In Espelkamp trinkt man jetzt Kölsch auf der "Domplatte"

Espelkamp. Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, das wollten die Espelkamper Stadtführer mit ihrer jüngsten Idee, den Espelkampern und auch ihren Gästen besondere Seiten Espelkamps zu zeigen. Dabei sind es nicht immer nur historische Gegebenheiten, es kann auch einmal etwas völlig Neues oder etwas sein, mit dem man nicht gerechnet hat. Beispielsweise ist durch den ursprünglich sehr umstrittenen Neubau des Thomashauses als Gemeindezentrum für die evangelische Martinskirchengemeinde eine bauliche Situation entstanden, die ein völlig neues Licht auf den Bau wirft. Das wissen zumindest Pfarrer Friedrich Stork und auch ein Großteil des Presbyteriums, die inzwischen den zweiflügeligen Bau, der den Turm wie Flügel umspannt, zu schätzen gelernt haben. Denn zwischen den Gebäudeteilen ist ein ganz neuer Raum entstanden, den es vorher in dieser Form und Atmosphäre nicht gegeben hat. Neuer Raum entstanden Vor allem ist auch im Außenbereich ein Platz entstanden, zu dem eine gewaltige Treppenanlage führt. Sowohl Treppe wie auch Platz werden von der Bevölkerung mehr und mehr in Beschlag genommen. Mit ihrem neuesten Themen-Rundgang unter dem bezeichnenden Titel &bdquo;Birett-Kaffee-Kuchen-Beffchen“ und &bdquo;Kölsch auf der Domplatte“ wollten die Stadtführer auf die neue Entwicklung hinweisen. In der jetzt wieder wärmeren Jahreszeit sieht man immer häufiger, wie sich ab der Mittagszeit die Stufen, die zum Plateau mit der Statue des heiligen Martin führt, mit Besuchern füllen. Schülerinnen und Schüler, aber auch Spaziergänger, die die Isenstedter Straße entlang gehen und den Spazierweg zum Naherholungsgebiet Biberteich und zum Naturschutzgebiet Kleine Aue genießen möchten, legen hier gerne eine kleine Pause ein. Warum Jürgen Heimsath die Idee sofort aufgriff Die jüngeren Besucher gehen zunächst zur Eisdiele oder holen sich aus den Imbissen eine Kleinigkeit und verzehren sie auf den Stufen vor der Thomaskirche. Ein Bild, das man eigentlich nur aus großen historischen Städten kennt, die einen Dom mit Vorplatz besitzen – wie beispielsweise Köln mit seiner &bdquo;Domplatte“, zu der auch eine große Treppe führt, auf der man sich gerne niederlässt. Das war auch Pfarrer Friedrich Stork und Presbyter und Diakon Peter Dürr wiederholt aufgefallen. Irgendwann sprach man dann von der &bdquo;Espelkamper Domplatte“- wohl wissend, dass die Thomaskirche kein Dom ist. &bdquo;Durch den Bau des Thomaszentrums haben wir jetzt hier auch eine Domplatte. Und sie wird auch von den Menschen so angenommen“, freuten sich Stork und Dürr. Das erzählten sie auch Jürgen Heimsath, Stadtführer und Vorsitzender des Stadtsportverbandes. Der griff das Thema gleich in seiner Art auf. Denn bei ihm fiel der Begriff &bdquo;Domplatte“ und &bdquo;Köln“ sofort auf sehr fruchtbaren Boden, ist er doch ein absoluter Fan des Rheinlandes und selbst eine rheinische Frohnatur. Schließlich hatte er sich in Köln und Düsseldorf seine ersten beruflichen Sporen verdient, bevor es ihn später nach Ostwestfalen verschlug. Heute verbindet ihn vor allem der Karneval mit der Domstadt. Mit drei &bdquo;Pittermännchen“ in den Norden von OWL Was könnte die &bdquo;Espelkamper Domplatte“ und die Kölner Domplatte verbinden? Für ihn kam da nur das Dom-Kölsch infrage. Gesagt, getan. Nun fuhren die befreundeten Ehepaare Heimsath und Kleinehollenhorst gemeinsam nach Köln. Sie hatten vorsichtshalber einen dreitägigen Besuch einkalkuliert. &bdquo;Immerhin gibt es in Köln noch 30 Brauereien und es war auch gar nicht so einfach, das obergärige und sehr süffige Bier mitzunehmen nach Espelkamp“, sagte Heimsath im Gespräch mit der NW. Doch schließlich gelang es ihm, drei &bdquo;Pittermännchen“ – ein &bdquo;Pittermänchen“ ist ein Fass mit zehn Litern – nach Espelkamp zu bugsieren. Gar nicht so einfach war es schließlich, auf der &bdquo;Espelkamper Domplatte“ die Fässer für die Besuchergruppe anzuzapfen, die an der Stadtführung teilnahm. Denn im Gegensatz zum heimischen Pils soll das Kölsch kaum Schaum und schon gar keine Krone in den den schmalen, länglichen Gläsern aufweisen. Doch auch das gelang. Auf der heimischen &bdquo;Domplatte“ standen Stehtische, es gab Brezeln und viele Gespräche. Zuvor hatte Stadtführer Gerd Kleinehollenhorst die Besuchergruppe in der benachbarten katholischen Marienkirche herumgeführt und die Sehenswürdigkeiten erklärt. Anschließend gab es hier Kaffee und Kuchen. Die Thomaskirche und ihre sakralen Kunstgegenstände und architektonischen Besonderheiten erklärte vor allem Presbyter Peter Dürr in Vertretung des erkrankten Pfarrers Friedrich Stork. &bdquo;Wir werden unsere &bdquo;Domplatte“ immer häufiger zur Stadt- und zur katholischen Nachbargemeinde öffnen“, freute sich Peter Dürr.

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