Neue überdachte Brücke in Espelkamp festlich eingeweiht

Espelkamp. Sie ist 15,30 Meter lang, hat eine Nutzbreite von 2,10 Meter, besticht durch ihre pfiffige Konstruktion – die Leimholzbinder des Tragsystems dienen gleichzeitig als Geländer – und wird von einem schmucken Walmdach vor Regen geschützt. Das Brückenbauwerk Nr. 09 über die Große Aue in Espelkamp ist ein wahres Meisterwerk. Die feierliche Einweihung wurde von freundlichem Herbstwetter und vielen Gästen begleitet. &bdquo;Die Brücke zeigt, was möglich ist, wenn man einfach ’mal macht und nicht nur redet“, betonte Stefan Rogalske, Sachgebietsleiter &bdquo;Straßenbau und Grünflächen“ im Espelkamper Rathaus. Dank des Einsatzes vieler Menschen, von den Zimmerer-Auszubildenden aus Kreises Minden-Lübbecke und ihren Berufsschullehrern über regionale Handwerksbetriebe bis zu ehrenamtlichen Helfern und Projektpartnern, entstand ein sichtbares Zeichen für Engagement, Zusammenhalt und gelebte Verantwortung in der Region, wie Bürgermeister Henning Vieker in seinen Begrüßungsworten hervorhob. Zur feierlichen Eröffnung waren alle Beteiligten zusammengekommen, um gemeinsam mit Anwohnern, Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie den Dorfgemeinschaften die Einweihung zu feiern. Das Stadtoberhaupt beleuchtete kurz die Hintergründe des Projekts. Alte Brücke war nicht mehr standsicher Eine technische Prüfung vor gut zwei Jahren hatte ergeben, dass die alte Brücke nicht mehr standsicher war. Der Holzsteg wurde daraufhin von heute auf morgen gesperrt. Angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt Espelkamp war erst einmal unklar, ob ein Neubau in Frage kommt. Ralf Lenk hatte davon in der Zeitung gelesen. Der Architekt aus Gehlenbeck ergriff die Initiative und setzte sich mit dem Berufskolleg Lübbecke in Verbindung. In Lehrer Stefan Skrodzki fand er einen kongenialen Mitstreiter. Ihre Idee war eine neue Brücke als Gemeinschafts- und Ausbildungsprojekt zusammen mit den Auszubildenden und regionalen Handwerksbetrieben zu bauen. Es wurde mit der Stadt und den Dorfgemeinschaften gesprochen und örtliche Handwerksbetriebe kontaktiert. Mitte März habe das ganze Projekt an Fahrt aufgenommen, erzählte Ralf Lenk. Damals wurde mit den Planungen konkret begonnen und im Frühjahr dieses Jahres konnte dann, nachdem Bauantrag und Baugenehmigung vorlagen und der Förderbescheid vom Land eingetroffen war, mit den Arbeiten begonnen werden. Ralf Lenk freute sich, dass die Handwerker so engagiert mitgezogen haben: &bdquo;Ich bin stolz, dass sich die ganze Handwerkerschaft so reingekniet hat.“ Stefan Skrodzki lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, vor allem auch den Einsatz und die Leistung des Zimmerernachwuchses. Insgesamt seien mehr als 1.500 Stunden ehrenamtlich geleistet worden, berichtete Stefan Rogalske. Der größte Teil, mehr als 1.000 Stunden, von den Auszubildenden des Zimmererhandwerks. Kosten mehr als halbiert Zu den Handwerksbetrieben, die das Projekt unterstützt haben, gehören die Zimmerei Dyck, WHB Wehmeyer, die Zimmerei Waßmann, Wiens Dach und Holzbau, Müller Bau, Riemer Baggerbetrieb und Tiefbau, Meyer Holsen sowie Kunkel Metalltechnik. Sie alle hatten mit angepackt, Betriebsgelände zur Verfügung gestellt, Manpower und Materialien eingebracht. Mit im Boot saß ebenfalls der städtische Bauhof sowie die Ingenieure aus dem Fachgebiet &bdquo;Stadtentwicklung, Bauen, Mobilität und Umwelt“. Dank der vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden sowie der großen Anzahl an Sach- und Geldspenden belaufen sich die tatsächlichen Ausgaben auf knapp 90.000 Euro. &bdquo;Der reale Gegenwert beträgt sicherlich mehr als 200.000 Euro“, schätzt Stefan Rogalske. Da die Förderung des Landes NRW aus dem Topf &bdquo;Struktur- und Dorfentwicklung“ 65 Prozent beträgt, fällt der Eigenanteil der finanziell gebeutelten Kommune relativ gering aus. Entstanden ist ein Bauwerk, das die beiden Ufer der Großen Aue und die beiden Dörfer Fabbenstedt und Vehlage miteinander verbindet und bis nach Fiestel und Alt-Espelkamp wirkt. So zeigten sich die Ortsvorsteher Sven Eckert (Altgemeinde), Friedhelm Meier (Vehlage) und August-Wilhelm Schmale (Fabbenstedt) sowie Ortsvorsteherin Anja Kittel aus Fiestel begeistert von der neuen Brücke. Wie soll die neue Brücke heißen? Nachdem Henning Vieker und Stefan Skrodzki die Holztafel mit dem Baujahr 2025 angebracht hatten, standen die Gäste noch lange bei bester Stimmung zusammen und ließen die Einweihung in geselliger Runde ausklingen. Nun braucht die Brücke noch einen ordentlichen Namen. Am Einweihungstag wurde &bdquo;Brücke am Auewald“ statt &bdquo;Brückenbauwerk Nummer neun“ vorgeschlagen. Fest steht der Name aber noch nicht. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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