Espelkamp. „Einige Menschen glauben, ihren Müll im Wald oder auf fremden Grundstücken ablegen zu können und damit die Verantwortung abzugeben. Leider werden es immer mehr. Um ein paar Euro zu sparen, gefährden sie andere und die Umwelt“, sagt Natalie Wohlschein von der Stadtverwaltung Espelkamp.
Alles werde auf illegalem Weg entsorgt: Bauschutt, Lebensmittel, Restmüll, Sperrmüll, und seit Osterfeuer untersagt seien auch sehr viele Autoreifen. Die Kosten für die Entsorgung durch das städtische Personal zahlten alle Bürger der Stadt. 2020 betrugen die Kosten demnach insgesamt rund 15.000 Euro, darauf weist Wohlschein hin.
An den Ablageorten dringen städtischen Angaben zufolge Chemikalien in den Boden und ins Grundwasser ein, nicht nur flüssige Chemikalien. Elektroschrott enthalte Blei, Quecksilber und Cadmium. Über das Grundwasser gelangten diese in die Flüsse und in die Nahrungskette. Wildtiere und Hunde seien ebenfalls stark gefährdet.
Gartenabfälle ersticken natürliche Vegetation im Wald
Durch Lebensmittel, die am Weg entsorgt werden, würden Wildtiere wie etwa Wildschweine angelockt. Sie würden damit zur Gefahr für die Menschen und die Landwirtschaft. Wiederholt seien Tiere in menschliche Siedlungen eingebrochen und hätten sogar Menschen verletzt.
Gartenabfälle gehören auch nicht in den Wald oder in Wegeseitengräben. Sie verrotten nicht einfach, sondern ersticken die natürliche Vegetation. Damit verdrängen sie die dort lebenden Tiere. Außerdem reichern sie den Boden mit Stickstoff an, Giersch und Brennnesseln verdrängen die Frühblüher und andere Pflanzen, die dort heimisch sind.
Ein derart rücksichtsloses und umweltfeindliches Verhalten könne niemand entschuldigen, heißt es in der Mitteilung weiter. Im Übrigen würden die Täter gegen geltendes Recht verstoßen. Falls sie ermittelt würden, müsse nicht nur die Entsorgung teuer bezahlt werden, sondern es werde auch ein Ordnungsgeld bis zu 5.000 Euro festgesetzt.
Reguläre Entsorgungsmöglichkeiten
Die legale Entsorgung des Mülls und der Gartenabfälle dagegen sei nicht teuer. Da der Müll sowieso schon transportiert werde, könnten besser ein Entsorgungsunternehmen oder die Pohlsche Heide angefahren werden.
Bei der Ermittlung der Verursacher der wilden Müllhaufen ist die Stadt nach eigenen Angaben auf die Mithilfe aller Bürger angewiesen. Niemand sollte sich scheuen, entsprechende Hinweise zu geben. Bis zur Fertigstellung der App für Meldungen von Mängeln, gelten diese Kontaktdaten: info@espelkamp.de oder Telefon (0 57 72) 562-222.
Es gebe auch Bürger, die kleinere Müllhaufen einsammelten und in der eigenen Mülltonne entsorgten. Für diesen Einsatz bedankt die Stadt sich ausdrücklich.