Damals in Bad Oeynhausen: Konkurs einer Druckerei - 200 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz

Bad Oeynhausen. Die Stadt kauft Land rund ums Stadion. Wo heute gerade die Pläne für das Medical City Plaza ins Wanken geraten sind, verfolgte die Stadt im August 1955 Pläne dort einen Parkplatz und einen neuen Busbahnhof anzulegen. Im August 1975 musste die Traditionsdruckerei &bdquo;Graphische Betriebe J. & C. Meyer“ Konkurs anmelden und im August 1995 steht das neue Thermalbad, die Bali-Therme kurz vor der Eröffnung. Stadtarchivarin Stefanie Hillebrand hat in der &bdquo;NW“ und ihrer Vorgängerin, der &bdquo;Freien Presse“, 70, 50 und 30 Jahre zurückgeblättert und ist dabei auf Themen gestoßen, die sich – in abgewandelter Form – auch Jahrzehnte später noch in der Zeitung finden. August 1955: Stadt kauft Land rund um das Stadion Die Stadt Bad Oeynhausen hat dem Staatsbad das Gelände rund um das Stadion an der Mindener- und Eidinghausener Straße abgekauft. Mit dem Plan dort einen neuen Parkplatz und einen Busbahnhof anzulegen ist die Hoffnung verbunden, einige brennende Verkehrsprobleme zu lösen. Durch den Bau eines Parkplatzes am östlichen Einfallstor der Stadt sollen die wenigen Parkplätze in der Innenstadt entlastet werden. Auch die Zunahme des Linienbusverkehrs drängt die Stadt zu einer Lösung. Ein weiteres Projekt ist darüber hinaus die Durchführung der Steinstraße auf die Eidinghausener Straße, die zurzeit versetzt auf die Mindener Straße münden, was bei zunehmendem Autoverkehr zu immer größeren Problemen im Kreuzungsbereich führt. Die noch aus der Besatzungszeit an Mindener- und Eidinghausener Straße vorhandenen Barackenbauten bleiben vorerst, werden langfristig aber zugunsten einer neuen Geschäfts- und Wohnhausbebauung verschwinden. Die Stadtverwaltung stellt klar, dass Bad Oeynhausen am alten Stadtzentrum im Gebiet um die Klosterstraße festhält. Ebenfalls zurückgeblättert: Eine einmalige Zugfahrt in Bad Oeynhausen August 1975: Konkurs der Graphischen Betriebe im 99. Jahr ihres Bestehens Anfang August heißt es noch, dass 201 von 259 Beschäftigten der in Konkurs geratenen &bdquo;Graphischen Betriebe J. & C. Meyer“ ihre Arbeitsplätze unter der neuen Gesellschaft &bdquo;Graphische Betriebe Bad Oeynhausen GmbH“ an der Königstraße behalten. Nur eine Woche später wird diese mündliche Zusage aufgehoben, die Massenentlassung für unabwendbar erklärt. Lediglich 50 Mitarbeiter verbleiben vorläufig, um die restlichen Aufträge zu Ende zu führen. Weil die Gesamtfinanzierung nicht mehr sicher ist, kann auch die nicht unerhebliche Darlehenszusage der Belegschaft das Blatt nicht mehr wenden. Es ist die bis dahin größte Entlassung in Bad Oeynhausen. Die Anfänge der Druckerei gehen auf das Jahr 1876 zurück. Der erste Fabrikbau der Firma &bdquo;J. & C. Meyer“ entsteht 1889 an der Kaiserstraße. Seine ehemalige Bestimmung findet sich im Namen des heute dort untergebrachten &bdquo;Begegnungszentrums Druckerei“ wieder. 1956 zieht der Betrieb besatzungsbedingt in einen Fabrikneubau in der Königstraße. Ein Teil des Firmennachlasses befindet sich heute im Stadtarchiv Bad Oeynhausen. Er wurde 1994 durch den langjährigen Lithographen und Betriebseiter Gustav Ristow an die Stadt abgeben. Mit Zustimmung des Konkursverwalters hatte er während der Abwicklung 1975 einige der alten Fotografien und Dokumente der Druckerei J. & C. Meyer behalten dürfen. August 1995: Durch den Wasserfall in dämmrige Grotten Rund eine Million Liter Thermalmineralwasser werden aktuell in das Becken der neuen Bali-Therme des Staatsbades eingelassen. Bis zur Eröffnung der Therme mit ihrem exotischen Flair in einigen Wochen wird die aufwendige Technik des Bades eingestellt und Strömungskanäle im Schwimmkanal geprüft, damit auch weniger kühne Schwimmer ans Ziel kommen. Und doch: Ein wenig Abenteuer im Wasser und eine Menge balinesischen Zauber am Beckenrand, versprechen die Betreiber. Lesen sie auch: Bad Oeynhausen strebte mal nach neuem Image als Billard-Bad

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