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Ratswahl

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Der Bad Oeynhausener Rat wächst auf 58 Mitglieder

In der Kurstadt ist die CDU bei der Ratswahl klar die stärkste Kraft und holt 21 Direktmandate. Die SPD gewinnt nur noch den Werster Wahlkreis Nord direkt. Linkspartei legt zu. Die AfD bleibt unter 20 Prozent.

Der CDU-Tisch mit Matthias Schlattmeier, Bürgermeister Lars Bökenkröger, Manuela Mundt, Tobias Walkenhorst und Anja und Thomas Teichert schaut gebannt auf die große Leinwand im Ratssaal. | © Thorsten Gödecker

Nicole Sielermann
14.09.2025 | 14.09.2025, 22:58

Bad Oeynhausen. Wer im Ratssaal in die Gesichter schaut, dem ist klar: Es gibt nicht nur einen Gewinner. Strahlender Sieger ist bei der Kommunalwahl am Sonntagabend zwar klar die CDU, die 21 Stimmbezirke direkt gewinnt und damit stärkste politische Kraft in der Kurstadt wird. Aber auch die Jungen Ratsmitglieder (Jurats) und die Linken sind in Feierlaune – ziehen sie doch mit mehr Mandaten in den neuen Stadtrat als erwartet. Und dieser neue Rat wird noch einmal um vier Sitze größer als der bisherige und zählt 58 Mitglieder.

Nein, nach feiern ist Gerhard Beckmann und Max Holzkamp (beide SPD) nicht zumute. Zwar hat sich die SPD nur unwesentlich verschlechtert, aber die Zahl der Direktmandate sinkt erneut. Die einstigen roten Hochburgen in Werste oder Rehme müssen sie dieses Mal an die CDU abtreten. Lediglich Reinhard Scheer gelingt es in Werste-Nord, seinen Wahlkreis für die SPD zu verteidigen. „Wir sind nicht zufrieden“, sagt SPD-Stadtverbandsvorsitzender Gerhard Beckmann. Man habe sich mehr ausgerechnet. „Wir haben zwar das Ergebnis nahezu gehalten, aber der Balken bei der AfD ist einfach zu hoch.“ Eigentlich habe man in der SPD gute Arbeit geleistet in den vergangenen fünf Jahren. „Wir werden das Beste daraus machen“, sagt Max Holzkamp. Anfang der Woche werde man sich zusammensetzen und sprechen. „Ob Opposition oder Koalition – mal gucken“, sagt Beckmann.

Große Freude herrschte bei Aidan-Joshua Grabowski (hier im Gespräch mit Lars Bökenkröger) von den Jungen Ratsmitgliedern, der den Sprung in den neuen Rat schaffte. - © Thorsten Gödecker
Große Freude herrschte bei Aidan-Joshua Grabowski (hier im Gespräch mit Lars Bökenkröger) von den Jungen Ratsmitgliedern, der den Sprung in den neuen Rat schaffte. | © Thorsten Gödecker

Fast halbiert hat sich bei dieser Stadtratswahl das Ergebnis der Grünen. „Wir sind nicht zufrieden“, winkt Ingrid Schley ab. Sie zieht zwar mit Listenplatz eins in den Rat ein, ist aber vom Wähler enttäuscht. „Wir haben gute Arbeit geleistet und im Vergleich zu anderen auch inhaltliche Themen gesetzt.“ Dass der Bundestrend auch die Kommune erreiche, sei fatal. Offenbar sei es dem Wähler egal, ob die AfD etwas im Rat bewegt habe. „Sie werden trotzdem gewählt.“

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Die Linkspartei ist in Feierlaune

In Feierlaune ist der Tisch der Linken. „Wir haben das Ergebnis fast verdoppelt und zittern gerade, ob es noch für einen dritten Sitz reicht“, sagt Alicia Busse, als noch zwei Wahlbezirke bei der Auszählung fehlen. Reicht es. Die neue junge Truppe der Linkspartei bekommt drei Sitze im neuen Rat. Zufrieden mit gleich zwei Sitzen sind auch die Jungen Ratsmitglieder (Jurats). Ebenfalls jeweils zwei Sitze bekommen die BBO und die FDP – allerdings ist ihre Begeisterung deutlich geringer. „Wir hatten mehr erwartet und auf drei Sitze gehofft“, gibt Fraktionsgeschäftsführer Lutz Schröter zu. „Aber ich bin zufrieden, dass uns eine Stichwahl erspart bleibt. Somit bin ich nicht böse, dass der Amtsinhaber es im ersten Wahlgang geschafft hat“, betont er. Mehr erwartet hat auch die FDP, die die gescheiterte Ampel immer noch als Grund für den Tiefflug der Partei ansieht. „Wir sind aber eine tolle Truppe“, betont Frank Michna. Und Jürgen Brentzke ergänzt: „Grundsätzlich machen wir weiter.“

Alicia Busse von der Linkspartei ist mit dem Abschneiden ihrer Partei mehr als zufrieden. Gleich drei Ratsmandate gehen an die Linken – eines davon an Busse selbst. - © Thorsten Gödecker
Alicia Busse von der Linkspartei ist mit dem Abschneiden ihrer Partei mehr als zufrieden. Gleich drei Ratsmandate gehen an die Linken – eines davon an Busse selbst. | © Thorsten Gödecker

Die AfD legt auch in Bad Oeynhausen weiter zu und ist im neuen Stadtrat mit zehn Sitzen vertreten. Absolute Partystimmung herrscht den Wahlabend über bei der CDU. Nach und nach gehen immer mehr Stimmbezirke an die Christdemokraten. „Super Ergebnis“, sagt Tobias Walkenhorst. Der Stadtverbandsvorsitzende ist stolz, dass seine Partei selbst die traditionellen SPD-Hochburgen für sich gewinnen konnte: „Und das teilweise zum ersten Mal seit Jahren.“ Walkenhorst vermutet, dass es auch daran gelegen habe, das man im Wahlkampf neue Wege gegangen sei und viel mit den sozialen Medien gearbeitet habe.

Für die absolute Mehrheit reichen der CDU die 21 Sitze im Stadtrat nicht. Es braucht einen Koalitionspartner. Bisher waren das die Grünen – aber auch deren sechs Sitze sind zu wenig. Bleibt also vermutlich nur die große Koalition.

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