Fall Philipos: Tödlicher Angriff im Bad Oeynhausener Kurpark bei „Spiegel-TV“

Minden. Fast fünf Monate liegt der Tod ihres Sohnes Philipos zurück, rund einen Monat dauert es noch, bis der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder des 20-Jährigen vor dem Landgericht Bielefeld beginnt. &bdquo;Ich habe mich in der Zwischenzeit beruhigt, es fast schon akzeptiert“, sagt Joana S. mit leiser Stimme. Doch mit jedem Tag, den der Prozess näher rückt, wird die Mutter des Getöteten nervöser. &bdquo;Mir wird gerade erst richtig bewusst, was kommen wird. Und das mit voller Wucht.“ Einblicke in ihre Gefühlswelt gewährte die 48-Jährige am Montagabend, 18. November, einem großen Publikum. In der TV-Sendung &bdquo;Spiegel-TV“ auf RTL (s. unten) ging es in einem Beitrag um den tätlichen Angriff auf ihren Sohn Philipos – in der Nacht der Abiturfeier seiner Schwester im Kurpark von Bad Oeynhausen. Dabei schlägt und tritt ein zunächst Unbekannter dem 20-Jährigen mehrfach so fest gegen den Kopf, dass der junge Mann seinen schweren Verletzungen nach einigen Tagen erliegt. Fast zeitgleich wird der 18-jährige Tatverdächtige festgenommen. In der Ankündigung des Beitrags mit dem Namen &bdquo;Jung, brutal und nicht zu stoppen“ schreibt das TV-Magazin: &bdquo;Die Ermittlungen ergeben: Der mutmaßliche Täter ist ein polizeibekannter Flüchtling aus Syrien. Wie konnte es zu der brutalen Tat kommen? Und hätte man sie verhindern können?“ Es sind zwei Fragen, die auch S. umtreiben. Antworten darauf erhofft sie sich vor allem von dem wohl mehrere Monate dauernden Prozess, in dem sie selbst als Zeugin geladen ist und als Nebenklägerin auftritt. Mehr zum Thema: Prozessbeginn im Fall Philipos steht fest Mutter von Philipos hofft auf höchstmögliche Strafe &bdquo;Ich werde an jedem Termin teilnehmen“, kündigte die Mutter von Philipos bereits gegenüber dieser Redaktion an. Sie wolle dem Menschen, der mutmaßlich für den Tod ihres Sohnes verantwortlich ist, in die Augen sehen: &bdquo;Er soll sehen, was er angerichtet hat.“ S. hofft, dass der Tatverdächtige die höchstmögliche Strafe bekommt und dass die Tat ihn bis an sein Lebensende verfolge. Den TV-Beitrag habe sie im Vorfeld nicht gesehen, erklärt die 48-Jährige im Gespräch. &bdquo;Für mich war es eine Überraschung“, sagt S. Sie habe allerdings Vertrauen in die Arbeit der zuständigen Redakteure gehabt und sei auch nicht enttäuscht vom Endergebnis gewesen. &bdquo;Ich denke, dass der Beitrag gut gelungen ist.“ Insgeheim habe sie sich neue Erkenntnisse gewünscht, doch die habe es nicht gegeben. Das &bdquo;Spiegel“-Team um die zuständigen Redakteure Mattis Quentin und Vanessa Nischik sei bereits relativ schnell nach dem Tod ihres Sohnes für mehrere Stunden bei ihr Zuhause in Rinteln gewesen. &bdquo;Das war noch vor der Beerdigung, und ich war jetzt sehr erschrocken über mich. Man hat gesehen, wie schlecht es mir ging.“ Lesen Sie auch: &bdquo;All das wurde mir genommen“ – Philipos’ Mutter im Interview &bdquo;Spiegel“-Team war mehrfach in der Region unterwegs Wie &bdquo;Spiegel“-Redakteurin Vanessa Nischik dieser Redaktion erklärt, seien sie mehrfach in der Region gewesen – auch bei der Familie des Tatverdächtigens sowie bei Minden-Lübbeckes Landrat Ali Dogan (SPD). In dem Beitrag kommt auch der Bad Oeynhausener Bürgermeister Lars Bökenkröger zu Wort. &bdquo;Die Redakteure waren auch bei der Beerdigung von Philipos und zuletzt noch einmal hier, um mit meinem Anwalt zu sprechen“, erzählt S. &bdquo;Es ist ein Beitrag geworden, der sich nicht – wie so oft – um den Täter, sondern um das Opfer dreht“, sagt Nischik. Sie erinnere sich noch gut an die erste Begegnung mit Joanna S. etwa zwei Wochen nach der Tat: &bdquo;Das war sehr heftig.“ Um den Tod ihres Sohnes zu verarbeiten, schreibt die Mutter von Philipos derzeit an einem Buch, das den Arbeitstitel &bdquo;Ein letzter Beat: Der Sohn, der Traum, das System“ trägt. &bdquo;Ich habe einen Weg gesucht, um mit diesem ganzen Gefühlschaos klarzukommen“, sagt die 48-Jährige. In einer Art Tagebuch wolle sie den Prozess begleiten, aber auch beobachten, welche politischen Reaktionen folgen, kündigt sie an. >>> Sehen Sie hier den Beitrag bei &bdquo;Spiegel.de“ >>> Sehen Sie hier den Beitrag in der Mediathek von RTL+

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