Nach Streit: Beliebtes Jungkalb spurlos aus dem Bad Oeynhausener Gehege verschwunden

Bad Oeynhausen. Der prominente Linus ist aus der Kurstadt verschwunden. Fast ein Jahr lang war das menschenfreundliche Jungkalb der Star im Gehege der Oeynhauser Schweiz. Um Inzucht vorzubeugen, hatte der Vereinsvorstand kürzlich beschlossen, dass das Hirschkalb längstens bis Oktober bleiben kann, was zu einem Streit mit Linus’ Ziehmutter Nicole Gröger führte. Wo genau sich der Damwildjüngling jetzt befindet, ist nicht bekannt. &bdquo;Wir haben nur ein Anwaltsschreiben bekommen, in dem uns mitgeteilt wurde, dass Linus jetzt ein schönes Zuhause gefunden hat. Wo das ist, stand nicht in dem Brief“, sagt Kassierer Dieter Schmidtmann. Das bei Spaziergängern so beliebte Jungkalb wegzugeben, hätte auch ihnen wehgetan, beteuern Vorstand Wolfgang Wirsching und seine beiden Vereinskollegen Gert Elgert und Dieter Schmidtmann. Denn: &bdquo;Linus war auch für die Kindergruppen, die uns besuchen, ein Zugpferd. Immerhin haben wir aus unserer Vereinskasse 2.300 Euro für Futter und Medikamente investiert“. Das liegt auch an dem schwierigen Start ins Leben, den der Damwildjüngling hatte, als er vor einem knappen Jahr von seiner Mutter verstoßen in einer Futterkrippe im Gehege gefunden wurde. Dass er überhaupt auf die Beine kam, hat er seiner Ziehmutter Nicole Gröger zu verdanken, die ihn anfänglich mit einer Flasche aufgezogen und über Monate hinweg nachts in einem Laufstall in ihrer Wohnung untergebracht hatte. Zum Hintergrund: Ziehmutter sieht persönliche Fehde: Junghirsch aus Bad Oeynhausen wird weggeschickt Blick nach vorne Umso schwerer fiel es ihr, zu akzeptieren, dass ihr Schützling das Gehege verlassen sollte. Vorstand und Vereinsmitglied gerieten in einen Streit und Nicole Gröger startete in den sozialen Medien einen Aufruf, um ein neues Zuhause für Linus zu finden. Wo sie den vierbeinigen Menschenfreund jetzt untergebracht hat, ist unbekannt. Darüber, dass der Junghirsch streng genommen Eigentum des Vereins ist, möchte man im Vorstand hinwegsehen. &bdquo;Uns ist viel wichtiger, dass endlich wieder Frieden im Gehege einkehrt. Wir haben die Nase voll von den Streitereien“, sagt Gert Elgert. Denn auch die öffentlichen Turbulenzen um das sechs Tage alte Kalb, das ein Vereinsmitglied Anfang Mai am frühen Nachmittag im Gehege erschossen hat, haben den Mitgliedern zugesetzt. &bdquo;Der Zeitpunkt war mit Sicherheit ungünstig“, räumt Wolfgang Wirsching mit Blick auf die aufgeschreckten Spaziergänger ein. Aber: &bdquo;Das Neugeborene, das von zwei Mutterböcken angegangen wurde und sich dabei ein Bein gebrochen hat, hatte keine Chance zu überleben“, so der Vereinsvorsitzende. Jetzt möchte der Vorstand den Blick nach vorn richten und die Streitereien hinter sich lassen. &bdquo;Für Anfang Oktober hat sich bei uns ein Lehrerkollegium für eine Fortbildung angesagt. Auch die AG Umwelt der Realschule Süd wird uns weiterhin alle zwei Wochen an einem Nachmittag bei der Arbeit im Gehege unterstützen. Und dann ist am 11. Oktober von 10 bis 13 Uhr wieder unser traditionelles Kastaniensammeln am Südbahnparkplatz, wo wir die Nussfrüchte gegen Schokolade tauschen“, gibt Gert Elgert einen Ausblick auf die Zukunft. Interessierte Gäste sind dem Verein jederzeit willkommen. Zur Abstimmung ist Gert Elgert telefonisch erreichbar: 0176 23497127. Mehr zum Thema: März ’25: Wie Findel-Hirsch Linus in Bad Oeynhausen ein neues Zuhause fand November ’24: Damwildgehege in Bad Oeynhausen: Findelkind Linus genießt Gatterluft September ’24: Findling Linus wird in der Bad Oeynhausener Schweiz mit der Flasche aufgezogen

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