Lübbecke

Das war der wärmste März-Tag seit mehr als 130 Jahren

Es klingt widersprüchlich, aber kein warmes Wetter ist in Sicht. Der Lübbecker Meteorologe Friedrich Föst erwartet dennoch erst mal wieder kalte Tage.

Sonne und Wolken ziehen über das Lübbecker Land. Auf den Felder am Stemweder Berg zeigt sich bereits zartes Grün. | © Heike von Schulz

10.04.2021 | 10.04.2021, 09:00

Lübbecker Land. Meteorologe Friedrich Föst zieht eine Wetterbilanz für den vergangenen Monat. Nachdem es im Februar im Mühlenkreis neue Temperaturrekorde gab, zog der März nach. Am letzten Tag des Monats wurde mit 23,9 Grad an der Wetterstation in Rahden ein neuer März-Rekord registriert.

„Und wir waren nicht alleine", so der Lübbecker Meteorologe. An allen Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes in Ostwestfalen-Lippe habe es am 31. März neue Temperaturrekorde gegeben. „Dabei gab es in Bad Lippspringe mit 25,0 Grad erstmals in OWL seit Beginn der Wetteraufzeichnungen einen Sommertag im März", berichtet er. Ein Sommertag sei meteorologisch ein Tag mit 25,0 Grad und darüber, erklärt Föst.

Neue Temperaturrekorde

„Auch an der ältesten Wetterstation in Bad Salzuflen (Messbeginn 1935) gab es mit 24,7 Grad einen neuen Temperaturrekord für den März. Die alten Rekorde datierten aus den Jahren 1968 und 1989, also schon ziemlich ,alte‘ Bestmarken wurden gebrochen. Da auch an der für den nordwestdeutschen Raum maßgeblichen Wetterstation in Bremen (Messbeginn 1890) ein neuer März-Rekord aufgestellt wurde, haben wir mutmaßlich den wärmsten März-Tag seit mehr als 130 Jahren erlebt", so Föst.

Interessant sei, dass sowohl der Februar als auch der März im Mühlenkreis im Monatsmittel bei der Temperatur gar nicht mal auffällig seien. „Das spricht für das immer noch vorherrschende, meridionale Wettermuster, also für eher Nord-Süd ausgeprägte Großwetterlagen, bei denen uns in hübscher Regelmäßigkeit entweder kalte Luftmassen aus dem Norden oder sehr warme Luftmassen aus dem Süden erreichen", erklärt er.

„Trotz erheblicher Temperaturschwankungen in beide Richtungen innerhalb kürzester Zeit landet das Monatsmittel dann in etwa beim klimatologischen Mittelwert." Und auch der April scheint in diese Richtung zu gehen: Es wird erstmal wieder kalt.