WEZ-Eigentümer übernimmt Edeka-Baustelle im Herzen von Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. WEZ-Eigentümer Karl Stefan Preuß wird das geplante Edeka-Center auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Fuhrken betreiben. Das ist die zweite Überraschung für Bad Oeynhausen neben der Übernahme der Fleischerei Timmerberg durch die WEZ-Gruppe. Die Edeka Minden-Hannover verkündet neben der Übernahme der Fleischerei Timmerberg ganz nebenbei auch ihre weiteren Pläne für das vielleicht wichtigste Neubauprojekt in der Kurstadt, den Neubau eines Lebensmittelmarktes in direkter Nähe zur Innenstadt. Bislang zeichnete die Edeka-Zentrale allein für die Baustelle verantwortlich. Mit Karl Stefan Preuß wirft nun ein Edeka-Lebensmittelhändler seinen Hut in den Ring für das Supermarkt-Filetstück in der in der Kurstadt. Preuß ist in Bad Oeynhausen als Eigentümer von vier WEZ-Märkten bekannt, sofern der Melbergener WEZ mitgezählt wird. Erst in diesem Jahr ist Tochter Karlotta Preuß (34) in die Geschäftsführung des Familienbetriebs eingestiegen. Welche Pläne Familie Preuß für das Fuhrken-Gelände hat, ist noch unklar. Eine Anfrage der NW ließ Preuß am Mittwoch unbeantwortet. Auch aus der Edeka-Zentrale in Minden nicht viel zu erfahren. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte allerdings, dass Edeka ein &bdquo;internes Ausschreibungsverfahren“ zur Auswahl des neuen Marktbetreibers auf dem Fuhrken-Gelände durchgeführt hat. Die Entscheidung sei &bdquo;für die Familie Preuß“ ausgefallen. Lesen Sie auch: WEZ übernimmt Fleischerei Timmerberg Bei Fuhrken entsteht ein Edeka-Center, kein WEZ Der neue Supermarkt auf dem Fuhrken-Gelände soll allerdings nicht als WEZ, sondern als &bdquo;Edeka-Center“ geführt werden. Der Fokus in diesem Lebensmittelmarkt liege auf &bdquo;großen Frischebereichen und umfangreichen Bedientheken“. Bauherr bleibe jedoch die Edeka Minden-Hannover. Nach der Übernahme der Fleischerei Timmerberg erwägt Preuß aber offenbar, Produkte der Fleischerei Timmerberg ins Sortiment weiterer WEZ-Märke aufzunehmen. Das werde &bdquo;im Laufe des kommenden Jahres geprüft“, so die Sprecherin. Wie es auf dem Fuhrken-Gelände weitergeht, dazu gab’s zunächst keine weiteren Informationen. Bislang ist bloß bekannt, dass Edeka tatsächlich einen Bauantrag eingereicht hat. Das bestätigte Bürgermeister Lars Bökenkröger (CDU) bereit im Januar in einem NW-Interview. Ob dieser Bauantrag aber auch genehmigungsfähig ist, dazu war am Dienstag weder von Bökenkröger, noch von seinem technischen Beigeordneten Thomas Lüer etwas zu erfahren. Derzeit baut bloß die Deutsche Bahn auf dem ehemaligen Fuhrken-Gelände. Edeka hat das Grundstück untervermietet. Die Bahn will im Frühsommer 2025 mit dem Brückenbau über der Herforder Straße fertig werden. Danach sollen sämtliche Straßen wiederhergestellt werden, die derzeit noch unter Rampen mit 1.000 Tonnen Schotter verschüttet sind. Wenn alles glatt läuft, räumt die Bahn bis Ende August 2025 das Gelände. Erster Spatenstich frühestens nächstes Jahr Dann könnte auch der erste Spatenstich fürs Edeka-Center gesetzt werden. Die Stadtverwaltung hat bereits vor vier Jahren im Oktober 2020 mit der Zehnten Planbau Grundstücksverwaltungsgesellschaft, einer Tochter der Edeka Minden-Hannover, einen Durchführungsvertrag geschlossen. Demnach musste Edeka bis Ende Januar 2024 einen &bdquo;vollständigen und genehmigungsfähigen Bauantrag“ vorlegen. Edeka beantragte jedoch zunächst eine Verlängerung. Der Stadtrat lehnte das jedoch ab - und Edeka reichte im Januar den Bauantrag ein. Das weitere Verfahren sieht nach letztem Stand der Dinge so aus: Mit der Genehmigung bekommt Edeka weitere 24 Monate Zeit, den Bau zu beginnen und noch einmal 24 Monate Zeit, den Bau auch fertigzustellen. Das ist nach Informationen der NW im Durchführungsvertrag zwischen Stadt und Edeka-Tochter geregelt. Knackpunkt ist aber der Autoverkehr und die Zufahrt aufs Gelände. Edeka fordert noch vor dem ersten Spatenstich für den Supermarkt eine vollständige Erschließung des Fuhrken-Geländes von beiden Seiten der Mindener Straße. Das bedeutet: Wenige Meter neben der meistbefahrenen Kreuzung der Kurstadt - vor Stahls Imbiss - soll eine weitere Ampel-Kreuzung für den Autoverkehr entstehen. Edeka-Kunden aus allen Richtungen sollen dann über die Heinrichstraße auf den Parkplatz des künftigen Edeka-Supermarktes fahren. Stehen zu viele Ampeln auf dem Radschnellweg? Diese Forderung steht jedoch womöglich im Widerspruch zu den Plänen des Landes NRW für Radschnellwege. Dafür gibt es klare Kriterien: Zu viele Ampeln auf dem Radschnellweg würden den Verkehrsfluss womöglich behindern. Die Stadtverwaltung hat im Februar 2024 die Entwürfe zum Umbau vorgestellt. Das Land NRW hat dem bislang nicht widersprochen. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hat bei einem Kurstadt-Besuch als Baubeginn das Jahr 2025 angepeilt und eine Bauzeit von - mindestens - zwei Jahren angegeben. Theoretisch könnte es also klappen: Umbau der Mindener Straße samt neuer Ampelkreuzung, Linksabbiegespuren und Zufahrt zur Heinrichstraße - und der erste Spatenstich auf dem Fuhrken-Gelände. Mehr zum Thema: Sieben Ampeln auf drei Kilometern in Bad Oeynhausen

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