Lübbecke

Lübbecker Privatbrauerei wird zum Krimi-Tatort

Das Familienunternehmen Barre geht neue Marketing-Wege und hat den in Frankreich lebenden Autor Alexander Hoffmann einen Krimi schreiben lassen. Die Schauplätze befinden sich alle in Lübbecke.

Im Brauerei-Museum übergaben Brauer Sven Bleiber (v.l.) und Geschäftsführer Christoph Barre dem Lübbecker Bürgermeister Frank Haberbosch das erste Exemplar des Barre-Krimis | © Noah Brümmelhorst

30.09.2019 | 30.09.2019, 18:00

Lübbecke. Schock für die Brauerei Barre: War es ein Mord oder ein Unfall? Der tragische Tod der Marketingchefin der Brauerei gibt dem Privatermittler Friedrich Wesendonk aus Düsseldorf einige Rätsel auf — darum geht es im ersten Barre-Krimi „Hopfen, Malz & Blut".

Zum ersten Mal in der über 175-jährigen Geschichte des Familienunternehmens können Leser auf 239 Seiten Lübbecke und die Brauerei aus einer ganz anderen Perspektive kennenlernen. Den Kriminalroman schrieb der Journalist und Autor Alexander Hoffmann. Seine Hauptfigur ist Privatdetektiv Friedrich Wesendonk, der mit einer besonders liebenswerten Art ermittelt und es so stets unterhaltsam bleibt, den Privatdetektiv auf seiner Spurensuche zu begleiten, erklärt Marketingleiterin Maike Materla.

Die Leser können miträtseln

„Das ist ein interessantes Projekt. Mit Alexander Hoffmann als Autor haben wir eine unglaublich interessante Persönlichkeit gefunden", erklärt Geschäftsführer Christoph Barre. Man freue sich umso mehr, nun endlich einen Krimi zu veröffentlichen, da vor zwei Jahren zum Jubiläum ein solches Projekt leider nicht zustande gekommen sei. Der Reiz bei dem Buch sei hoch, so Barre weiter, was daran liege, dass die Leser Lübbecker Orte wiedererkennen und miträtseln können und die Spannung dabei sehr hoch bleibe.

Autor Alexander Hoffmann ist als Kolumnist tätig, schreibt Sachbücher und Romane und lebt in der französischen Gemeinde Wissembourg. Für den Krimi hat er mehrere Tage Lübbecke besucht und sich ein Bild von der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten gemacht.

Eine der ältesten Bierflaschen wird gestohlen

Für Bürgermeister Frank Haberbosch gab es jetzt das erste Exemplar in Barres Brauwelt. Haberbosch ist positiv überrascht gewesen, dass Barre nun ein Buch veröffentlicht. Dies sei ein sehr innovativer Weg. „Es macht Spaß sich literarisch an Orte zu begeben, an denen man schon selbst war", so der Bürgermeister.

Brauer und Bier-Sommelier Sven Bleiber ergänzte noch eine Kleinigkeit, die aber von großer Bedeutung ist – für die Brauerei, wie für den Krimi: eine der ältesten gefüllten Bierflaschen Deutschlands aus dem Jahr 1885. Die Flasche steht im Brauerei-Museum, ist eine der Exportflaschen für den ausländischen Markt und könnte ein Geschenk von Louis Barre an seinen Vater Ernst Johann Barre gewesen sein. Im Buch geschieht aber das Horrorszenario: Das Bier-Relikt wird entwendet. Im kommenden Jahr werden die Untersuchungsergebnisse zum Inhalt der Flasche bekanntgegeben. Die Brauerei hat ein Expertenteam in München mit der Analyse beauftragt.

Bier aus dem Jahr 1885 schmeckt noch

Eins steht jetzt schon fest, weiß Bier-Sommelier Bleiber, der das Bier ausnahmsweise probieren durfte: „Es schmeckt noch". Eine kleine Sensation.

Das Buch wird es für 14,95 Euro über die Internetseite der Brauerei zu kaufen geben, aber auch in den Buchhandlungen in der Umgebung. Zu jeder Kiste Barre gibt es eine kleine Leseprobe, das erste Kapitel des Buchs. Und wenn alles gut läuft, stehe einer Fortsetzung nichts im Weg, erklärt Christoph Barre.

Dann bleibt nur zu hoffen, dass vor lauter Spannung beim Lesen das Bier nicht warm wird.