Aktionsgruppe kämpft weiter für den Erhalt des Waldes in der Gabelhorst

Espelkamp. Der Termin rückt näher und der Klinikneubau der MKK auf Espelkamper Gelände ist in aller Munde. Ob pro, neutral oder kontra . . . Es gibt viele Meinungen. Was nur meist zu kurz kommt: Es handelt sich dort um keine leere Fläche. Sondern um eine, auf der Pflanzen, Bäume und Tiere seit Jahrzehnten leben. Die &bdquo;Aktionsgruppe Gabelhorster Wald“ kämpft deshalb weiterhin um seinen Erhalt als grüne Lunge für Espelkamp. Diese Funktion könne nur erhalten werden, wenn der Gabelhorster Wald in seiner Gesamtheit bestehen bleibe. Es sei aber beabsichtigt, einen Teil für das Parkhaus sowie die dafür notwendige Infrastruktur wie zum Beispiel Apotheke, Ärztehaus und Wege zu roden, heißt es in einer Mitteilung von Isolde Renger von der Aktionsgruppe. Um auf die Gefahr des schrittweise Verschwindens des Waldes aufmerksam zu machen, hat die Gruppe ein kleines Buch sowie ein Plakat von dem Künstler Gerhard Pollheide gestalten lassen. Natürlich gebe es genügend sachliche Argumente und auch Fakten. Aber es geht nicht nur um den Kopf, sondern auch um das Herz – um Verantwortung, um Emotionen, verdeutlicht in Poesie und Kunst. Das Büchlein sei &bdquo;ein Aufruf zur Erhaltung des Gabelhorster Waldes mit Informationen in Lyrik, Prosa und Fabel-Erzählungen für Kinder, insbesondere auch für Erwachsene und die Politik“. Das Engagement der Aktionsgruppe gelte auch dem verantwortungsbewussten Umgang mit diesem Wald als Versprechen an die kommenden Generationen. Ein Erbe, das bewahrt und weiterentwickelt werden soll. Alle aktuellen News auf Facebook: NW Kreis Minden-Lübbecke Informationsstand auf dem Wilhelm-Kern-Platz Deswegen zeigt die Aktionsgruppe &bdquo;Gabelhorster Wald“ derzeit besondere Präsenz, wie auch mit einem Informationsstand auf dem Wilhelm-Kern-Platz. Hier konnte man sich von dem Buch und dem Anliegen der Gruppe ein Bild machen und sich über die momentane Entwicklung informieren. Inge Nolte war eine der Interessierten, die auch gezielt nachfragte. Die 85-Jährige kommt gebürtig aus Vehlage und wohnt nun gegenüber vom Marktplatz. Sie ist im Naturschutzbund und pflanzt selbst auch Bäume: &bdquo;Ebereschen, die schütze ich dann mit einem rot-weißen Flatterband.“ Die seien nützlich und auch sehr bei der heimischen Vogelwelt beliebt. Die Aktion der Gruppe findet sie wichtig: &bdquo;Der Wald und die Natur müssen erhalten bleiben. Auch für die nachfolgenden Generationen.“ Landschaftspflegerin und Gartenarchitektin Susanne Bartens-Korn verdeutlichte, welche Veränderungen der Krankenhausbau für den Wald bedeuten würde – denn das sei vielen gar nicht bewusst. Um alles verkehrssicher zu machen, würden die abgestorbenen Bäume entfernt werden. Diese seien aber für viele Pflanzen und Tiere wichtig. Der Schwarzspecht gehöre zu den regelmäßigen Besuchern und würde sich dort &bdquo;sein Frühstück besorgen“. Es gäbe einige sehr seltene Fledermausarten, dazu würden gerade Untersuchungen laufen. Auch über 200 verschiedene Pilzarten wären dort beheimatet, darunter einige ebenfalls sehr seltene. Seltene schützenswerte Orchideenart Ganz besonders wäre die Vielfalt auf diesem kleinen Raum mit sowohl sehr feuchten als auch sehr trockenen Stellen, laubdominierten Bäumen wie Buchen und auch Kiefernmischwald, dazu die Zitterpappeln, die sehr wertvoll für Insekten wären. Außerdem gäbe es dort mit dem Sumpf-Stendelwurz eine seltene schützenswerte Orchideenart und andere wichtige Pflanzen wie Schattenblümchen und vielblütiges Weißwurz. Deren Standorte würden generell immer weniger werden. Es wäre auch eine heile Krautschicht da, die noch nicht durch Technik zerstört wurde. Bäume, Sträucher, Tiere, Moose und Flechten, Mikroorganismen – alles würde zusammenwirken und für Widerstandskraft sorgen. Das ließ den Gabelhorster Wald auch die letzten schwierigen Jahre voller Trockenheit, Hitze und Stürme gut überstehen. Solche Wälder wären derzeit nicht mehr normal. Sowieso würde es im Altkreis zu wenig Wald geben, das würden auch die Zahlen belegen: &bdquo;Deutschlandweit sind es 30 Prozent, hier nur 11 Prozent.“ Wenn man sich das Wiehengebirge anschaue mit den großen Flächen abgestorbenem Wald – dann wäre deshalb der Erhalt eines alten, gereiften, bestehenden und gesunden Mischwaldes wie beim Gabelhorster besonders schützenswert. Wer sich für das Buch von Gerhard Pollheide interessiert und auch weitere Infos möchte, kann sich per E-Mail bei der &bdquo;Aktionsgruppe Gabelhorster Wald“ melden: gabelhorstwald@web.de 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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