Italienische Spezialitäten trotz ungewisser Zukunft: Neues Leben im Gestringer Hof

Espelkamp. Das haben sich der Vorsitzende der Gestringer Dorfgemeinschaft Bernd Wlotkoswski und die Gestringer Zuhörerinnen und Zuhörer des Ausschusses für Generationen, Sport und Vereinswesen anders erhofft. Die Dorfgemeinschaft hatte im Vorfeld einen Zuschuss von monatlich 850 Euro beantragt, um für die kommenden drei Jahre den Saal im ehemaligen Gestringer Hof weiterhin mieten zu können. Der Ausschuss beschloss aber, den Zuschuss wieder nur für ein Jahr zu gewähren. Bernd Wlotkowski legte zunächst die Lage im drittgrößten Dorf der Stadt Espelkamp dar. Das Dorfgasthaus Gestringer Hof geschlossen, den Schlüssel im Gemeindezentrum umgedreht und auch die &bdquo;Alte Schule“ steht nicht mehr zur Verfügung. &bdquo;Das Dorf hatte sehr kurzfristig kein soziales Zentrum, keinen Anlaufpunkt, keine Räume für Vereine, keine Anlaufstellen und keine öffentlichen Angebote mehr – weder städtisch, kirchlich oder privat. Das ,Wir’ konnte im Dorf nicht mehr gelebt werden“, betonte er. Einzelne Gruppen hätten diese lange Zeit nicht überlebt. &bdquo;Die Mitglieder orientierten sich teilweise um und Gruppen lösten sich komplett auf.“ So habe beispielsweise der Gestringer mit dem Fabbenstedter Sozialverband fusioniert. Deshalb hatte die Dorfgemeinschaft vor einem Jahr einen Zuschuss-Antrag gestellt, um den Saal des Gestringer Hofs zu mieten und ihn für Vereine, Gruppen und Veranstaltungen in Gestringen nutzbar zu machen. Monatlich unterstützt die Stadt Espelkamp die Dorfgemeinschaft seither mit 800 Euro. Der Zuschuss läuft allerdings am 30. Juni dieses Jahres aus. Top-Lokale im Überblick: Das sind die beliebtesten italienischen Restaurants im Kreis Minden-Lübbecke Italienische Spezialitäten im Gestringer Hof Der Saal wird seitdem regelmäßig genutzt. In den vergangenen Monaten sind einige zusätzliche Angebote hinzugekommen. Beim Sonntagstreff kommen regelmäßig 50 bis 60 Gäste bei Kaffee und Kuchen zusammen. Informations- und Vortragsveranstaltungen, Spielnachmittage oder &bdquo;Karten, Knobeln und Klönen“ am Freitag ergänzen die Angebotspalette. Auch weitere Angebote sind geplant. So gibt es beispielsweise am Sonntag, 13. April, ein Jazz-Frühschoppen. Am Ostermontag richtet das Deutsche Rote Kreuz ihren traditionellen Blutspendetermin dort aus. Vereine und Dorfgemeinschaft hoffen darauf, dass sich im Gestringer Hof eine dauerhafte Lösung entwickelt. Der Verkauf des Gebäudes an einen Investor ist auf einem guten Weg und Gastronom Stefano Matina wird die Gaststätte pachten. Er will sich aber nur auf die Gaststätte und das Restaurant konzentrieren, sodass der Saal frei bleibt. Er ist auch bereits dabei, den Kneipenraum und den Wintergarten umzugestalten. Noch vor Ostern möchte Stefano Matina und sein Team im Gestringer Hof italienische Spezialitäten servieren. Die Dorfgemeinschaft erhielt bereits von dem Investor eine grundsätzliche Zusage, den Saal mieten zu können – unabhängig von dem Gaststättenbetrieb. Beide Seiten haben ein starkes Interesse, an einer mehrjährigen Laufzeit. &bdquo;Das würde uns längerfristig den Aufbau kontinuierlicher Angebote ermöglichen. Wir wollen vermeiden, dass unsere Vereine und Gruppen nach kurzer Laufzeit schon wieder auf der Straße stehen. Wir wollen für die ehrenamtliche Arbeit eine Perspektive und Sicherheit“, erläuterte der Dorfgemeinschaftsvorsitzende. Der Investor werde in den bestehenden Mietvertrag einsteigen, allerdings den Mietpreis auf 800 Euro pro Monat anpassen – inklusive Inventar und aller Nebenkosten. Deshalb beantragte die Dorfgemeinschaft den Zuschuss von 850 Euro bis zum 30. Juni 2028. Die Verwaltung sehe zwar den Bedarf, so Kämmerer Björn Horstmeier, doch sehe sie auch viele Unwägbarkeiten. Deshalb schlug die Verwaltung vor, den Zuschuss auf ein Jahr zu befristen. Zudem befinde sich die Stadt in der Haushaltssicherung und deshalb bedürfe es für alle freiwilligen Leistungen – wie in diesem Fall – eine Kompensation an anderer Stelle. Neueröffnung: Endlich orientalische Spezialitäten in Espelkamp – Lolomarkt füllt Leerstand Gestringen brauche einen zentralen Treffpunkt Diese sieht Bernd Wlotkowski gegeben. &bdquo;Nach Schließung der Alten Schule als Dorfgemeinschaftshaus in Gestringen entfallen die Unterhaltskosten für die Stadt Espelkamp. Das könnte Möglichkeit zur Kompensation bieten“, sagte er. Die CDU schloss sich der Meinung der Verwaltung an und plädierte ebenfalls für die genannte Befristung. Im kommenden Jahr solle dann ein Sachstandsbericht über die weitere Entwicklung gegeben werden. &bdquo;Die Unsicherheiten auf den Seiten des Betreibers sollten erst einmal geklärt werden“, argumentierte der Ausschussvorsitzende August-Wilhelm Schmale. Die Perspektive auf eine weitere Förderung sei aber durchaus vorhanden. Kritik an der Verwaltung äußerte Jens Nickel (Unabhängige): &bdquo;Das Problem ist seit einem Jahr bekannt. Es ist traurig, dass von der Verwaltung seitdem keine Vorschläge und keine Konzepte gekommen sind, wie es langfristig in Gestringen weiter gehen soll.“ Grundsätzlich brauche Gestringen so schnell wie möglich dauerhaft einen zentralen Treffpunkt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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