Krankenhauszufahrt in Bad Oeynhausen: Keine direkte Anbindung geplant

Bad Oeynhausen. Im Zuge der Planungen für den neuen Krankenhaus-Komplex am Kokturkanal in Bad Oeynhausen taucht immer wieder die Frage nach der Zufahrt auf. So befürchten die Anwohner, dass deutlich mehr Verkehr durch ihre Straße rollt, wenn der Krankenhaus-Anbau an die Auguste-Viktoria-Klinik fertig ist. Sie sorgen sich um die Sicherheit der Patienten in Rettungswagen, wenn letztere aus allen Richtungen nur über die &bdquo;McDonalds-Kreuzung“ (Kanal-, Ringstraße/Am Kokturkanal) zum neuen Krankenhaus gelangen können. Mit ihrem Wunsch nach einer zusätzlichen Krankenhauszufahrt, die direkt von der Kanalstraße abzweigt, haben sich die Anwohner auch an Straßen NRW gewandt. In der Antwort macht Straßen NRW zwei Dinge deutlich: Zum einen sei eine sogenannte &bdquo;Notfallzufahrt“ für Rettungsfahrzeuge im Einsatz von der Kanalstraße aus durchaus möglich. Zum anderen erteilte Straßen NRW einer direkten Zufahrt für alle Verkehrsteilnehmer, die zum Krankenhaus oder zur AVK wollen, eine Abfuhr. Auch einer Zufahrtsvariante, auf der der Krankenhaus-Verkehr, der aus Richtung Bad Oeynhausen kommend nach rechts abbiegen könnte. In dem Schreiben heißt es wörtlich: &bdquo;Der Errichtung einer direkten Zufahrt an dieser Stelle kann jedoch nicht zugestimmt werden.“ Grund dafür ist der geplante Radschnellweg auf der nördlichen Seite der Kanalstraße. In dem Antwortschreiben nennt Straßen NRW in diesem Zusammenhang den Sommer 2026 als Baubeginn für den Radschnellweg und damit auch für den Rückbau der ehemaligen Stadtautobahn. Notfallzufahrt darf den Radschnellweg nicht beeinträchtigen Grundsätzlich zuständig für die Zuwegung zum neuen Krankenhauskomplex ist die Stadt Bad Oeynhausen. In der Diskussion zum beschleunigten Bebauungsplanverfahren für den Krankenhausanbau war eine direkte Zufahrt zwar Thema, wurde auch von allen Parteien gewünscht, sie war allerdings nicht Teil des Beschlusses, den der Ausschuss für Stadtentwicklung im Februar 2025 einstimmig getroffen hat. Auch interessant: Krankenhaus Bad Oeynhausen schränkt Gefäßchirurgie ein In der Sitzung öffnete der Ausschussvorsitzende Kurt Nagel (CDU) eine Hintertür für eine Direktzufahrt: Im späteren Baugenehmigungsverfahren könne diese Frage erneut bewertet werden. Dabei sei &bdquo;unter Einbeziehung der MKK und von Straßen NRW die Notwendigkeit für weitere verkehrslenkende Maßnahmen zur Erschließung des Klinikgeländes an die Kanalstraße zu diskutieren“, so Nagels Ergänzung zum Beschluss. Die Mühlenkreiskliniken (MKK) haben sich öffentlich bislang zu diesem Thema zurückgehalten. Den Wunsch nach einer direkten Zufahrt - nicht nur für Krankenwagen im Einsatz - hegen sie allerdings schon, verweisen aber an die Stadt Bad Oeynhausen als zuständige Stelle. Die Wünsche sind von der Stadt bisher aber wohl nicht in einem schriftlichen Antrag, sondern nur mündlich an Straßen NRW herangetragen worden. In dem Schreiben von Straßen NRW heißt es dazu: &bdquo;Im Rahmen bisheriger Gespräche wurde bereits signalisiert, dass aus Sicht der Rettungsdienste die Möglichkeit einer ’Notfallzufahrt’ grundsätzlich geprüft werden kann - vorausgesetzt, sämtliche verkehrlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen sind erfüllt (beispielsweise über eine Rechtsrein-/Rechtsraus-Regelung). Eine Prüfung einer solchen Option müsste jedoch durch den zuständigen Vorhabenträger initiiert und mit einer fundierten verkehrsplanerischen Begründung sowie entsprechenden technischen Nachweisen hinterlegt werden. Ein entsprechender Antrag liegt uns bislang nicht vor.“ Lesen Sie auch: &bdquo;Ein echtes Juwel in Ostwestfalen“: Chefarzt zum neuen Bad Oeynhausener Krankenhaus In dem Schreiben weist Straßen NRW gleichzeitig darauf hin, dass die Planungen zum Radschnellweg RS3, der auch den Bereich der Kanalstraße betreffe, bereits weit fortgeschritten seien. &bdquo;Die Planung erfolge in enger Abstimmung mit der Stadt Bad Oeynhausen, der zuständigen Straßenbaubehörde sowie dem beauftragten Ingenieurbüro. Im Jahr 2025 konnten wesentliche Fortschritte erzielt werden; der Baubeginn ist für Sommer 2026 vorgesehen. Die Maßnahme ist Teil eines übergeordneten Mobilitätskonzepts mit dem Ziel, den Radverkehr zu stärken und die innerstädtische Verkehrssituation nachhaltig zu entlasten“, heißt es in dem Schreiben weiter. Antwortschreiben von Straßen NRW schafft Fakten Grundsätzliche Bedenken hat Straßen NRW gegen die Einrichtung einer Notfallzufahrt von der Kanalstraße also nicht. Allerdings nur sofern sichergestellt ist, dass Umsetzung und Funktionalität des Radschnellwegs RS3 dadurch nicht beeinträchtigt werden. Mit ihrem Antwortschreiben auf die Anwohneranfrage schafft Straßen NRW bereits zum jetzigen Zeitpunkt Fakten: Notfallzufahrt &bdquo;Ja“, direkte Anbindung an die Kanalstraße &bdquo;Nein“. Und so dürfte auch die weitere Idee der Anwohner wenig Aussicht auf Erfolg haben. Denn ihnen schwebt eine Null-Lösung für die Straße &bdquo;Am Kokturkanal“ vor. Also eine Zuwegung für den kompletten Krankenhaus-Verkehr - also für Patienten, Mitarbeitende sowie den Anlieferverkehr - von der Brunnenstraße aus über das Grundstück des Schnellrestaurants &bdquo;KFC“. Genutzt werden könne laut der Anwohner der dann für den Radschnellweg gebaute Kreisverkehr an dieser Stelle. Doch dieser Vorstellung hat Straßen NRW auch in den Gesprächen mit der Stadtverwaltung schon eine Abfuhr erteilt. Eine solche Verkehrsführung &bdquo;würde die Kapazität des Kreisverkehrs überschreiten“. Diese Auffassung von Straßen NRW hatte der Technische Beigeordnete Thomas Lüer dem Ausschuss für Stadtentwicklung bereits im Februar mitgeteilt. Ihren Unmut über die geplante Verkehrsführung machen die Anlieger seit geraumer Zeit auf Transparenten deutlich. Und in einer Online-Petition, die aber an keinen Verantwortlichen adressiert ist. Allerdings ist die Aussagekraft dieser Online-Petition auf der Plattform &bdquo;change.org“ kaum einzuschätzen, da sich Namen von Unterzeichnern auch in diversen Petitionen mit lokalen Themen aus dem gesamten Bundesgebiet wiederfinden.

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