Hüllhorst. Die Büttendorfer Vereinsgemeinschaft ist weiter in Sachen zukünftiger Grundschulstandorte in der Gemeinde Hüllhorst aktiv. Unlängst wurden nicht nur die bisher bekannten Bewerber für die Bürgermeisterwahl im September zu ihrer Position diesbezüglich befragt, sondern auch die Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zum Gemeinderat im Wahlbezirk Büttendorf. In einer Stellungnahme teilt die Vereinsgemeinschaft nun deren Antworten mit.
So habe sich Bürgermeister Bernd Rührup (SPD) auf den noch laufenden Beratungs- und Entscheidungsprozess in der Grundschulkommission und den politischen Gremien berufen, teilt die Vereinsgemeinschaft mit. Außerdem habe Bernd Rührup auf die Verschiebung des Zeitplans wegen der Corona-Krise hingewiesen. Er habe darüber hinaus betont, als Bürgermeister habe er keine persönliche Position, sondern die der Gemeinde zu vertreten, schreibt die Vereinsgemeinschaft.
Zentrale Grundschule als allerletzte Option

Auch der Bürgermeisterkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Benjamin Rauer, habe sich in seiner Antwort nicht auf eine Option festgelegt: Entscheidend sei, den Schülerinnen und Schülern bestmögliche Schulgebäude und Ausstattung für ihr Lernen zu bieten, unabhängig von der Anzahl der Schulorte. Von einer zentralen Grundschule sei Rauer allerdings mittlerweile abgerückt, heißt es in der Stellungnahme der Vereinsgemeinschaft. Benjamin Rauer habe in seinem Schreiben betont, dass eine mögliche Nachnutzung von Gebäuden in Entscheidungen unmittelbar einbezogen werden müsse, im Dialog mit den betroffenen Dorfgemeinschaften.
Für Michael Kasche, den CDU-Bürgermeisterkandidaten sei eine zentrale Grundschule die allerletzte Option, heißt es vonseiten der Dorfgemeinschaft. Er bevorzuge zwei oder drei Schulstandorte (Oberbauerschaft im Westen, Schnathorst als Neubau im Osten und Büttendorf oder Tengern im Neubau als dritte Schule): So hätte man relativ kurze Schulwege für die Kinder und könne für ein modernes zukunftsfähiges Schulsystem eine passende Infrastruktur entwickeln. Die Erhaltung aller bisherigen Schulstandorte sei für Kasche die zweitbeste Lösung, so die Dorfgemeinschaft, die Finanzierung dieser Lösung durch die Gemeinde sehe er allerdings als problematisch an.
Notwendigkeit kurzer Schulwege als Argument genannt
Dietlind Scheding, Bewerberin der CDU für den Gemeinderat, habe sich für den Erhalt aller bestehenden Grundschulen in der Gemeinde positioniert, teilt die Dorfgemeinschaft mit. Dabei habe sie besonders die Notwendigkeit kurzer Schulwege und die Möglichkeiten kleiner Einheiten für die Betreuung und Bildung der Kinder hervorgehoben sowie die besondere Bedeutung einer Grundschule für den jeweiligen Ortsteil und ein aktives Dorf- und Vereinsleben.
"Mit Rückgrat für den Ortsteil einsetzen"
Sowohl Maik Brune (SPD) als auch Jürgen Friese (Bündnis 90/Die Grünen) und Anja Schmidt hätten auf die Anfrage der Dorfgemeinschaft geantwortet, dass noch zu viele Fragen offen seien, um eine Entscheidung zu treffen. Brune habe allerdings geäußert, die Büttendorfer Grundschule sei und bleibe für ihn eine Alternative. Jürgen Friese und Anja Schmidt hätten betont, es sei eine Fraktionsentscheidung und nicht ihre persönliche.
Hüllhorster Bürger würden sich die Frage stellen, wie sie bei der anstehenden Kommunalwahl eine Wahlentscheidung treffen sollen, wenn die Kandidaten sich nicht eindeutig zu gewichtigen Themen wie der Grundschulfrage positionierten, heißt es in der Stellungnahme der Büttendorfer Dorfgemeinschaft.
„Die Hüllhorster Ortsteile brauchen Ratsvertreterinnen und –vertreter, die nicht nur gute Politik für die Gemeinde machen, sondern sich auch klar zu ihrem jeweiligen Ortsteil bekennen. Wenn es um Belange und Entscheidungen geht, die ihren Ortsteil betreffen, sollten sie sich mit Rückgrat dafür einsetzen. Unter Umständen auch gegen die eigene politische Fraktion", meint Dieter Bohlmann, Mitglied in der Dorfgemeinschaft für ein zukunftsorientiertes Büttendorf.
Eigenes Logo für die Petition entworfen
Marco Knefelkamp hat inzwischen, wie bereits angekündigt, im Namen der Dorfgemeinschaft eine Online-Petition geschaltet. Dafür wurde eigens ein Logo mit dem Motto „Kurze Beine – kurze Wege!" entworfen. Die Petition wendet sich an den Bürgermeister, die Verwaltung, die Grundschulkommission und alle Ratsfraktionen in Hüllhorst mit der inhaltlichen Forderung, in einem zukünftigen Grundschulkonzept alle fünf bestehenden Schul- und Teilstandorte in Ahlsen, Büttendorf, Oberbauerschaft, Schnathorst und Tengern zu erhalten und in Ausstattung und Konzeption zukunftsfähig weiterzuentwickeln.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Alternative die beste Lösung zum Wohle der Kinder und eines aktiven Dorflebens in allen Ortsteilen gleichermaßen ist. Weil wir meinen, dass unser Anliegen im Interesse aller Hüllhorster Ortsteile ist, hoffen wir, dass unsere Petition im Internet oder in Unterschriftenlisten viele Unterstützer in ganz Hüllhorst und darüber hinaus findet. An den ersten zwei Tagen nach Schaltung gab es bereits 165 Unterzeichner und viele konstruktive Kommentare. Die Aktion soll ein Anstoß sein, die Thematik noch vor der anstehenden Kommunalwahl voran zu bringen und noch einmal neu zu überdenken", so Marco Knefelkamp. „Wir werden unser Ziel konsequent weiter verfolgen."
Die Petition ist im Wortlaut unter www.openpetition.de/!huellhorstwww.openpetition.de/!huellhorst und auf der Homepage der Dorfgemeinschaft unter www.buettendorf.info zu finden.