Paderborner Paar erlebt böse Überraschung – Polizei gibt Tipps zum Einbruchschutz

Paderborn. Der eigentlich fröhliche Abend – gestartet auf dem Weihnachtsmarkt – endete für das Paderborner Ehepaar mit einer bösen Überraschung: Bei der Rückkehr zur Wohnung fand es eine aufgebrochene Tür vor. &bdquo;Meine Frau wollte aufschließen und hatte den Türzylinder in der Hand“, berichtet der Ehemann heute. &bdquo;Ich konnte dann direkt in mein Arbeitszimmer gucken. Das sah wild aus.“ Die persönlichen Sachen des Paares lagen kreuz und quer verteilt. Aus dieser Einbrucherfahrung haben die zwei Paderborner Konsequenzen gezogen und nachgerüstet. Denn die bis heute unbekannten Täter konnten offenbar schnell in die Wohnung eindringen. &bdquo;Der Schlüsseldienst sagte uns später: Dieses Schloss bekommt jeder Vollidiot in zwei Minuten auf“, erzählt die Ehefrau, die wie ihr Mann anonym bleiben möchte. Die 62-Jährige kann sich noch genau an den Tag erinnern. Sie und ihr Mann haben direkt die Wohnung betreten. &bdquo;Das war ein Fehler, wie die Polizei uns später sagte.“ Denn womöglich hätten der Einbrecher oder die Einbrecher sich noch in der Wohnung aufhalten können. Unbekannte durchwühlen die ganze Wohnung des Paderborner Paars Dies war zum Glück nicht der Fall. Stattdessen sah das Paar Kleidung auf dem Boden, offene Schubladen, aufgerissene Briefumschläge. &bdquo;Die Täter haben sorgsam alles durchwühlt“, sagt der Ehemann. Nachts war die Spurensicherung der Polizei vor Ort, am nächsten Tag haben die zwei Paderborner angefangen aufzuräumen – mit einem komischen Gefühl im Bauch, wie der Mann sagt. &bdquo;Ich habe mich gefragt: Wo waren sie überall dran?“ Auch stellte sich das Paar die Frage, ob es vor dem Einbruch stunden- oder gar tagelang beobachtet worden war. Mehr zum Thema: Zahl der Einbrüche im Kreis Paderborn ist gestiegen Der finanzielle Verlust hielt sich für das Paderborner Ehepaar in Grenzen. &bdquo;Die Beute waren 200 Euro“, sagt der 62-Jährige. An den Elektrogeräten in der Wohnung – Fernseher, Handy, Tablet – hatten die Täter offensichtlich kein Interesse. 260 Wohnungseinbrüche gab es 2024 im Kreis Paderborn Nach dem Einbruch waren Nachbarn besorgt – auch weil sie einen Wohnungseinbruch in einem Mehrparteienhaus wie ihrem zuvor für unwahrscheinlich hielten. Tatsächlich finden solche Einbrüche im ländlichen Kreis Paderborn, wo es viele Einfamilienhäuser gibt, seltener als in Großstädten statt. Doch wie das Beispiel des Ehepaares zeigt, gibt es auch hier Fälle in Mehrfamilienhäusern. Täter bevorzugen dann obere Etagen, wo seltener Nachbarn an der Wohnungstür vorbeikommen. Die Eheleute leben im dritten Stockwerk. Ihr Beispiel fällt in die Hochsaison für Wohnungseinbrüche: der dunklen Jahreszeit. Aber auch im Sommer wird eingebrochen, wie ein Blick in die Kriminalstatistik für den Kreis Paderborn zeigt. Im vergangenen Jahr stieg ab April bis Juli die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten. Von 260 registrierten Wohnungseinbrüchen 2024 wurden 45 aufgeklärt. .responsive23-fzJQZ9AiJBO2O6DN-bar-grouped-vertical-paderborn-kriminalstatistik-2024 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-fzJQZ9AiJBO2O6DN-bar-grouped-vertical-paderborn-kriminalstatistik-2024 