Grundschul-Neubau nach Herforder Modell in Hüllhorst gefordert

Hüllhorst. Die Gemeinde Hüllhorst beabsichtigt, zentrumsnah ein neues Grundstück zu erwerben. Die Grünen in Hüllhorst sehen darin eine gute Chance, hier eine neue moderne Grundschule zu bauen. CDU und SPD hingegen wollen das Fass nicht erneut aufmachen, nachdem der Rat im Dezember 2023 den Grundsatzbeschluss zur Hüllhorster Grundschullandschaft mit drei Standorten beschlossen hatte. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport, Familie und Kultur reichten die Grünen den Antrag auf Bau einer neuen Grundschule in Hüllhorst ein. So ist der derzeitige Sachstand: Laut Grundsatzbeschluss sollen die Grundschulen in Oberbauerschaft, Tengern und Schnathorst umgebaut werden. Der Plan für die Grundschule Oberbauerschaft liegt inzwischen vor, danach sollen die Grundschulen in Schnathorst und Tengern folgen. &bdquo;Zum Zeitpunkt der Planung gab es wegen Grundstückmangels keine Möglichkeit für den Neubau einer modernen Grundschule“, begründen die Grünen ihren Antrag. Das hat sich durch den Kauf des Grundstücks in Hüllhorst geändert. Es bestehe nun die Möglichkeit, einen modernen Schulbau nach den neuesten pädagogischen Kriterien zu planen, erläuterte Dana Rohlfing (Grüne) im Ausschuss. Schulen sollten den neuen pädagogischen und sozialen Anforderungen auch durch veränderte Raumkonzepte gerecht werden. Architektur und Raumkultur wirkten sich auf die Arbeits- und Kommunikationskultur an der Schule aus und damit auch auf das Wohlbefinden von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern. Noch längere Verzögerung befürchtet Guter Unterricht ist in flexiblen und offenen Räumen eher möglich als in engen und geschlossenen. Eine angenehme, helle Umgebung und ein Raum, in dem man auch mal in eine Nische oder einen Nebenraum gehen kann, um etwas in Ruhe vorzubereiten oder zu erarbeiten – das mache es viel leichter, zeitgemäße Pädagogik einzusetzen. Die neuen Raumkonzepte seien insofern als Angebote und Chancen für die Lehrerinnen und Lehrer zu verstehen. Das alles sei bei einem Umbau der alten Bausubstanz nicht möglich. Es gehe um die Zukunft der Kinder in der Gemeinde, nicht um bestimmte Standorte, sondern um modernes Lernen. Darum würde man sich wünschen und beantragen, dass aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen über Beschlossenes noch mal nachgedacht wird. Lesen Sie auch: Diese frühere Hüllhorster Grundschule könnte bald eine Kita werden Ausschussvorsitzende Carola Buschmann (CDU) sah die &bdquo;veränderten Rahmenbedingungen“ nicht gegeben und verwies auf den Ratsbeschluss. Alfred Krause betonte, dass seine Fraktion von dem Antrag überrascht worden sei. &bdquo;Wir wissen nicht, wie lange das Verfahren für die Errichtung eines Neubaus dauern wird“, befürchtete er eine noch längere Verzögerung. &bdquo;Wir möchten eine schnelle Umsetzung der vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen, um moderne Lernkonzepte umsetzen zu können. Wir müssen endlich vorankommen.“ Dana Rohlfing stimmte ihm zu: &bdquo;Wir möchten ebenfalls eine schnelle Umsetzung“. Da für Tengern und Schnathorst aber noch keine Planung vorliege, sehe sie die Gefahr der Verzögerung nicht. &bdquo;Ich glaube, dass in Schnathorst noch manche Hürde auf uns wartet“- sie erwarte dort noch einige Probleme bei der angestrebten Erweiterung des Gebäudes. Entscheidung bei der nächsten Ratssitzung Alexander Nolte (CDU), ein Befürworter einer Lösung mit zwei Standorten, möchte nicht noch mal das &bdquo;Fass aufmachen“ in Sachen Grundschuldiskussion und alles in Frage stellen. Er befürchtete zudem, dass es dann viel Gegenwind aus der Bürgerschaft geben werde. Als durchaus charmant bezeichnete Gudrun Upheber, Sprecherin der Grundschulleitungen, die Überlegungen der Grünen. Sie hätte sich aber gewünscht, dass im Vorfeld das Gespräch mit den Schulleitungen gesucht worden wäre. Bürgermeister Michael Kasche warf ein, dass in Hüllhorst auf Dauer keineswegs mit einer Siebenzügigkeit gerechnet werden könne. &bdquo;Wir gehen bis 2030 auf eine Sechszügigkeit“. Wie es weiter gehen wird, soll nun bei der nächsten Ratssitzung am 21. Mai entschieden werden. In der Zwischenzeit haben die Grünen ihren Antrag neu formuliert und fordern die Gemeinde auf, das Areal &bdquo;auf seine Eignung als Standort für eine neue mindestens 2,5-zügige Grundschule nach dem Herforder Modell sowie für den Bau einer Schwimmhalle zu prüfen“. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Neubau wäre laut Gutachten langfristig vorteilhafter Der Ausbau des Grundschulstandorts Schnathorst stoße laut dem vorliegenden Gutachten des Büros &bdquo;Plenge und Plenge“ auf erhebliche bauliche und flächenmäßige Grenzen und werde langfristig weder den steigenden pädagogischen Anforderungen noch den wachsenden Schülerzahlen gerecht. Demgegenüber biete ein Grundstück mit ausreichender Grundfläche in Hüllhorst signifikante Vorteile: Es sei pädagogisch zukunftsorientiert, verbessere die geografische Verteilung der Grundschulen im Gemeindegebiet, biete ausreichend Fläche für ein modernes Schulgebäude mit Erweiterungspotenzial. Die zusätzliche Errichtung einer Schwimmhalle stärke die sportliche Infrastruktur der gesamten Gemeinde und entlaste die derzeit angespannte Situation im Schwimmunterricht. Ein Neubau nach modernen energetischen Standards sei langfristig wirtschaftlich vorteilhafter und zudem könnte der Unterricht während der Bauphase am bisherigen Standort bis zur Fertigstellung störungsfrei fortgesetzt werden. Das Fazit der Grünen-Fraktion: Die Gemeinde Hüllhorst hat durch den Erwerb eines neuen Grundstücks die Chance erhalten, einen modernen, nachhaltigen Bildungs- und Sportstandort zu entwickeln. Dies sollte genutzt werden, um noch einmal die aktuelle Planung eines sehr herausfordernden Baues auf dem aktuellen Grundschulgrundstück in Schnathorst zu überdenken. Eine Verlagerung des Grundschulstandorts Schnathorst wäre unter diesen Voraussetzungen ein sinnvoller Schritt im Sinne einer nachhaltigen, familienfreundlichen Gemeindeentwicklung, so die Grünen.

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