Neugestaltung in Bad Oeynhausen: Kiosk soll für modernen Busbahnhof weichen

Bad Oeynhausen. Der neue Zentrale Omnibusbahnhof scheint zumindest planerisch Formen anzunehmen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung wird sich am Mittwoch, 4. Dezember, erläutern lassen, wie die Entwurfsplanung zum barrierefreien Umbau des Busbahnhofes aussieht. Die Verwaltung sichert den Ausschussmitgliedern zu, dass die Entwurfsplanung erstmals die Barrierefreiheit für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im Bereich des neuen ZOB sicherstelle - abgesehen von &bdquo;kleinteiligen Kompromissen“. Die Planer wollen das Areal abräumen und auf nicht notwendige Hochbauten wie den Kiosk verzichten, geht aus der Verwaltungsvorlage für die Ausschusssitzung hervor. &bdquo;Allein die technischen Einbauten der Entlüftungsanlagen der Tiefgarage und der Zuwegungen der Tiefgarage verbleiben in der Fläche“, heißt es in der Vorlage - und zwei WC-Anlagen für die Busfahrer und Busfahrerinnen. Auch eine Bushaltebucht für Pausen solle es geben. Und diese Fläche ist seit 2018 Gegenstand der Debatte. Dem sogenannten Fünferbündnis unter Bürgermeister Achim Wilmsmeier (SPD), bestehen aus SPD. Grünen, UW, Linke und BBO erschien sie zu klein, um einen zukunftsfähigen Omnibusbahnhof aufzunehmen. Deshalb sollte der Bahndamm durchstochen werden und auf Seite der Kanalstraße ein neuer Busbahnhof gebaut werden. Diese Vision beerdigte eine Mehrheit aus CDU, FDP und Teile der Grünen im Oktober 2022 wohl endgültig, wohl auch, weil Bürgermeister Lars Bökenkröger den Durchstich für zu teuer hält und der Busbahnhof nicht ganz oben auf seiner Prioritätenliste steht. ZOB-Standort stellt die Planer vor &bdquo;technische Herausforderungen“ Zuvor hatte das mit einer Machbarkeitsstudie betraute Büro SHP kundgetan, dass der Umbau des ZOB am alten Standort durchaus möglich sei. Dennoch taucht auch in der aktuellsten Vorlage zum ZOB der Hinweis auf, dass sich im Zusammenhang der Planung des Neubaus des ZOB &bdquo;technische Herausforderungen“ ergäben, die mit der räumlichen und baulichen Situation vor Ort zu begründen seien. Auf der einen Seite seien die öffentlichen Flächen für den ÖPNV begrenzt und zum anderen befinde sich der bisherige und neue ZOB flächig auf einer Tiefgarage. Dennoch sollen dort wohl ab Winter 2025 zehn neue Haltepunkte entstehen. Lesen Sie auch: In Bad Oeynhausen entsteht ein neuer Busbahnhof Die Stadtverwaltung hat den ZOB mal wieder auf die Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung gesetzt, um bis zum 31. Dezember die Planungsunterlagen beim Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) zur Beantragung der Fördermittel für den barrierefreien Umbau des ZOB fristgerecht einreichen zu können. Nichts findet sich in der Vorlage zum Zeitplan oder den prognostizierten Kosten. In der Vergangenheit wurden für den ZOB-Umbau vier Millionen Euro veranschlagt. Ursprünglich sollte der ZOB bis zum Frühjahr 2026 erneuert werden. Im Sommer korrigierte der Technische Beigeordnete, Thomas Lüer, diesen Zeitplan. Man wolle Ende 2025 anfangen und rechne dann mit 12 bis 15 Monaten Bauzeit. Das heißt: Frühestens Ende 2026, vermutlich aber erst 2027 könnte der umgebaute ZOB in Betrieb gehen und das ZOB-Provisorium am Parkhaus Sültebusch wieder zurückgebaut werden. Fernbusse sollen künftig nicht mehr am ZOB halten Fernbusse sollen künftig nicht mehr am ZOB halten - für sie reicht der Platz nicht. Deshalb soll der Parkplatz an der Kanalstraße gegenüber dem Sielbad zum Fernbusbahnhof umgebaut werden. Deshalb will die Stadt die bestehende Fußgängerunterführung mit der Treppen- und Rampenanlage sanieren und aufwerten. Der Tunnel gilt als Angstraum und wird von Mensch und Tier als Toilette missbraucht. Außerdem endet die Unterführung vor einer Mauer. Die soll durch ein transparentes Stahlgeländer ersetzt werden. Dadurch werde die Sicht zur Kanalstraße geöffnet, und der bestehende &bdquo;Angstraum“ im Bereich der Treppen- und Rampenanlage aufgelöst, heißt es in einer weiteren Vorlage für den Ausschuss für Stadtentwicklung. Polizei und Stadt versprechen sich vom Umbau der Unterführung mehr &bdquo;soziale Kontrolle“ in diesem Areal. Die Fußgängerunterführung und die Treppen- und Rampenanlage befinden sich im Eigentum der Deutschen Bahn. Die Sanierung und Umgestaltung sollen in zwei Phasen erfolgen. Die Deutsche Bahn wird eigenverantwortlich die Sanierung der Wände und Decke der Fußgängerunterführung durchführen. Im Anschluss erfolgt die Neugestaltung der Treppen- und Rampenanlage durch die Stadt Bad Oeynhausen. Das Geländer erhält einen Übersteigschutz und einen beleuchteten Handlauf. Ein zusätzlicher Handlauf mit Radabweiser soll die Barrierefreiheit weiter verbessern. Im Inneren der Unterführung wird das Pflaster erneuert und mit einer taktilen Leiteinrichtung ausgestattet. Lesen Sie auch: So soll der Umzug des ZOB in Bad Oeynhausen gelingen Die Fußgängerunterführung und die Treppen- und Rampenanlage befinden sich im Eigentum der Deutschen Bahn. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn wurde ein umfassendes Konzept zur Sanierung- und Umgestaltung ausgearbeitet. Daraufhin wurden sowohl eine Entwurfsplanung als auch eine Baudurchführungs- und Kostenteilungsvereinbarung erstellt. Die Deutsche Bahn übernimmt sämtliche Kosten (90.000 Euro) für die Sanierung der Überbauunterseite sowie auch Teile der Neugestaltung. Die Kürzung der Brüstungsmauer und die Anbringung eines Geländers erfolgen auf Wunsch der Stadt, weshalb diese auch die finanziellen Mittel dafür bereitstellt. Die Kostenberechnung ermittelt für die Stadt eine Bausumme in Höhe von 331.000 Euro. Davon sind 241.000 Euro von der Stadt zu tragen. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Vorhaben im kommenden Jahr umgesetzt werden kann. Der Ausschuss berät am Mittwoch, 4. Dezember, ab 18 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses über den neuen ZOB.

Meistgelesen