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-fzJQZ9AiJBO2O6DN-bar-grouped-vertical-paderborn-kriminalstatistik-2024 { padding-top: 142.86%; } } Die zwei Paderborner Einbruchsopfer haben nach ihrer unschönen Überraschung in Sicherheitstechnik investiert. Ihr Schloss hat nun eine Zylinderabdeckung, ein Innenquerriegel wurde an der Wohnungstür installiert. &bdquo;Das ist unsere Fort-Knox-Verriegelung“, sagt der Ehemann. Dank Überwachungskamera und Handy-App können er und seine Frau nun von unterwegs nachschauen, was in ihren vier Wänden passiert. Zudem simulieren sie mit Licht ihre Anwesenheit, selbst wenn sie sich nicht in der Wohnung befinden. Paderborner Polizei gibt Tipps gegen Einbrecher Damit haben die beiden einige Tipps der Paderborner Kreispolizeibehörde umgesetzt. Die Polizei bietet Einbruchsopfern, aber auch jedem, der sich präventiv schützen möchte, eine kostenlose Beratung an. Die Mitarbeitenden sind unter Tel. 05251 3063900 und per Mail unter kriminalitaetsvorbeugung.paderborn@polizei.nrw.de erreichbar. Drei wesentliche Stellschrauben, um den Schutz gegen Eindringlinge zu erhöhen, gebe es, sagen die Kriminalhauptkommissare Dietmar Kluthe und Simone Höing. Die wichtigste sei der mechanische Schutz. Fenster: Grundsätzlich werden Aufschraubsicherungen, einbruchhemmende Beschläge und abschließbare Fenstergriffe zum Nachrüsten empfohlen. Bei den Beschlägen sollte auf Pilzkopfzapfen geachtet werden. Oft seien jedoch Rollzapfen verbaut, sagt Höing. &bdquo;Dann ist das Fenster in drei Sekunden aufgehebelt.“ Wer neu baut oder die Fenster komplett tauschen möchte, dem empfehlen die Experten neben Pilzkopfzapfen-Beschlägen unter anderem eine durchwurfhemmende Verglasung. Türen: Einbruchssichere Türen haben unterem anderen Profilzylinder mit Bohr- und Ziehschutz. Bei Bestandstüren nachrüstbar sind Zusatzschlösser und Querriegel. Eine Dreipunktverriegelung sei ebenfalls gut, sagt Kluthe. Der mechanische Schutz sollte für die individuelle Wohnung angepasst werden. Wer beispielsweise in der dritten Etage wohnt, braucht meist weniger Fensterschutz als Erdgeschoss-Bewohner. Ein weiterer Aspekt ist der elektronischer Schutz. Dazu zählen: Eine Anwesenheitssimulation: Dies können etwa Lampen oder Rollläden sein, die automatisch gesteuert werden. Generell Beleuchtung an der Wohnung. Eine Videoüberwachung. Tür- und Fensterkontakte, die Alarm geben, wenn Unbefugte die Wohnung betreten. Kurioser Fall in Paderborn: Müder Einbrecher schläft ein Bei verdächtigen Personen sicherheitshalber den Notruf wählen Die dritte Stellschraube ist das Verhalten. Simone Höing sagt: Wenn es in einem Mehrparteienhaus klingelt, sollte man nachschauen, wer vor der Tür steht, und nicht einfach öffnen getreu dem Motto &bdquo;Das ist bestimmt der Paketbote für die Nachbarn.“ Und wenn einem in der Nachbarschaft seltsame Personen auffallen, sollte man lieber einmal mehr als einmal weniger den Notruf 110 wählen, empfiehlt die Polizei. Der Einbruch an dem Weihnachtsmarkt-Abend hat das Paderborner Ehepaar und seine Nachbarschaft sensibilisiert. &bdquo;Alle sind aufmerksamer geworden“, sagt der Ehemann.

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