Dörfer im Kreis Minden-Lübbecke wünschen sich eigenen Bahnhalt

Espelkamp-Gestringen/Isenstedt. Immerhin hatte man den täglichen Bedarf für einen Bahnhaltepunkt in Gestringen schon einmal festgestellt: Gut 100 Personen würden hier täglich ein-und aussteigen, so hatte eine Untersuchung ergeben. Darauf wiesen jetzt die beiden Vorsitzenden der Dorfgemeinschaften Isenstedt, Armin Jungbluth und Bernd Wlotkowski aus Gestringen sowie die Ortsvorsteher Reinhard Bösch aus Isenstedt und Max Grote aus Gestringen hin. Schon der Ort der Zusammenkunft, der Gestringer Dorfplatz, direkt an der Eurobahn-Strecke und in Sichtweite des historischen Gestringer Bahnhofes gelegen, macht deutlich, um was es ihnen ging. Sie setzen sich gemeinsam dafür ein, dass Gestringen wieder Haltepunkt für die Bahn wird. Es darf auch ein Bedarfs-Haltepunkt sein, sind sie sich einig."Südschiene" soll ans Bahnnetz angeschlossen werden Seit 2012 bemühen sie sich, dass die so genannte "Südschiene" wieder an das Bahnnetz angeschlossen wird. Es gab immer wieder Unterschriftensammlungen, Petitionen und auch Veranstaltungen zu diesem Themenkomplex. Aufgrund der allgemeinen gesellschaftlichen Diskussion, die eine Stärkung des öffentlichen Personenverkehrs (ÖPNV) fordert und weil Espelkamp jetzt an einem Mobilitätskonzept arbeitet und sogar ein Mobilmanager eingestellt worden ist (die NW berichtete) soll ein weiterer Anlauf gestartet werden. Außerdem könnte es von Bedeutung sein, dass möglicherweise in der Nähe in Höhe der B 239 zwischen den Dörfern vielleicht das neue Klinikum für das Lübbecker Land gebaut werden könnte. Und das würde jedenfalls deutlich mehr Verkehr und vor allem Besucher anziehen, die vielleicht auch mit der Bahn anreisen könnten. Doch das sei nicht der Hauptgrund für die Forderung, denn das Thema "Mobilität auf dem Lande" sei in den beiden Dörfern immer schon deutlich angesprochen worden. Auch Ladestationen sollen gebaut werden Wie Wlotkowski deutlich machte, gehöre dazu auch der Bau von Ladestationen. Diese würden bald gegenüber vom Dorfplatz neben dem bald wieder geöffneten Imbiss vor dem Bahnübergang in Gestringen gebaut werden. Er nimmt in diesem Zusammenhang das Wort Multimobilität in den Mund und wünscht sich auch bessere Busverbindungen, die Einbeziehung des Bürgerbusses und eine Reaktivierung der "Mitfahrbänke". Die Buslinie 605, die im Zwei-Stunden-Takt die Kreisstadt Minden mit Espelkamp verbinde sei sicherlich nicht sehr attraktiv. Auch die Tatsache, dass am Wochenende überhaupt keine Busse nach Minden führen sei nicht gerade förderlich für eine bessere Nutzung. Zur Mobilität auf dem Lande gehöre auch ein verbessertes Radwege-Netz, das stärker in den Fokus genommen werden sollte.Kontakt zum neuen Mobilmanager aufgenommen Die Spitzen der beiden Dörfer haben deshalb bereits Kontakt num neuen Mobilmanager Nils Krenz in Espelkamp aufgenommen und sich dort in die Planungen mit eingebracht. "Man muss ja nur die Zahlen von Gestringen mit denen das existierenden Bedarfshaltepunktes 'Neue Mühle' vergleichen, dann wird doch schon deutlich, dass wir da nicht falsch liegen", sagt Wlotkowski. Zudem sei die Bedeutung der Dörfer beispielsweie auch durch das Seminarzentrum im Schloss Benkhausen durch die Gauselmann Gruppe weiter gestiegen. Auch hier gebe es größtes Interesse an das öffentliche Verkehrsnetz besser angeschlossen zu werden. Dort gib es ja bereits einen Verknüpfungspunkt mit der Weißen Flotte auf dem Mittellandkanal. Der Slogan der Gestringer Dorfwerkstatt lautet: "In Gestringen und Isenstedt jung sein und dort alt werden können." Gedankenaustausch "Mobilität im Dorf" Die Dorfgemeinschaften und mit ihnen die Ortsvorsteher wollen es jedoch nicht beim Reden belassen. Sie planen einen Gedankenaustausch zum Thema "Mobilität auf dem Dorf" und laden die Interessierten am Freitag, 8. April, 19 Uhr, in den Gestringer Hof ein. An der Diskussion werden als heimische Landtagskandidaten Bianca Winkelmann (CDU), Adnreas Schröder (SPD), Daniela Beihl (FDP), Benjamin Rauer (Grüne) teilnehmen. Außerdem wird Bürgermeister Henning Vieker besondere lokale Mobil-Aspekte einfleießen lassen. Eingeladen sind natürlich auch die benachbarten Dorfgemeinschaften."Multi-Modalität" ist ein weiteres Thema Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Für die Veranstaltung wird daher um Anmeldung unter einer der folgenden E-Mail-Adressen gebeten: a.jungbluth@teleos-web.de oder dorfgemeinschaft@gestringen.de Damit aber noch nicht genug: Es gibt nach der Folgeveranstaltung zum Auftakt des Mobilitätskonzeptes in Espelkamp eine weitere Veranstaltung, die in Präsenz und zum Thema "Multi-Modalität" in der Gaststätte "Gestringer Hof" über die Bühne gehen soll. Sie ist für Donnerstag, 28. April, von 17.30 bis 19.30 Uhr vorgesehen.

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