Polizei empfiehlt Beratung zu Hause nach Einbruchsserie im Lübbecker Land

Lübbecker Land. Einbrecher gelten als lichtscheues Gesindel. Tatsächlich geschehen viele Wohnungseinbrüche aber auch am Tag, wenn die Bewohner ganz offensichtlich zur Arbeit oder zum Einkaufen gegangen sind. Einbrecher sind gern in der Ferienzeit aktiv, aber auch, wenn es früh dunkel wird und noch niemand zu Hause ist, wie im Spätherbst und im Winter. In Pr. Oldendorf wurde allein am zweiten Novemberwochenende in Abwesenheit der Bewohner in drei Wohnhäuser eingebrochen, jeweils zwischen den Nachmittags- und den frühen Abendstunden. Die Täter hebelten in einem Fall ein Fenster im Erdgeschoss auf, im zweiten Fall kamen sie über den Balkon und hebelten ein Glaselement auf. Beim dritten Einbruch verschafften die Unbekannten sich durch ein Badezimmerfenster Zugang ins Haus. Zwei Tage später gelangten Einbrecher über eine Terrassentür in ein Einfamilienhaus in Hüllhorst-Holsen und entwendeten unter anderem einen Laptop sowie Schmuck und Bargeld. Am gleichen Tag wurden der Polizei Einbrüche in Wohnhäuser aus Rahden-Kleinendorf gemeldet. Wohnungseinbrüche in Lübbecke und Gehlenbeck folgten. Täter versuchen persönliche Risiken zu vermeiden Kriminalhauptkommissar Lutz Kollmeyer vom Minden-Lübbecker Kommissariat Vorbeugung und seine Kollegen wissen, dass die wenigsten Einbrecher es auf eine Konfrontation anlegen, da sie versuchen, persönliche Risiken zu vermeiden. Der Fall, dass jemand schläft und im Wohnzimmer nebenan werden die Wertsachen aus dem Schrank geholt, tritt demnach selten ein. Die Kampagne &bdquo;Riegel vor! Sicher ist sicherer" der Kreispolizei, aber auch Begegnungen der Bürger mit Kollmeyer am Info-Mobil sind oft der Auslöser, ihn oder einen Kollegen nach Hause einzuladen. Denn nur in dieser kostenlosen Vor-Ort-Beratung lassen sich Schwachstellen zuverlässig ermitteln und individuelle Sicherheitstipps geben. &bdquo;Viele Menschen leiden sehr unter einem Einbruch und fühlen sich in ihrem Heim nicht mehr sicher." Auch vor dem Neubau oder dem Einbau neuer Fenster und Türen sei es klüger, vorher mit den Einbruch-Experten zu sprechen. &bdquo;Viele Bauelemente sind nur auf Dämmung ausgelegt. Müssen die mechanischen Riegel nachgerüstet werden, ist das teurer, als wenn sie mitgeplant werden." Dann könne man die Liste empfohlener Handwerker des Vereins &bdquo;Netzwerk zu Hause sicher" nutzen (www.zuhause-sicher.de). Mechanische Absicherung ist das A und O Die mechanische Absicherung der Außenhaut des Hauses seien das A und O, sagt Kollmeyer. Man müsse den Widerstand so erhöhen, dass der Täter von der Tat absehe." Mit geeignetem Werkzeug kommt ein Profi-Einbrecher immer ins Haus. Meist handele es sich aber um Gelegenheitstäter. Die heißen nicht so, weil sie nur gelegentlich einbrechen, sondern weil sie dann einbrechen, wenn sie eine Gelegenheit sehen. Das kann ein überquellender Briefkasten sein, der signalisiert: Hier ist jemand im Urlaub. Die Gelegenheitstäter haben nach Erfahrung der Präventionsberater nur Schraubendreher, Brechstange oder Holzkeil dabei. Wenn sie merken, dass es mit dem Einbrechen nicht schnell und unbemerkt geht, geben sie meist auf und gehen zum Nachbarn, der es ihm leichter macht. Einbrüche sind traumatische Erlebnisse &bdquo;Einbrüche sind oft traumatische Erlebnisse für die Betroffenen. Die Kriminellen können gerade in der dunklen Jahreszeit zu jeder Tages- oder Nachtzeit aktiv werden", warnt Kollmeyer. Als &bdquo;empfehlenswert für den Einbruchsschutz an Glaselementen" nennt er sogenannte Pilzkopfverriegelungen oder auch zusätzliche Schlösser: &bdquo;Diese lassen sich durch zertifizierte Errichter von Sicherheitstechnik und sogar Tischlereien einbauen." Ein Signal für Täter, dass ihnen in einem Haus das Leben schwer gemacht wird, kann beispielsweise die Plakette des Vereins &bdquo;Netzwerk zu Hause sicher" sein, die verliehen wird, wenn die Empfehlungen für ein sicheres Haus umgesetzt sind. Weitere Hinweise finden sich im Internet auf der Seite der Polizei Minden-Lübbecke unter &bdquo;Riegel vor! Sicher ist sicherer." Um einen kostenlosen Beratungstermin zur Absicherung der Immobilien zu vereinbaren, können sich Bürger unter Tel. (05 71) 88 66-47 05 bei Lutz Kollmeyer melden, Mail: lutz.kollmeyer@polizei.nrw.de

Meistgelesen