Bahn saniert Unterführung zum Busbahnhof in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Die Graffiti im Tunnel sind fast vollständig verschwunden. Der Putz an den Wänden und auf der Fassade allerdings auch. Lediglich das Baujahr des Bauwerks &bdquo;1914-1915“ ist noch über dem Eingang im Putz zu erkennen. Die Sanierung der Eisenbahnunterführung zwischen Sielbad und Busbahnhof ähnelt derzeit eher einem Abriss als einer Verschönerung. Dabei ist die gesamte Stützmauer auf der ZOB-Seite, also auch der Tunneleingang denkmalgeschützt. Der Tunnel unter den Gleisen ist schon seit einigen Tagen Baustelle. Die Bahn saniert das Bauwerk und bekämpft damit auch einen sehr alten Angstraum in der Kurstadt. Die Unterführung gilt schon lange nicht mehr als vorzeigbar. Stadt und Bahn haben sich 2024 darauf geeinigt, die wichtige Innenstadtverbindung gemeinsam aufzuwerten. Allerdings wird damit noch eine weitere wichtige Fußgängerverbindung unter den Gleisen in die Innenstadt gesperrt. Die Bahnbrücke auf der Herforder Straße ist nämlich immer noch Baustelle. Dort verlegen die Stadtwerke bis Ende Juli zahlreiche Leitungen in der Straße. Bahn und Badestadt teilen sich Arbeit und Kosten: Die Stadt macht die Treppen und die Rampe auf der Nordseite zum Sielbad hübsch. Diese Seite steht nicht unter Denkmalschutz. Die Bahn übernimmt die Arbeiten im Tunnel und an der Eisenbahnbrücke. Dabei ist die Bahn alleinige Eigentümerin von Tunnel, Rampe und Treppe. Ob und wie die Bahn den Denkmalschutz auf der Südseite beachtet, war bis Redaktionsschluss unklar. Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich erklärte dazu: &bdquo;Aus unserer Erfahrung geht die Bahn sensibel damit um.“ Lesen Sie auch: Möbel, Wände, Info-Tafeln: Bahn steckt 1,1 Millionen Euro in den Nordbahnhof Bad Oeynhausen Bahn investiert zusätzlich 300.000 Euro Die Unterführung soll künftig den Busbahnhof mit dem geplanten Fernbusbahnhof an der Kanalstraße und dem Sielbad verbinden. Die Tunnelsanierung ist bloß der erste Schritt. Die Stadt hat die Kosten im November 2024 auf 334.000 Euro geschätzt. 241.000 Euro will Bad Oeynhausen bezahlen, etwa 93.000 Euro die Bahn. Eine Bahnsprecherin erklärte dazu allerdings auf Anfrage, dass die Deutsche Bahn selbst rund 300.000 Euro in den Tunnel investiere. Fachleute seien damit beauftragt, &bdquo;die Wände der Widerlager, die Stahlträger sowie die Stirnseiten des Tunnels auf der Seite zum Busbahnhof“ zu sanieren. Die Arbeiten sollen bis Ende Mai dauern. Im Juni will die Stadt Bad Oeynhausen dann die Mauer auf der Nordseite absägen und durch ein Geländer mit beleuchtetem Handlauf ersetzen. In der Unterführung soll die Pflasterung erneuert und mit einem Leitsystem aus Rillenmustern für sehbehinderte Menschen versehen werden. Die Arbeiten sollen noch im September 2025 abgeschlossen werden. Erst dann wäre die wichtige Verbindung in die Innenstadt wieder frei. Auch interessant: Im Tunnel durch Bad Oeynhausen: Was die Bahntrassen-Varianten für die Kurstadt bedeuten Sperrung der Unterführung dauert an Im Tunnel befindet sich auch ein alter Zugang zum Bahnsteig. Die Stadtverwaltung hat angeregt, diese Tunnelrampe wieder nutzbar zu machen. Die Bahn lehnte das ab. Auf Anfrage erklärte eine Sprecherin: &bdquo;Die Bahn hat den Bahnhof Bad Oeynhausen bereits vor mehreren Jahren mit Aufzügen ausgestattet. Die Rampe wird daher nicht mehr benötigt, die Zuwegung wurde abgesperrt. Reisende gelangen mit den Aufzügen komfortabel und barrierefrei zum Bahnsteig.“ Bislang ist der ZOB-Tunnel Fußgängern vorbehalten. Die Sültebuschunterführung ist derzeit die einzige Möglichkeit, als Radfahrer legal unter den Gleisen durchzukommen, ohne weite Umwege über die Brunnenstraße oder die Steinstraße zu fahren. Der ZOB-Tunnel wurde deshalb bislang von zahlreichen Radlern und E-Roller-Fahrern als naheliegende und schnelle Innenstadt-Verbindung genutzt. Nach Auskunft von Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich prüft die Verwaltung, den Tunnel künftig für Radler frei zu geben. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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