Lange Haft nach Überfall auf Juwelier in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen/Bielefeld. Zum Schluss des Strafprozesses vorm Landgericht Bielefeld ergreift der Angeklagte noch einmal das Wort: &bdquo;Die vergangenen zehn, fünfzehn Jahre waren kein Leben für mich. Immer unter Drogen – das kann es nicht sein“, sagt Osman S. (Name geändert). Der etliche Male vorbestrafte Mann aus Porta Westfalica muss sich seit September wegen einer weiteren schweren Straftat verantworten. Das Gericht verurteilte den 39-Jährigen wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung, Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie Körperverletzung zu einer Gefängnisstrafe von sieben Jahren. Der geständige Angeklagte betrat am 19. März eine Juwelier-Filiale im Werre-Park in Bad Oeynhausen. Er hatte sich einen blauen Schal ins Gesicht gezogen, in einer Hand hielt er einen mit scharfer Munition geladenen Druckluftrevolver. Bereits zuvor hatte sich der 39-Jährige in dem Geschäft umgesehen, doch seien ihm, so gab er freimütig in der Gerichtsverhandlung zu, zu viele Leute da gewesen. Nun, da sich nur noch zwei Verkäuferinnen und eine Kundin in der Filiale befanden, schien ihm die Gelegenheit günstig: Osman S. hielt einer Verkäuferin den Revolver vor den Bauch und forderte mit den Worten &bdquo;Dies ist ein Überfall“ die Herausgabe von Schmuck und Bargeld. Die Kollegin der angesprochenen Frau überreichte ihm Scheingeld aus der Ladenkasse, mit einer Chipkarte öffnete sie den Zugang zu den Schaufensterauslagen. Der Täter stopfte Schmuck im Wert von 23.707 Euro in seinen mitgeführten Rucksack und floh aus dem Geschäft. .responsive23-BHUVFAKKnBqDsnmt-bar-vertical-straftaten-im-kreis-minden { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-BHUVFAKKnBqDsnmt-bar-vertical-straftaten-im-kreis-minden { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-BHUVFAKKnBqDsnmt-bar-vertical-straftaten-im-kreis-minden { padding-top: 142.86%; } } Lesen Sie auch: Prozess gegen Juwelendieb aus dem Werre-Park in Bad Oeynhausen beginnt Die Zeugen haben am Erlebten zu knapsen Vor dem Geschäft waren mittlerweile mehrere Leute auf das Geschehen aufmerksam geworden, ein Zeuge nahm die Verfolgung auf und fixierte den Räuber - der ihm im Gerangel in den Arm biss – bis zum Eintreffen der Polizei. Seither sitzt der Mann aus Porta Westfalica in Untersuchungshaft. Auch wenn glücklicherweise niemand bei dem Überfall in größerem Ausmaß geschädigt worden war, so hatten einige Zeugen im Nachgang doch noch eine ganze Weile an der Verarbeitung des Erlebten zu knapsen. In der mehrtägigen Verhandlung vor der 24. Großen Strafkammer des Bielefelder Landgerichts hat Osman S. die Tat ohne Umschweife gestanden. Als Grund führte er rund 20.000 Euro Schulden bei seinen Dealern an – Schulden, derentwegen seine Gläubiger ziemlich ungeduldig geworden seien und ihn deshalb bedrängt hätten, das Geld notfalls durch Straftaten aufzutreiben. &bdquo;Das tut mir wahnsinnig leid“, sagte S. in der Verhandlung, sein Ziel sei nach der zu erwartenden Haftstrafe eine Drogentherapie. Verteidiger Sven Kupka unterstützte das Anliegen in seinem Schlussvortrag: &bdquo;Mein Mandant ist seit vielen Jahren abhängig – Heroin, Kokain, Cannabis. Er ist krank. Wenn er nicht von den Drogen loskommt, ist die Gefahr groß, dass solche Sachen aus Geldnot immer wieder passieren werden.“ Die Kammer unter dem Vorsitz von Richterin Vanessa Becker verurteilte den erheblich vorbestraften Osman S. schließlich zu sieben Jahren Haft. Ursprünglich waren dem Mann aus Porta Westfalica noch weitere, wenngleich deutlich weniger gravierende Taten zur Last gelegt worden. Doch hatte das Gericht diese bereits während der Verhandlung auf Antrag der Staatsanwaltschaft im Hinblick auf die ohnehin zu erwartende Strafe eingestellt oder sah die Vorwürfe als nicht erwiesen an und sprach S. diesbezüglich frei. Darüber hinaus ordnete die Kammer die Unterbringung des 39-Jährigen im Entzug an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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