Hüllhorst

Vorsicht: Kröten mit Frühlingsgefühlen unterwegs

Autofahrer sollten auf die grünen Hinweisschilder mit Kröten achten. Auf der Wanderung zu ihren Laichplätzen überqueren gefährdete Tiere jetzt die Straßen der Gemeinde Hüllhorst.

Setzen sich für den Artenschutz ein: Nils Beinke-Schulte, Benjamin Rauer, Jutta Klare-Steinbrink, Andreas Howering und Sebastian Rohlfing (v.l.), zeigen auf die Schilder zur Krötenwanderung. | © Andreas Howering

04.03.2020 | 04.03.2020, 14:00

Hüllhorst. Jedes Jahr zu dieser Zeit erwachen bei den Kröten die Frühlingsgefühle. Bereits bei milden Temperaturen und etwas Regen machen sich Erdkröten, Molche und Grasfrösche auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Daher heißt es jetzt wieder für die Autofahrer: Bei Krötenschildern, bitte vorsichtig sein oder einen Umweg fahren.

Kröten sind in ihrem Bestand gefährdet

Denn der Artenschutz beginnt bei der Achtsamkeit im Straßenverkehr. „Die Kröten wandern ab jetzt für einige Wochen. Ihr Bestand ist gefährdet und daher sollten Autofahrer vorsichtig sein", erklärt Ratsfrau Jutta Klare-Steinbrink. Jährlich werden zur Wanderzeit der Amphibien zahlreiche Tiere überfahren.

Deshalb stellten die Grünen in Hüllhorst in Absprache mit der Biologiestation Minden-Lübbecke nun wieder die grün gerahmten Warnschilder auf. Besonders in der Zeit zwischen 19 Uhr und Mitternacht wandern die Frösche, Kröten und Molche gerne. Dabei ist es in der Dunkelheit für sie besonders gefährlich. Der grelle Lichtschein der Fahrzeuge irritiert die Tiere so sehr, dass sie sich nicht mehr bewegen und dann für die Fahrer wie Laub aussehen.

Umweltbewusste Autofahrer manövrieren vorsichtig

Umweltbewusste Autofahrer manövrieren durch die gekennzeichneten Straßen also mit besonderer Vorsicht, um die Tiere nicht zu töten. Trotzdem darf die eigene Sicherheit nicht vergessen werden. „Niemand sollte sich selbst in Gefahr bringen. Doch wenn es die Situation erlaubt, dann steige ich auch schon einmal aus und bringe eine Kröte auf die andere Straßenseite", beschreibt Jutta Klare-Steinbrink ihren Einsatz für den Tierschutz.

Umgebung der Lusmühle für Schäferstündchen

Benjamin Rauer ergänzt: „Die Schilder-Aktion ist uns sehr wichtig, da wir dadurch einen bedrohten Teil von Hüllhorst schützen." Besonders begehrt für ihr Schäferstündchen ist bei den Amphibien die Umgebung der Lusmühle. Deshalb werden jedes Jahr in diesem Bereich besonders viele Warnschilder mit Krötenbild aufgehangen. Doch nicht nur dort und im Nachtigallental, sondern auch in Ahlsen, Am Pumpwerk, und in Tengern im Mühlenbruchweg können umsichtige Autofahrer einen Beitrag zum Tierschutz leisten.