Der Kindler-Effekt: Bad Oeynhausen reduziert Defizit um 10 Millionen Euro

Bad Oeynhausen. Der Begriff ist in Bad Oeynhausen zum geflügelten Wort geworden. Vom &bdquo;Kindler-Effekt“ ist immer dann die Rede, wenn sich die Haushaltslage der Stadt weitaus besser entwickelt als sie der Kämmerer bei der Aufstellung seiner Haushaltspläne befürchtet hatte. Und dieser Effekt stellt sich offenbar auch für das zurückliegende Jahr ein - und zwar massiv. Wie Kämmerer Marco Kindler in der Vorlage für den nächsten Finanzausschuss mitteilt, dürfte das Defizit 2024 deutlich kleiner ausfallen als im Etatplan angesetzt. Allerdings bleiben die Zahlen rot. &bdquo;Erstmals seit 2014 wird wieder ein negatives Jahresergebnis in 2024 zu erwarten sein“, schreibt Kindler in seinem Bericht für den Finanzausschuss. Jedoch geht der Kämmerer nun nur noch von einem Minus in Höhe von 5,8 Millionen Euro aus. Im Haushaltsplan standen noch 16,4 Millionen Euro Defizit - eine Verbesserung um 10,6 Millionen Euro. Lesen Sie auch: Bad Oeynhausen macht 38 Millionen Euro &bdquo;Miese“ in zwei Jahren Positiv entwickelt hat sich die Gewerbesteuer für Bad Oeynhausen, trotz &bdquo;wirtschaftlich schwierigen Umfeldes“, wie Kindler erläutert. Hier konnte die Stadt 36,2 Millionen Euro verbuchen, 4,2 Millionen Euro mehr als im Etatplan angesetzt. 2,6 Millionen Euro weniger als erwartet hat Bad Oeynhausen 2024 für Personal- und Versorgungsaufwendungen ausgegeben. Das sei unter anderem durch längere Vakanzen begründet - also durch krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder durch frei gewordene Stellen, die nicht zeitnah nachbesetzt werden konnten. Der an sich gar nicht so erfreuliche Grund lautet hier also: Fachkräftemangel. Auch die Investitionen blieben deutlich hinter dem Plan zurück Auch musste die Stadt offenbar weniger Kredite als erwartet aufnehmen und konnte die Ersparnisse aus der Rücklage gut anlegen. Das führte zu einer Verbesserung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Allerdings blieben auch die Investitionen 2024 deutlich hinter dem Plan zurück. Angesetzt waren im vergangenen Jahr laut Controlling-Bericht des Kämmerers Investitionen in Höhe von rund 64 Millionen Euro, ausgegeben wurden nur 28,2 Millionen Euro. Kindler führt hier beispielhaft den Umbau der Mindener Straße und den Radschnellweg an, deren Umsetzung &bdquo;erst in 2026 beginnen“ könne. Auch der Umbau von Werre und Sielwehr hat sich verzögert, soll aber in diesem Jahr beginnen. Positiv vermerkt Kindler, dass die Spar-Vorgabe an alle Fachämter erfolgreich gewesen sei. Das Ziel, mit &bdquo;Globalen Mindereinnahmen“ in Höhe von 2,2 Millionen Euro zur Haushaltskonsolidierung beizutragen, wurde offenbar erreicht. Lesen Sie auch: Landrat genehmigt Doppelhaushalt für Bad Oeynhausen Der Kämmerer betont, dass sein Zahlenwerk zum zurückliegenden Haushaltsjahr nur ein vorläufiges sei und sich noch weitere Veränderungen ergeben könnten. Klar ist aber wohl: Durch ein um 10,6 Millionen Euro kleineres Minus halten die Rücklagen der Stadt - laut Controlling-Bericht Ende 2024 gute 33 Millionen Euro - länger als gedacht. Sie werden aber auch gebraucht: Kindlers Doppelhaushaltsplan sieht für 2025 ein Defizit von 21 Millionen Euro vor, für 2026 einen Fehlbetrag von knapp 17 Millionen Euro. Mit den Zahlen des Kämmerers wird sich der Finanzausschuss am Mittwoch, 2. April, ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses befassen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

Meistgelesen