Bier, Banken, Bad Oeynhausen: Mit der NW auf Zeitreise und Spurensuche

Bad Oeynhausen. Bleibt nach dem Abzug der Briten mit der Barackenstadt an der Mindener Straße eine zweite City bestehen? Die Frage stellt sich 1954. 1994 fand ein NW-Mitarbeiter eine geheimnisvolle Flaschenpost auf dem Dachboden. Die Bad Oeynhausener Stadtarchivarin Stefanie Hillebrand hat in der &bdquo;NW“ und ihrer Vorgängerin, der &bdquo;Freien Presse“, 70, 50 und 30 Jahre zurückgeblättert und ist dabei auf Themen gestoßen, die sich – in abgewandelter Form – auch heute noch in der Zeitung finden. November 1954: Bleibt mit der Barackenstadt eine zweite City bestehen? Brennende Frage der Geschäftsleute ist: &bdquo;Was geschieht, wenn wir in die Stadt und in unsere früheren Geschäfte zurückgehen? Behalten wir ein zweites Geschäft hier?“ Mit &bdquo;hier“ ist die Barackenstadt entlang der Mindener- und angrenzender Geschäftsstraßen rund um die Normaluhr gemeint. Kann sie ihre wirtschaftliche Bedeutung erhalten? Wie wird sich diese angesichts des Verkehrsanstiegs vor ihrer Haustür und einem wiedererstarkenden Innenstadtzentrum innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre entwickeln? Noch völlig vage sind derzeit die städtebaulichen Gestaltungspläne, vor allem die Frage, ob an der Nordseite der Mindener Straße Grünanlagen oder moderne Geschäftshäuser mit großzügiger Eckbebauung zur Eidinghausener Straße die alten Geschäftsbaracken ersetzen sollen. In engem Zusammenhang mit dieser grundsätzlichen Frage steht auch die Verkehrsproblematik im Kreuzungsbereich Mindener-, Eidinghausener- und Steinstraße. Pläne für eine gradlinige Durchführung der Stein- auf die Eidinghausener Straße liegen bereits im städtischen Tiefbauamt vor. Die Bewohner der Barackenstadt und die Bad Oeynhausener Firmen erhoffen sich eine alsbaldige Stellungnahme der Stadt. November 1974: Acht Abgaben der Stadt bald bequemer an Stadtkasse zu zahlen Was heute keiner Rede mehr wert ist, muss die Stadt Bad Oeynhausen 1974 in einer groß aufgezogenen Aufklärungsaktion in der Bevölkerung populär machen. Geworben werden soll für das Bankeinziehungsverfahren für städtische Grundbesitzabgaben durch Abbuchungsermächtigungen an die Sparkasse. Im nächsten Schritt auf dem Weg der datenverarbeitenden Steuer- und Abgabenzahlung im Verbund mit dem Gemeinschaftsrechenzentrum Lemgo wird die Verwaltung das neue Abbuchungssystem auf die Gewerbesteuer ausdehnen. November 1994: Flaschenpost auf dem Dachboden Eine Flaschenpost ohne schriftlichen Inhalt, aber mit einer Botschaft, die Neugier weckt: Wurde in Bad Oeynhausen einmal Bier gebraut? Der Dachbodenfund einer alten Bierflasche ist dafür fast der einzige Beweis, so das Fazit des NW-Mitarbeiters Frank Muck, der den Fragen nachgegangen und dabei auf nur noch spärlich erinnerte Vergangenheit gestoßen ist. Eine Spur führt ins alte Niederbecksen, als dieser Ortsteil noch mit &bdquo;x“ geschrieben wird. Rückschlüsse ergeben sich aus einem Eintrag der Gemeinde, die im Jahr 1921 &bdquo;Gebäude und Grundstücke der früheren Brauerei Klocke und Kleiter zum Preise von 125.000 Mark“ ankauft. Zeitzeugenerinnerungen beziehen sich mehr auf das Haus Friedrichstraße 34 (heute Niederbecksener Straße), das noch lange unter dem Namen &bdquo;Brottcherei“ bekannt blieb. Ein fünf Meter hoher Keller, in den 19 Stufen hinabgeführt hätten, wird als Indiz für den Standort eines Sudkessels gewertet. Über die Brauerei selbst weiß niemand mehr etwas zu berichten. Die zuletzt den Städtischen Gemeinnützigen Heimstätten gehörende &bdquo;alte Brauerei“ wird 1978 abgerissen. Noch ein Blick zurück? Saure Schausteller, Spitzenmedizin und eine Sprengung

Meistgelesen