Naturbadesee Mindenerwald: „Wir planen noch mit der Saison"

Hille. Die Frage, ob die 2020er-Saison am Naturbadesee in Mindenerwald überhaupt eingeläutet werden kann, bekommt Bürgermeister Michael Schweiß (SPD) in diesen Tagen oft gestellt. &bdquo;Wir wissen es nicht", lautet die immergleiche Antwort. Corona lässt zurzeit keine klaren Planungen zu. Das Hiller DRK brauche sich jedenfalls keine Sorgen machen, erklärt der Verwaltungschef. Dessen Vorsitzender Burkhard Günther, zugleich SPD-Fraktionschef und designierter SPD-Bürgermeisterkandidat hatte gegenüber dem MT davon gesprochen, bei den Plänen der Badeaufsicht derzeit in der Luft zu hängen. Schweiß hingegen verweist auf den 2019 geschlossenen Vertrag, der selbstverständlich weiter gelte. Dieser sehe eine Bereitstellung der DRK-Kräfte für die Monate Juni, Juli und August vor. Daran halte die Gemeinde fest. &bdquo;Wir planen noch mit der Saison", sagt er. Aufwertung des Areals im Gespräch Losgelöst davon, ob der Badebetrieb aufgenommen werden kann, beschäftigt sich der Bürgermeister schon seit geraumer Zeit mit einer möglichen Aufwertung des gesamten Areals. Wohnmobilplätze oder eine zusätzliche Gastronomie gehören zu den Ideen. Den geplanten Bau der Schulsternwarte in direkter Nachbarschaft möchte Schweiß jetzt dafür nutzen, um von Synergien zu profitieren. &bdquo;Das muss natürlich von der Politik beschlossen werden." Dort stoßen die Ideen des Verwaltungschefs auf ein unterschiedliches Echo. Vor allem Burkhard Günther hält wenig davon, Wohnmobilplätze am Badesee anzubieten. &bdquo;Was sollen die da?, fragt er. An dieser Stelle fehle es an einer Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten. Besser wäre es, die Plätze an zentralen Stellen anzubieten. Der SPD-Fraktionschef favorisiert die touristischen Ziele oder den Marktplatz, wo Wohnmobilisten vor der Errichtung des Containerdorfs für Flüchtlinge Station machen konnten. &bdquo;Da wäre es sinnvoll." Und dieser Ansicht ist auch CDU-Fraktionsvorsitzender Herbert Heuer. Gegenüber dem MT schlägt der Politiker am Dienstag vor, den Marktplatz für Wohnmobilisten zu reaktivieren. Die Technik sei an dieser Stelle weiter vorhanden und sie wieder ans Netz gehen zu lassen, dürfte nach seiner Einschätzung nur rund 2.000 Euro kosten. Wie die beiden Chefs der großen Hiller Ratsfraktionen ist auch deren Amtskollege von der FWG grundsätzlich für eine Attraktivitätssteigerung am Badesee. &bdquo;Wenn das Konzept wirtschaftlich ist", sagt Kurt Riechmann. Weil es sich um Landschaftsschutzgebiet handelt, sei auch der Kreis mit im Boot. Gemeinsam sollte ein Konzept gefahren werden, das auch die Neubaupläne an der benachbarten Pohlschen Heide berücksichtigt. Zur Nachbarschaft zählt ebenfalls der Truppenübungsplatz Wickriede, mit dem die Bundeswehr einiges vorhat. Besonders Herbert Heuer sieht das als massives Problem. &bdquo;Was ist attraktiv an einem Ort, wo ständig ein Knall zu hören ist?" See als wichtiges Ausflugsziel im Sommer Die Hiller FDP-Fraktion steht einer Attraktivitätssteigerung offen gegenüber. Weil es sich um das einzige öffentliche Freibad in der Gemeinde handelt, sei der See ein wichtiges Ausflugsziel im Sommer, erklärt Vorsitzender Ludwig Volkmann. Positive Effekte verspricht er sich durch den neuen touristischen Zusammenschluss der Kommunen des Altkreises Lübbecke. &bdquo;Ich könnte mir gut vorstellen, dass von dort gute Ideen mit einfließen können." Breite Unterstützung bekommt der Bürgermeister aus der Fraktion der Bündnisgrünen. &bdquo;Wir müssen nur sehen, was machbar ist", sagt Vorsitzende Marlies Schulder. Durch die Coronazeit befinden sich alle Kommunen zurzeit in unsicherem Fahrwasser. Perspektivisch könne eine Aufwertung des Geländes mit zusätzlicher Gastronomie und Wohnmobilplätzen womöglich bedeuten, dass vielleicht ein Pächter für den gesamten Badesee gefunden werden könnte. &bdquo;Dann wäre die Gemeinde nicht mehr in der Verantwortung." Wichtig sei nur, dass dort weiterhin kein Eintritt genommen werde.

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