Die Innenstadt von Bad Oeynhausen bleibt auch diesen Sommer eine Großbaustelle

Bad Oeynhausen. Es soll Menschen geben, die von Baustelle zu Baustelle laufen, um Baggerfahrern beim Baggern zuzuschauen. In Italien nennt man diese meist männlichen Baustellenkieker &bdquo;Umarell - Männchen“. Mitten in Bad Oeynhausen werden Bauzaungäste auch in diesem Sommer wieder voll auf ihre Kosten kommen. Staub, Lärm und Verkehrsbehinderungen sind garantiert. Autofahrer müssen Umwege fahren und Flaneure im Slalom durch die Innenstadt bummeln. Wir haben einen Überblick über die anstehenden Bauarbeiten zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nach jahrelangem Hin und Her wird die kurze Einkaufsmeile zwischen Bahnhof und Schweinebrunnen in der Innenstadt neu gepflastert. Die untere Klosterstraße und die Paul-Baehr-Straße werden künftig wie die obere Klosterstraße und die Viktoriastraße aussehen und bekommen neues Mobiliar: graue Steine, graue Bänke, graue Mülleimer und graue Straßenlaternen. Der Einheitslook ist Beschluss des Stadtrates. Das Land NRW zahlt allerdings den Löwenanteil. Gegen die Empfehlung der Verwaltung und des Bürgermeisters hat der Stadtrat die Fortsetzung der Bauarbeiten beschlossen. Im März haben Arbeiter bereits die ersten Löcher aufgerissen und mit dem Leitungsbau für Abwasser und Trinkwasser begonnen. Von Juli bis November sollen die neuen Pflastersteine verlegt werden. Zum Thema: Bad Oeynhausener Sommerbühne mitten in der Baustelle Parkplätze am Bahnhof gesperrt Kurz danach hat das Kaufhaus Hagemeyer seinen Rückzug aus der Innenstadt verkündet. Noch in diesem Sommer will das traditionsreiche Haus sich komplett aus der Kurstadt verabschieden. Gleichzeitig schreiten die Sanierungsarbeiten auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Hohenzollernhof voran. Dort entstehen Luxuswohnungen und Geschäftsräume. Der Bauschutt wird in zahlreichen Mulden gesammelt und aus der Fußgängerzone gefahren. Die Neupflasterung der Shoppingmeile hat Auswirkungen auf die Anzahl der Kurzzeitparkplätze am Nordbahnhof. Derzeit sind sämtliche Stellflächen für Autos neben dem Fahrradparkhaus gesperrt. Die Baufirma hat auf der Westseite des Bahnhofs nach Auskunft von Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich Baumaterial und Maschinen gelagert. Der Kiss- and Ride-Parkplatz auf der Ostseite ist zwar geöffnet, aber wegen der immer noch gesperrten Herforder Straße und den Bauarbeiten unter der Bahnüberführung nur über Umwege zu erreichen. Die Steinstraße ist deshalb zu Stoßzeiten ein Garant für Stau in der Innenstadt. Aufmerksame Zeitgenossen haben am Bahnhof Doppelstockwerk-Container entdeckt. Sie sind allerdings keine Vorboten für den geplanten Teilabriss des City Centers. Die Container dienen lediglich Steinverlegern als Aufenthaltsraum, so der Stadtpressesprecher. Bislang lägen der Verwaltung auch keine Information darüber vor, wann das ehemalige Fachmarktzentrum zersägt und der Bauschutt abgeräumt werden soll. Lesen Sie auch: Diese Projekte sind 2025 in Bad Oeynhausen geplant – oder waren es Abriss und Neubau des Busbahnhofs werden noch ausgeschrieben Die größte Baustelle in der City wird der Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) und die Sanierung der Tiefgarage &bdquo;Salzhof“ im Untergrund. Die zeitgleich stattfindenden Bauarbeiten sollen Ende des Jahres Fahrt aufnehmen, versichert der Stadtpressesprecher. Wann und wie das Dach der Tiefgarage saniert wird, war bis Redaktionsschluss unklar. Die Stadtwerke verweisen dazu auf die Umbaupläne der Stadtverwaltung, die &bdquo;eng“ abgestimmt seien, so Stadtwerke-Pressesprecherin Gesa Hammon. Das Technische Rathaus hat aber nach Auskunft von Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich noch keinen Bauzeitenplan. Zunächst soll der Förderbescheid des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) abgewartet werden. Dann soll der Auftrag ausgeschrieben werden und erst mit dem Angebot will die Stadtverwaltung einen Zeitplan der Bauarbeiten veröffentlichen. Das ist der vorläufige Zeitplan Der Stadtrat hat im Ausschuss für Stadtentwicklung vergangenen Dezember den Abriss sämtlicher Gebäude auf dem ZOB beschlossen. Der neue ZOB rückt näher an den Bahndamm, bekommt aber eine Toilette für Busfahrer und auch eine öffentliche Toilette, so der Stadtpressesprecher. Das Büro Bockermann und Fritze hat im Dezember einen vorläufigen Zeitplan vorgestellt. Demnach soll das Dach der Tiefgarage von März bis Oktober 2026 saniert werden. Die Stadtwerke schätzten die Kosten dafür zuletzt 2023 auf 1,3 Millionen Euro. Die Tiefgarage sei insgesamt betrachtet in einem &bdquo;dem Alter entsprechenden guten Zustand“, so SBO-Geschäftsbereichsleiter Marco Kersten noch im Juni 2024. Der Förderbescheid des NWL wird laut vorläufigem Zeitplan im Juni erwartet. Dann sollen die Planer ein halbes Jahr Zeit für die Ausführungsplanung bekommen, die ab Dezember 2025 vorliegen soll. Der Abriss ist für Oktober 2025 vorgesehen. Die Bauarbeiten zum Neubau des Busbahnhofs sollen im Juni 2026 beginnen und etwa ein Jahr bis Ende Juni 2027 dauern. Auch interessant: Bahn saniert Unterführung zum Busbahnhof in Bad Oeynhausen Der neue ZOB wird wohl erst Ende Juni 2027 fertig Derzeit saniert noch die Deutsche Bahn die Unterführung zur Kanalstraße mit dem teilweise denkmalgeschützten Eingang im Süden. Direkt im Anschluss will die Stadtverwaltung auf der Rückseite Rampe, Treppe und Geländer im Norden erneuern. Die Arbeiten der Bahn an der Bahnbrücke am ZOB über der Herforder Straße sind zwar abgeschlossen. Die Stadtwerke verlegen aber unter der Brücke und in der Kaiserstraße noch sämtliche Leitungen, die während der Bahnbauarbeiten umgelegt worden waren. Zusätzlich werden eine Fernwärme- und eine Brauchwasserleitung unter der Brücke vergraben und eine neue Ampel an der Kaiserstraße, Ecke Herforder Straße aufgebaut. Aktuell sieht es so aus, als könnten die Straßen am ZOB im Spätsommer bis zum Beginn des ZOB-Umbaus vorübergehend für den Verkehr freigegeben werden. Die Sperrgenehmigung der Stadtwerke läuft noch bis Ende Juli. Der Abriss der ZOB-Gebäude soll laut des im Ausschuss diskutierten vorläufigen Zeitplans aber erst im November beginnen. Womöglich hätten Autos also drei Monate freie Fahrt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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