So soll die Ausgangssperre im Lübbecker Land streng kontrolliert werden

Lübbecker Land. Die Inzidenzwerte im Kreisgebiet gehören zu den höchsten im ganzen Land – Grund genug, die Menschen immer weiter auf Abstand zu bringen, etwa durch Ausgangsbeschränkungen. Für die Mitarbeiter der kommunalen Ordnungsämter wie für die Polizei bedeutet dies immer mehr Arbeit, denn sie müssen diese Beschränkungen kontrollieren, auch über Weihnachten, an Sonntagen sowie Silvester und Neujahr. Wie wird das organisiert? Werden zusätzlich private Sicherheitsdienste beauftragt, um die Ordnungsbehörden zu entlasten? Fragen, die nw.de den Verantwortlichen vor Ort stellte. Die längsten Erfahrungen hat das Espelkamper Ordnungsamt. Es erhält inzwischen ressortübergreifend Unterstützung aus allen Abteilungen des Rathauses, so Ordnungsamtsleiter Marco Hennig. Die Zusammenarbeit mit der Polizeiwache vor Ort sei weiter vertieft worden, man sei in ständigem Gespräch und Austausch. Die Stadt hat eine Corona-Hotline eingerichtet, die zu den Öffnungszeiten des Rathauses besetzt ist. Zu den Schwerpunkten der Kontrollen gehören auch die verschiedenen Bethäuser der vielen freikirchlich-baptistischen Gemeinden in der Stadt. »In Espelkamp und Rahden konnten wir üben« Nachdem die Ausgangsbeschränkung für Espelkamp und Rahden auf den gesamten Kreis ausgedehnt worden ist, erhöht die Kreispolizeibehörde ihre Präsenz seit Mittwochnacht weiter, gibt Polizeisprecher Ralf Steinmeyer auf nw.de-Anfrage bekannt. Es werde so sein, dass weniger Beamte als sonst frei bekommen und die Nachtdienst-Einsätze erhöht werden: &bdquo;Unser Vorteil ist es, dass wir in Espelkamp und Rahden durch die vorgezogene Ausgangsbeschränkung schon einmal üben konnten und jetzt wissen, wie wir das umsetzen." Fest stehe, dass der überwiegende Teil der Menschen sich sehr diszipliniert verhalte. Wichtig sei es, immer wieder darauf zu achten, dass die Verfügungen eingehalten werden und man die Ordnungsämter vor Ort mit unterstütze. Dies sei eine &bdquo;gemeinsame Aufgabe". Wichtig sei auch, die Kommunen richtig und ausführlich über die Bestimmungen zu informieren. Hilfreich sei zudem die Einrichtung von Bürgertelefonen oder Hotlines. &bdquo;Alles das hat Espelkamp schon hinter sich", so Steinmeyer. Zivilstreifen sind nicht geplant Noch stärker als zu Weihnachten sei man am Silvesterabend unterwegs. &bdquo;Wir zeigen Präsenz und machen das auch mit unseren eigenen Autos. Zivilstreifen wird es nicht geben", so der Polizeisprecher. In der Silvesternacht sieht Lübbeckes Bürgermeister Frank Haberbosch keine besondere Herausforderung für die Kontrolleure seines Ordnungsamtes. Es soll auch kein privater Sicherheitsdienst beauftragt werden, um die eigenen Mitarbeiter zu unterstützen, die Haberbosch zufolge bei den Kontrollen &bdquo;eng mit der Polizei zusammenarbeiten". »Ansteckungsgefahr absolut minimieren« Sicherstellen, dass die Ausgangssperre in Lübbecke flächendeckend eingehalten wird, können aber weder das Ordnungsamt noch die Polizei: &bdquo;Dass unsere personellen Ressourcen dafür niemals ausreichen können, dürfte kein Geheimnis sein. Wir werden uns Mühe geben, die gültigen Regeln so gut es geht zu überwachen und durchzusetzen. Mehr können wir nicht tun", sagt der Verwaltungs-Chef, der die Feiertage zu Hause verbringen wird: &bdquo;Wie wohl die meisten Menschen in unserer Stadt." Hüllhorsts Bürgermeister Michael Kasche hält die Maßnahmen des Kreises für richtig, &bdquo;denn wir müssen die Ansteckungsgefahr absolut minimieren und unsere Bürger schützen". Die Kontrolle der Ausgangsbeschränkungen stelle die Verwaltung mit ihrem relativ kleinen Personalbestand vor große Herausforderungen. Es müsse ja zusätzlich auch schon die Einhaltung der Quarantäneverordnung überprüft werden. Das alles lasse sich nur organisieren, weil die Mitarbeiter fachübergreifende eingebunden seien und es eine große Kollegialität gebe. Bislang musste auch niemand aus dem Urlaub zurück geholt werden. Enger Austausch mit Bezirksbeamtem Er als Bürgermeister sehe sich, wie auch jeder andere Kollege im Hause, in der Verantwortung, zu unterstützen: &bdquo;Ich werde selbst auch Kontrollen und Nachfahrten durchführen." Er halte sich auch an Weihnachten und Silvester zur Verfügung. Es bestehe eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Polizeiwache Lübbecke, insbesondere mit dem Hüllhorster Bezirksdienstbeamten Joachim Gildehaus. In die Kontrollen der Ausgangsbeschränkung, die in unregelmäßigen Abständen stattfinden würden, sei die Polizei eingebunden. Auf einen privaten Sicherheitsdienst könne die Kommune nicht zurückgreifen, da dieser keine rechtliche Grundlage zur Umsetzung der Schutzverordnung habe. Kasche spricht den Hüllhorstern ein Lob aus. Bisher hätten sich die Bürger an die Vorschriften gehalten, ohne dass es zu größeren Zwischenfällen gekommen sei. Hinsichtlich der Ausgangsbeschränkungen setze er erneut auf die Einsicht der Bürger. Mitarbeiter leisten freiwillig Überstunden Auch in Pr. Oldendorf kann man für die Kontrollen nicht auf externe Kräfte oder zusätzliches Personal zurückgreifen, sagt Matthias Kuhle, Leiter des Fachbereiches Ordnung und Soziales. Dem erheblichen Mehraufwand werde durch die Aufstockung von Wochenarbeitsstunden bei Teilzeitkräften Rechnung getragen. Aber auch durch Mehrarbeitsstunden von Mitarbeitern, die sich freiwillig gemeldet hätten. In Rahden und Stemwede werden Teams aus den Verwaltungen die Regelungen kontrollieren. Auch die Bürgermeister Bert Bert Honsel (Rahden) und Kai Abruszat (Stemwede) sind persönlich unterwegs.

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