BuFDis über ihre Erfahrungen: „Wenn du in Espelkamp warst, kannst du überall hingehen“

Espelkamp. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten sieht Espelkamps Schulamtsleiter Andreas Bredenkötter im Bundesfreiwilligendienst. Die Stadt selbst beschäftigt acht junge Frauen und Männer als Bufdi. Angefangen 2011 mit einer Stelle im Nachbarschaftszentrum (NBZ) Erlengrund hat man 2016 zusätzliche Stellen an den Grundschulen der Stadt eingerichtet. Die Grundschulleiter möchten diese Hilfe nicht mehr missen und die machen dieses Jahr wertvolle Erfahrungen für den weiteren Lebensweg. Pia Marie Rose und Julia Grackiewicz von der Grundschule am Auewald, Finn Krietenstein und Tina Klein (Mittwald-Grundschule), Nika Amamou (Grundschule Frotheim), Annemarie Ötting (Grundschule Isenstedt) und Celia Suckau (Nachbarschaftszentrum Erlengrund) berichten von ihren Erfahrungen. Die Achte im Bund der Bufdis, Hanne Arning (Grundschule Benkhausen), fehlte bei dem Treffen, da sie leider erkrankt war. Alle sind sich einig, dass sie bislang wertvolle Erfahrungen gemacht haben und wollen entweder auf Grundschullehramt studieren oder eine Ausbildung zur Erzieherin machen - bis auf Annemarie Ötting. Die junge Frau aus Warmsen hat sich entschieden, im Sommer eine Ausbildung zur Tischlerin zu beginnen. Aber auch sie sagt, dass sie dieses Jahr nicht missen möchte. &bdquo;Es ist eine bisher total spannende Zeit“ &bdquo;Ich war mir vorher nicht sicher, deswegen war die Arbeit an der Grundschule sehr hilfreich. Es ist bisher eine total spannende Zeit, aber ich weiß jetzt, dass ich nicht mit Kindern arbeiten möchte“, sagt sie. Schulleiter Sven Hagemeier lobt Annemarie Ötting für ihr Durchhaltevermögen. &bdquo;Ich finde total gut, dass sie nicht einfach aufgehört hat, sondern das Jahr durchzieht.“ Das sei durchaus nicht selbstverständlich. Nika Amamou absolviert ihr Bufdi-Jahr an der Grundschule, wo sie vor vielen Jahren ihre Schullaufbahn begonnen hat, in Frotheim. &bdquo;Das halbe Jahr hat mir bisher gezeigt, dass ich gerne als Erzieherin arbeiten möchte“, berichtet sie. Vor allem die Arbeit im Offenen Ganztag habe ihr gut gefallen. Finn Krietenstein aus Hille war von Freunden auf die Stelle an der Mittwald-Grundschule aufmerksam gemacht worden. &bdquo;Es ist interessant zu erleben, wie viele verschiedenen Kulturen und Nationen in Espelkamp leben und hier zur Schule gehen“, erzählt er. Die Kinder seien schon herausfordernd, doch man lerne mit der Zeit, damit umzugehen und es sei einfach eine gute Erfahrung. &bdquo;Wenn du in Espelkamp warst, kannst du überall hingehen“, meint er. Umgang mit Kindern verschiedener Kulturen Auch seine Kollegin Tina Klein schätzt diese Erfahrung, mit ganz vielen verschiedenen und unterschiedliche Kinder gearbeitet zu haben. Sie schwankt zwischen Grundschullehramt und Schulsozialarbeit. Julia Grakiewicz hat gelernt, mit Kindern verschiedener Kulturen umzugehen, sie wolle auf jeden Fall etwas mit Kindern machen, sagt sie. Die Arbeit mache Spaß, das Kollegium sei supernett. Ihr gefällt der Offene Ganztag am besten. Dort habe sie gelernt, den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Sie mache das Jahr, um einfach sicherzugehen, ob es das richtige ist, das Jahr sei einfach gut geeignet, um sich auszuprobieren und zu orientieren. Es sei schon ein großer Unterschied zum Praktikum. Pia-Marie Rose ist sich nun sicher, dass sie Grundschullehrerin werden möchte. &bdquo;Ich wollte nach dem Abitur nicht direkt ins Studium gehen, sondern erst einmal Praxiserfahrung sammeln“, erzählt sie. Eine Bekannte von ihr habe nach drei Jahren Studium bei den ersten Praxiserfahrungen gemerkt, dass sie doch nicht Lehrerin werden wollte. &bdquo;Dieses Jahr ist bei der Berufsorientierung sehr hilfreich, weil ich mir vorher gar nicht vorgestellt habe, wie unterschiedlich doch die Kinder sind.“ Es sei auch sehr spannend, zu erleben, wie sich die Kinder entwickeln. Aber auch die Bufdis selbst würden sich entwickeln, meint Jaqueline Lauf, Leiterin der Grundschule am Auewald. Sie würden mit der Zeit freier und selbstbewusster und sich immer mehr in die Arbeit mit einklinken. Kurz gesagt: ein großer Gewinn für die Schulen. Es besteht ein Urlaubsanspruch von 30 Tagen Celia Suckau, die bereits eine Ausbildung im hauswirtschaftlichen Bereich gemacht hat, ist froh, dass sie noch einmal einen Neustart gewagt hat. &bdquo;Die Arbeit im NBZ zeigt mir, dass ich gerne etwas mit Kindern machen möchte“, erzählt sie. So wird sie nach einem Au-Pair-Jahr in den USA eine Ausbildung zur Erzieherin beginnen. Die Tätigkeit im NBZ sei sehr interessant und abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll, weil nicht nur Kinderarbeit, sondern auch Stadtteil- und Öffentlichkeitsarbeit zu den Aufgaben gehören, sagt Susanne Flade-Brune, Leiterin des NBZ. Mit diesen Erfahrungsberichten möchte die Stadt Espelkamp Menschen inspirieren und zum Mitmachen animieren. &bdquo;Wir wollen natürlich auch Werbung machen für das neue Schuljahr“, sagt Schulamtsleiter Andreas Bredenkötter augenzwinkernd. Bewerben kann man sich noch bis zum 31. März. Bewerbungen können bei der Stadt per E-Mail an s.magnus@espelkamp.de oder direkt bei den Schulen und im Nachbarschaftszentrum abgegeben werden. Die Arbeitszeit beträgt 39 Stunden, aktuell gibt es insgesamt 400 Euro Taschengeld und Verpflegungspauschale und die Dienststelle übernimmt die gesamten Sozialversicherungsbeiträge. Als BuFDi hat man einen Urlaubsanspruch von 30 Tagen und ist verpflichtet, an fünf Seminaren zur pädagogischen Begleitung in Bad Oeynhausen teilzunehmen.

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