Lübbecke

Initiative pro ZOB lässt Bürgerbegehren in Lübbecke vorerst ruhen

Da ein barrierefreier ZOB auf dem Gänsemarkt von der Bürgerschaft nicht gewünscht werde, hat sich pro ZOB zu diesem Schritt entschlossen. Die Bürgerinitiative will sich weiter für Klimaschutz und Barrierefreiheit einsetzen.

Jonathan Sanke (v. l.), Uwe Hartmeier, Christiane Brune-Wiemer und Rolf Kienemann sind Sprecher der Lübbecker Bürgerinitiative pro ZOB. | © Michael Grundmeier

06.10.2020 | 06.10.2020, 16:40

Lübbecke. Die Bürgerinitiative pro ZOB kam jetzt erstmals in einer digitalen ZOOM-Konferenz zusammen. Besprochen und diskutiert wurden der Beschluss des Petitionsausschusses des Landtags NRW und das weitere Vorgehen der Initiative.

In der Zustimmung des Petitionsausschusses zu den Anliegen von pro ZOB sieht die Bürgerinitiative die Bestätigung ihres Engagements. Eine Auflösung der Bürgerinitiative stehe daher nicht zur Diskussion. Vielmehr will sich pro ZOB auch zukünftig einmischen, um den Handlungsdruck bezüglich der Umsetzung von Klimaschutzanforderungen und Barrierefreiheit auf Seiten von Politik und Verwaltung zu erhöhen: „Der ökologische Wandel ist und bleibt eine Herausforderung für die Bereiche Stadtplanung, Bauen und Verkehr. Die Bürgerinitiative pro ZOB stellt sich dieser herausfordernden Aufgabe, um als Bürger von Lübbecke den notwendigen Wandel mitzugestalten. Hierin sieht die Bürgerinitiative eine große Chance, die Akzeptanz der kommunalen Planungshoheit zu erhöhen."

Kritik an fehlender Barrierefreiheit bei Planungen der Verwaltung

Die Initiative strebt ortsbezogene, passgenaue Strategien und Maßnahmen an. So soll im Ergebnis ein langfristiger Gewinn für die Stadtgesellschaft ermöglicht werden. Kritik wird an fehlender Barrierefreiheit bei Planungen der Lübbecker Verwaltung geübt, etwa bei dem „vergessenen" barrierefreien Zugang an der Pestalozzischule sowie bei der Vorstellung der Kreiselplanung Osnabrücker Straße/Lange Straße/Bahnhofstraße/Weingarten.

pro ZOB nehme dies „mit Befremden" zur Kenntnis: „Wir fordern die Verwaltung und Politik auf, unter frühzeitiger Einbeziehung der Betroffenen eine konsequente barrierefreie (Bau-) Planung in Lübbecke umzusetzen. Ein gutes Zusammenleben muss Teilhabe ermöglichen, und zwar für alle Bevölkerungsgruppen."

Durch die Corona-Beschränkungen sei der anfängliche Schwung beim Bürgerbegehren „Zentraler Omnibus-Bahnhof auf dem Gänsemarkt" gebremst worden. Während der Unterschriftensammlungen sei es zu intensiven Gesprächen mit Lübbecker Bürgern gekommen. Nach wie vor herrsche „breite Unkenntnis über den Abriss des ZOB am Papendiek und seinen Ersatz durch Haltestellen am Niederwall" vor, hat die Bürgerinitiative beobachtet.

Da ein barrierefreier ZOB auf dem Gänsemarkt von der Bürgerschaft nicht gewünscht werde, hat sich pro ZOB entschlossen, das Bürgerbegehren vorerst ruhen zu lassen. Weitere Aktivitäten sollen in einer späteren Konferenz beschlossen werden.