Bau des Radschnellwegs in Bad Oeynhausen soll 2026 starten

Bad Oeynhausen. Dass es mit dem Baubeginn des Radschnellweges in diesem Jahr nichts mehr werden würde, das ahnte Bürgermeister Lars Bökenkröger (CDU) schon, als er im Dezember seinen Brandbrief an Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) abschickte. Und nach dem Antwortschreiben des Ministers verfestigte sich diese Ahnung zur Gewissheit. Aber: Es gibt nun zumindest die Aussicht auf einen neuen Starttermin, wie Bökenkröger am Mittwochabend dem Stadtrat mitteilte. &bdquo;Der Bau des RS3 startet nicht mehr 2025“, bestätigte Bökenkröger dem Rat. Mit dem Ministerium und Straßen NRW habe man sich aber auf einen Baubeginn 2026 verständigt. &bdquo;Aber das haben wir noch nicht schriftlich“, sagte der Bürgermeister und versprach dem Rat: &bdquo;Sobald der Projektablaufplan fertiggestellt ist, kann ein genauer Zeitrahmen genannt werden.“ Fast ganz am Ende der langen Tagesordnung dieser Ratssitzung ging es auf Antrag der SPD-Fraktion um den Briefwechsel zwischen Bökenkröger und dem NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), aber auch um Grundsätzliches zum Radschnellweg und dem damit verbundenen Umbau von Mindener Straße und Kanalstraße. Der vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Olaf Winkelmann erhobene Vorwurf, Bökenkröger hätte seinen Briefwechsel mit dem Minister transparenter machen und den Rat früher informieren müssen, wies der Bürgermeister zurück. &bdquo;Meinen Brief habe ich in den Unterlagen der Ratssitzung am 18. Dezember veröffentlicht. Das Antwortschreiben des Ministers in den Unterlagen zur heutigen Ratssitzung. Und das ist die erste Ratssitzung in diesem Jahr“, sagte Bökenkröger. Bökenkröger wollte das Ministerium wachrütteln Eine engere Einbindung des Rates forderte Winkelmann auch mit Verweis auf die besondere Bedeutung, die der Radschnellweg für Bad Oeynhausen habe. So sei es zum Beispiel auch für den geplanten Edeka-Markt auf dem Fuhrken-Gelände oder die Anbindung des geplanten Krankenhausneubaus an der Auguste-Viktoria-Klinik wichtig zu wissen, wann denn nun der Radweg und die damit einhergehende Umgestaltung von Mindener und Kanalstraße geplant sei. Oder ob hier ganz neue Planungs- und Finanzierungsmodelle - &bdquo;womöglich auch ohne einen Radschnellwegbau“ - nötig werden könnten. Für Winkelmann ist Bökenkrögers Brief ein &bdquo;bemerkenswerter Vorgang“. Der SPD-Fraktionsvorsitzende fragte: &bdquo;War das das richtige Vorgehen, sich direkt an den Minister zu wenden?“ Lesen Sie auch: Radschnellweg in Bad Oeynhausen: SPD fordert zur Zusammenarbeit auf Er habe sich Sorgen um das Projekt gemacht, weil es beim Radschnellweg &bdquo;viel zu langsam“ vorangehe, sagte Bökenkröger. &bdquo;Sowohl Hendrik Wüst - damals noch Verkehrsminister - als auch sein Nachfolger Oliver Krischer haben sich immer darum herumgedrückt, klare Termine zu benennen“, sagte Bökenkröger. Das habe er so nicht weiter hinnehmen wollen. &bdquo;Ich wollte das Ministerium wachrütteln.“ Er sei ein Bürgermeister, der eine klare Haltung habe und da auch keine klaren Worte scheue. &bdquo;Vielleicht kennen Sie das gar nicht so. Mein Vorgänger hat das ja nicht so ausgelebt“, so Bökenkröger. Was Andreas Korff (Fraktion Kompass) zu einem guten Rat an den jetzigen Bürgermeister animierte. &bdquo;Lassen Sie doch diese Verweise auf Ihren Vorgänger. Das macht Sie nicht stärker“, sagte Korff. Die Grünen wollen keine Ausstiegsszenarien vorbereiten Volker Brand und Andreas Edler (beide Grüne) warnten davor, den Radschnellweg - etwa auch bei der Diskussion um eine direkte Zufahrt von der Kanalstraße zum geplanten Krankenhausneubau - &bdquo;kaputt zu reden“. &bdquo;Wir sollten hier keine Ausstiegsszenarien für den Radschnellweg vorbereiten“, forderte Brand. Und Andreas Edler betonte, dass er den Radschnellweg auch dann noch für sinnvoll halte, wenn der Abschnitt durch Bad Oeynhausen zunächst ohne Anschlussstrecken gen Löhne oder Porta bliebe. &bdquo;Eine Autobahn befährt man ja auch nicht unbedingt von Anfang bis Ende.“ Andreas Korff wollte wissen, wie hoch denn wohl die Kosten für den Umbau der Mindener Straße wären, die Bad Oeynhausen ohne die Mittel vom Land für den Radschnellweg zu tragen hätte. Da könne er nur spekulieren, sagte Bökenkröger. Aber er gehe von 20 bis 25 Millionen Euro aus. &bdquo;Wir haben ja, ehrlich gesagt, gar keinen Plan B ohne Radschnellweg“, sagte Olaf Winkelmann. Er fragte aber auch, ob die öffentliche Schuldzuweisung gegenüber Straßen NRW der richtige Weg gewesen sei. Lesen Sie auch: Brandbrief des Bürgermeisters erreicht die Bad Oeynhausener SPD nicht Lars Bökenkröger betonte, dass die Zusage des Landes zur Finanzierung des Radschnellweges nach wie vor Bestand habe. &bdquo;Es geht mir nur zu langsam. Um mehr geht es nicht“, so der Bürgermeister. Axel Nicke (BBO) warf dem Bürgermeister vor, für die Verzögerungen verantwortlich zu sein. &bdquo;Der Prozess wurde stiefmütterlich von Ihnen begleitet“, sagte er. Bökenkröger wiederum lobte ausdrücklich das &bdquo;hervorragende Team“ im Technischen Rathaus, das das Projekt intensiv betreue. Nicke aber betonte: &bdquo;Die Verantwortung tragen Sie. Ich will nicht die Mitarbeiter kritisieren“, erklärte er. &bdquo;Genau das tun Sie aber“, entgegnete Bökenkröger. Er sei davon überzeugt, dass sein Brief an den Minister &bdquo;neuen Schwung in das Projekt“ gebracht habe. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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