Raumnot seit 16 Jahren bekannt: Bad Oeynhausener Schulzentrum bekommt Container

Bad Oeynhausen. Die Raumnot bemängelte einst schon mehrfach Schulleiter Klaus Keßler. Inzwischen ist mit Sven Horstmann sein Nach-Nachfolger im Dienst am Immanuel–Kant-Gymnasium und Ingo Krimmling hat an der Realschule Süd übernommen. Doch das Problem ist noch immer das alte. Im Schulzentrum Süd fehlen Klassenräume. Wieder einmal - oder eher immer noch. Bereits 2009 stand das Thema Platzbedarf und fehlende Mensa auf der Tagesordnung des Schulausschusses. Nun darf sich der Stadtrat am Mittwoch, 8. Oktober, um 17 Uhr im Bürgerhaus Rehme erneut mit dem Thema beschäftigen. Denn in den kommenden Monaten sollen sogenannte Module neben der Aula aufgebaut werden. Diese Container-Klassenräume braucht es, um der steigenden Schülerzahl für das Schuljahr 2026/2027 gerecht zu werden. Im März dieses Jahres hatten die Realschule Süd und das Immanuel-Kant-Gymnasium einen gemeinsamen Antrag zur vorübergehenden Deckung des bestehenden Raumbedarfes gestellt. Die Verwaltung habe das geprüft und bestätige den Bedarf ab dem Schuljahr 2026/2027. Auch am Schulzentrum: Bad Oeynhausen bekommt modernste Sportanlage der Region Nothaushalt stoppte Planungen für Schulerweiterung Das Gebäudemanagement habe eine Planung erstellt und werde nach Fertigstellung des Brandschutzkonzeptes die Unterlagen zur Genehmigung einreichen. Parallel dazu soll eine Ausschreibung vorbereitet und zum Ende des Jahres veröffentlicht werden. Mittel für Planung und Bauleistungen seien auf dem Investitionskonto &bdquo;Erweiterung Schulzentrum Süd“ ausreichend vorhanden. Die Kosten für die Container schätzt die Verwaltung auf 780.000 Euro. Es ist eine Planung, die länger dauert als die Regelschulzeit am Gymnasium. Denn sie hat eine extrem lange Vorgeschichte. Mittlerweile ist es 16 Jahre her, dass mittels Raumanalyse klar war, der Platz am Schulzentrum Süd reicht nicht aus und auch eine Mensa fehlt den Schulen. Nur ein Jahr später war der Traum der gemeinsamen Mensa von Immanuel-Kant-Gymnasium und Realschule Süd ausgeträumt. Der Nothaushalt im Mai 2010 sorgte dafür, dass sich die großzügige Lösung nicht umsetzen ließ. Was 2009 festgestellt wurde, wurde 2022 bestätigt: Während sich die Lage am IKG in diesen Jahren entspannte, machte das Planungsbüro Gebit aus Münster Anfang 2022 vor allem für die Realschule Süd einen Bedarf aus. Die Schule soll ein Ort gemeinsamen Lernens werden, an der also inklusiver Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung stattfinden soll. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Halbe Million Euro für Mensa-Planung Raumbedarf gibt es an der Realschule Süd aber auch durch Ganztagsbetrieb und Differenzierungsunterricht. Sechs Klassenräume und zwei Differenzierungsräume hat die Gutachterin von Gebit als zusätzlichen Bedarf ausgemacht, die dann zusammen mit der Mensa gebaut werden sollen. Im Mai 2022 ebneten die Mitglieder des Schulausschusses dann doch noch den Weg für den Speisesaal, den beide Schulen zusammen nutzen sollen. Parallel dazu soll die Realschule Süd neue Räume bekommen. Fest steht bisher nur, dass die neue Mensa eine Gesamtfläche von rund 600 Quadratmetern haben soll – aufgeteilt in zirka 300 Quadratmeter Speiseraumfläche und bis zu 300 Quadratmetern Nebenfläche für Essensausgabe, -zubereitung und -lagerung. Der Speiseraum soll möglichst multifunktional ausgestattet werden, damit der Raum auch für Veranstaltungen nutzbar ist. Passiert ist in den letzten Jahren – nicht viel. Auch wenn im Haushalt 2025 eine halbe Million Euro für eine Planung bereitgestellt wurde, wird es wohl noch Jahre dauern, bis das erste Essen serviert wird. Die Planung soll, so heißt es von Seiten der Stadtverwaltung, in der übernächsten Schulausschusssitzung Anfang 2026 vorgestellt werden. 12,9 Millionen Euro für Erweiterung des Schulzentrums Wenn alles gut läuft, könne dann sogar schon 2026 und 2027 gebaut werden. Insgesamt sind im Haushalt der Stadt für die Erweiterung des Schulzentrums Süd – zu der auch die Sanierung der Realschule zählt – 12,9 Millionen Euro vorgesehen. Vor drei Jahren gingen die Planer noch von 10,9 Millionen Euro aus. Millionen-Investitionen: Bildung und Sicherheit stehen bei Bad Oeynhausens Investitionsplan im Fokus Weil es aber noch dauert, bis alles fertig ist, sollen bis Sommer 2026 sechs Klassenräume in Modulbauweise zwischen Aula und Altbautrakt des Gymnasiums mit Zugang vom Grünen Weg errichtet werden. Damit der Auftrag dafür möglichst zügig vergeben werden kann, soll der Rat den Bürgermeister kommende Woche ermächtigen, den Auftrag nach öffentlicher Ausschreibung und formaler sowie fachtechnischer Prüfung an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Durch diese sogenannte Vergabeermächtigung soll eine von Ausschussterminen unabhängige Vergabe erreicht werden.

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