Ausbau für 340.000 Euro: Desenberghalle in Warburger Ortsteil soll Dorftreff werden

Warburg-Daseburg. Begegnung, Bewegung und Bildung: Aus der Halle soll ein Dorftreff werden. Die Gemeinschaft der Daseburger Vereine und der Förderverein Daseburg plant eine multifunktionale Nutzung der Desenberghalle. Die war erst vor einigen Jahren modernisiert worden. Doch mit dem zukünftigen Aus der letzten Gaststätte im Ort stehen für kleinere Veranstaltungen und Gruppen keine öffentlichen Räume mehr zur Verfügung, sagt Bezirksverwaltungsstellenleiter Thomas Klenke und bat die Stadt um Hilfe. Die macht gern mit. Der Umbau der Desenberghalle: &bdquo;Das Projekt wird sowohl zukünftige Kapazitätsprobleme lösen, als auch die Variabilität und Nutzbarkeit unserer Gemeindehalle erweitern“, hält Andre Volmary, Vorsitzender des Vereins &bdquo;Daseburg - das Dorf am Desenberg“, fest. Auch werde es das kulturelle und soziale Leben im Dorf und in der Stadt bereichern. Schützen, Senioren, Vereine, Jagdgenossen, Familienfeiern, Jahresversammlungen, Gänseessen. Im Dorf am Fuß des Desenbergs ist einiges los. Vieles fand bisher auch im &bdquo;Daseburger Hof“ an der Hauedaer Straße statt. Die Gaststätte ist eine Institution im Dorf. Doch seit zwei Jahren sucht die Wirtin nach einem Käufer für das gastliche Haus mit Küche, Schank-, Speise- und Versammlungsraum sowie zwei Kegelbahnen. Dazu kommt im Obergeschoss eine Wohnung mit Balkon, im Keller sind Kühl- und Lagerräume untergebracht. Vor gut vier Jahren war das Pfarrheim an der Alexanderstraße, aufgrund zu kostspieliger Sanierungsmaßnahmen in und am Gebäude, veräußert worden. &bdquo;Auch dieser Raum war eine beliebte Versammlungsstätte“, sagt Volmary. Veranstaltungsräume in Daseburg fehlen Für die Daseburger sei das Projekt immens wichtig, betont der Vorsitzende des Vereins, der Eigentümer der Halle ist. Denn in den vergangenen beiden Jahrzehnten sei die Kneipenlandschaft arg zusammengeschrumpft. Geburtstage, Beerdigungen, Seniorenrunden, Krabbel- und Jugendtreff: &bdquo;Was uns fehlt, sind Veranstaltungsräume, die 80 Leute und mehr fassen.“ Im Tennisheim sei bei 70 Personen Schluss. Das Sportheim sei noch kleiner, &bdquo;die Turnhalle stark belegt“, sagt Volmary. Und die Desenberghalle sei mit ihren 1.000 Quadratmetern (&bdquo;eine der größeren Hallen im Warburger Stadtgebiet“) für vieles schlichtweg überdimensioniert und zu groß. Doch beschäftigen sich die Verantwortlichen der örtlichen Vereine schon länger mit der Weiterentwicklung der Desenberghalle zu einem Dorfmittelpunkt. 2018 hatten sich bei einer Zukunftswerkstatt die Bürgerinnen und Bürger zu Stärken und Schwächen ihrer Ortschaft geäußert. Die ausgewertete Fragebogenaktion hatte unter anderen den Wunsch nach einem Jugendraum oder einem Treffpunkt für Jung und Alt als Ergebnis festgehalten. Diskutiert wurde daraufhin, die Halle in Daseburg als integrativen Dorfmittelpunkt für alle Generationen umzugestalten. Auch interessant: Fast 500.000 Euro werden in Dössel verbaut Das sind die Pläne der Dorfgemeinschaft in Daseburg &bdquo;In vielen Gesprächen, die wir in unterschiedlichen Gremien und Zusammenkünften innerhalb der letzten zwei Jahre sehr intensiv geführt haben, sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass dieses Projekt einen entscheidenden Mehrwert für das Zusammenleben in unserem Dorf darstellen wird“, hieß es in einem Antrag an den Stadtrat, der jetzt über das Ansinnen der Dorfgemeinschaft beriet. Damit eine flexiblere Raumnutzung möglich wird, sollen in der Desenberghalle konkret Trennwände eingezogenen und eine separat nutzbare Infrastruktur (Gast- und Thekenraum sowie Küche und Toiletten) gebaut werden. Der Eingangsbereich war in den vergangenen Jahren bereits barrierefrei ausgebaut, eine Behindertentoilette eingebaut worden. Im Zuge der Umgestaltung sollen zudem die Heizungsanlage und der Fußbodenbelag erneuert, neue Fluchttüren eingebaut, Küche und Bestuhlung geändert werden. Auch Elektrik und sanitäre Anlagen sollen modernisiert werden. Großer Anteil an Eigenleistungen Nach der Kalkulation eines Beverunger Architekturbüros rechnen die Verantwortlichen mit Gesamtkosten in Höhe von rund 336.000 Euro. 25.000 Euro sollen durch Eigenleistungen abgedeckt werden, 34.000 Euro fließen aus Eigenmitteln dazu. Beim Löwenanteil, etwa 219.000 Euro, hoffen Klenke und Volmary auf den Zuschuss aus den Fördertöpfen des Landes. Bis Mitte April werde ein entsprechender Antrag im Bereich der Struktur- und Dorfentwicklung gestellt. Lesen Sie auch: Neuer Dorftreff in Scherfede macht Beteiligten und Besuchern mächtig Spaß Für die notwendige Gesamtfinanzierung fragte die Dorfgemeinschaft nach einer städtischen Kofinanzierung in Höhe von 20.000 Euro für das Jahr 2025 und 40.000 Euro für 2026. Sehr wohl wissend um die &bdquo;wirtschaftlich schwierigen Zeiten“, schrieben Klenke und Volmary in ihrem Antrag an die Stadt. Das Projekt werde nachdrücklich unterstützt, &bdquo;da entsprechende Eigeninitiativen die positive Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaften stärken“, teilte die Stadtverwaltung mit. In der jüngsten Ratssitzung stand das Thema auf der Tagesordnung. Einstimmig entschieden die Fraktionen den Zuschuss zum Umbau der Desenberg-Halle in Daseburg, verteilt auf zwei Jahre, zu gewähren.

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