Hüllhorst

82.000 Euro aus Hüllhorst fließen in karikative Projekte in der Region

Siegbert Wortmann (r.) und die Vertreter der karikativen Organisationen | © Michael Grundmeier

22.12.2019 | 22.12.2019, 06:00

Hüllhorst. Wer kurz vor Weihnachten zu Siegbert Wortmann eingeladen wird, hat meist Grund zur Freude. Seit vielen Jahren verteilt der Geschäftsführer der Wortmann AG große Spendensummen – diesmal waren es zusammen genommen 82.000 Euro.

Jahr für Jahr machen sich kurz vor Heiligabend Repräsentanten zahlreicher karitativer Organisationen auf nach Schnathorst. Die weihnachtliche Spendenübergabe bei Wortmann hat fast schon Tradition. Ohne Siegbert Wortmann würde es so manches karitative Projekt gar nicht geben, meinte einer der Eingeladenen. Ein anderer bedachte den Geschäftsführer mit den Worten: „Sie sind einer von den Guten.“

Von Andreas Gärtner (r.) bekam Ingrid Liebs einen Teddybären: "Ihr Projekt war mir an diesem Nachmittag das liebste". Dahinter Siegbert Wortman - © Michael Grundmeier
Von Andreas Gärtner (r.) bekam Ingrid Liebs einen Teddybären: "Ihr Projekt war mir an diesem Nachmittag das liebste". Dahinter Siegbert Wortman | © Michael Grundmeier

Wortmann nutzte die Gelegenheit, um auf ein „sehr erfolgreiche Geschäftsjahr“ und viel Umsatz hinzuweisen. Die Spenden seien ihm ein Bedürfnis: „Wir freuen uns wenn wir sie unterstützen können.“ Das Geld soll möglichst in Projekte in der Region fließen.

»Wir wollen die Angst vor dem Krankenhaus ein bisschen nehmen«

Die Nutznießer der Weihnachtsspende waren diesmal die Stiftung Lebenshilfe Lübbecke, die Andreas-Gärtner-Stiftung in Porta Westfalica, das Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen, die Aktion „Lichtblicke“, die Außenstelle des Weißen Rings Minden-Lübbecke, der Kinderschutzbund Minden-Bad Oeynhausen und das Krankenhaus Lübbecke-Rahden, die jeweils 10.000 Euro erhielten. Bedacht wurden auch die Kindertageseinrichtungen in der Gemeinde, die Wortmann mit je 2.000 Euro beschenkte.

Von den Repräsentanten ließ sich Wortmann berichten, wie das Geld verwendet werden soll. Uwe Werner vom Krankenhaus Lübbecke-Rahden und Urte Abbate stellten ein Projekt vor, dass das Profil des Standortes Lübbecke als „demenzsensibles Krankenhaus“ weiter schärfen soll. In Zusammenarbeit mit dem „Büro für leichte Sprache“ des Wittekindshofs sollen bestimmte Papiere „übersetzt“ werden. Ein Blatt über den Krankenhauskeim „MRSA“ etwa ist zur Unterstützung mit Bildern versehen worden. Wir wollen auf diese Weise die Angst vor dem Krankenhaus ein bisschen nehmen.“

Das Angebot richtet sich nicht nur an Menschen mit Demenz oder Behinderung. Klaus-Peter Mellwig vom Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) Bad Oeynhausen berichtete den Teilnehmern vom plötzlichen Herztod bei Amateursportlern. Laut Mellwig ist der Herzinfarkt immer noch die zweithäufigste Todesursache. Nur ausreichende Prävention könne dazu beitragen, diese Zahl zu senken. In Kooperation mit verschiedenen Firmen untersucht das HDZ regelmäßig Mitarbeiter auf ihren Gesundheitszustand.

„Lesen und Lernen“ mit ehrenamtlichen Leselern-Paten

Horst Bohlmann von der Stiftung Lebenshilfe kündigte an, in zehn Wohngruppen kleine „Internetcafes“ einzurichten. Dadurch würden die Bewohner aktiv am Internet und ihrer Umwelt teilhaben können. Außerdem könnten auf diese Weise Berührungsängste abgebaut werden.

Andreas Gärtner von der gleichnamigen Stiftung dankte für die „fleißige Hilfe“. Das Geld wird beispielsweise für Reit- und Delfin-Therapien sowie für die Ausbildung von Therapiehunden für geistig behinderte Kinder ausgegeben.

Für den Kinderschutzbund Minden-Bad Oeynhausen nahm Vorstandsvorsitzender Thomas Bouza Behm den Scheck entgegen. Die Summe kommt unter anderem der Aktion „Lesen und Lernen“ mit vielen ehrenamtlichen Leselern-Paten zugute.

Opfer von Straftaten brauchen Unterstützung

Nadine Hofmeier (Radio Westfalica) dankte im Namen der Aktion „Lichtblicke“, die in NRW Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die materiell, finanziell oder seelisch in Not geraten sind unterstützt.

Friedhelm Tegeler, Leiter der Außenstelle „Weißer Ring“ Minden-Lübbecke, sagte: „Wir haben jedes Jahr 50 bis 70 Personen, die Opfer einer Straftat werden und die brauchen beispielsweise Begleitung zu den Behörden und Unterstützung bei Anträgen etwa zum Opferentschädigungsgesetz.“

Die Vertreterinnen der Hüllhorster Kitas hatten ebenfalls schon Verwendungszwecke für die Spende parat.