Schulausschuss ringt um Verbesserungen im Schülerverkehr von Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Ganze Generationen von Busschülern haben sich schon mit übervollen oder verspäteten Bussen herumgeplagt. Aus diesen Schülern sind längst Erwachsene, womöglich Eltern und wahrscheinlich sogar Eltern-Taxifahrer für neue Generationen von Schülern geworden. Die Probleme im Busverkehr aber, die gibt’s immer noch. Der Schulausschuss hat sich zuletzt im März mit zahlreichen frischen Bus-Beschwerden auseinandergesetzt - und Lösungen gefordert. Erste Ansätze präsentierte die Verwaltung am Mittwochabend in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses. Jan-Martin Müller von der Stadtverwaltung und Stefan Wehmeier von der Stadtverkehrsgesellschaft präsentierten dem Ausschuss auf neun Folien acht Antworten für die Probleme im Schulbusverkehr. Wehmeier machte den Politikern zugleich deutlich, dass Bad Oeynhausen keinen gesonderten Schülerbusverkehr betreibe, sondern ein Nahverkehrssystem, in dem die Schüler mitfahren: &bdquo;Jeder hat das Recht, jeden Bus in Bad Oeynhausen zu nutzen.“ Der Schulausschussvorsitzende Ralf Sensmeyer (SPD) setzte dagegen einen anderen Ton: &bdquo;Wir sind zuständig, dass Schüler ordentlich zur Schule gefahren werden.“ Und das habe die Verwaltung auch umzusetzen. &bdquo;Das ist mein innerstes Anliegen“, beteuerte Jan-Martin Müller. An übervollen oder leeren Bussen nicht nur im Schülerverkehr, sondern auch im Stadtbusverkehr gebe es berechtigte Kritik. Allerdings könne die Verwaltung nur dann auch Lösungen für Probleme suchen, wenn die Probleme der Verwaltung bekannt sind. &bdquo;Sobald wir die Information haben, können wir dem ganz konkret nachgehen.“ Stefan Wehmeier verwies darauf, dass das in der Vergangenheit auch bereits des häufigeren der Fall war. Meldebögen für die Busprobleme gebe es &bdquo;seit vielen Jahren“ an allen Schulen. Laura Ellen Smaczny (Grüne) erwiderte: &bdquo;Ich bin schon seit vielen Jahren Mutter - und niemand hat mir gesagt, wo es die gibt.“ Grundsätzlicher Rat: Nehmen Sie einen anderen Bus Zuvor präsentierte Müller einen &bdquo;Sachstand“ zum Schülerverkehr im öffentlichen Personennahverkehr, der mit der Stadtverkehrsgesellschaft (SVG), der Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft (MHV) und den Verwaltungsmitarbeitern aus dem Rathaus abgestimmt ist. Der grundsätzliche Rat der Verwaltung lautet: &bdquo;Sollte eine Linie dauerhaft Verspätungen haben, wird dazu geraten, eine frühere Fahrt - soweit sie das Ziel anfährt - zu nehmen.“ Im Klartext: Nehmen Sie einen anderen Bus. Stefan Wehmeier (SVG) wies darauf hin, dass der Busbetreiber ein Recht auf Planungssicherheit habe. Für Änderungen wie Abbestellungen oder Nachbestellungen sei vertraglich eine Reaktionsfrist von drei Monaten vereinbart worden. Volker Brand (Grüne) nannte das &bdquo;nicht gerade flexibel“. Es wundere ihn deshalb nicht, dass &bdquo;drei Busse hintereinander dann auch mal leer fahren“. Jan-Martin Müller verwies darauf, dass die Linienbündel demnächst wieder ausgeschrieben werden. &bdquo;Es wird neue Betreiber geben“, kündigte Müller an. &bdquo;Und neue Vorgaben.“ Einige Änderungen als Reaktion auf die Kritik im Schulbusverkehr stellte er dann vor: Mit dem Ende der Bauarbeiten auf der Flutmuldenbrücke im September rechnet die Verwaltung mit einer deutlichen Entspannung im Nahverkehr. Auf der Linie BO2 seien derzeit Änderungen &bdquo;nicht möglich“, so MHV, SVG und Rathaus. Perspektivisch solle über den Einsatz eines Standardbusses gesprochen werden, Voraussetzung wäre aber die Anpassung der Streckenführung. Das soll sich auf den einzelnen Linien ändern Die Linie BO3 bekommt zwar größere Fahrzeuge. Bislang waren Sprinter eingesetzt, die nicht auf die Schulschlusszeiten ausgerichtet waren. Die Abfahrtzeit 12.25 Uhr bleibe jedoch bestehen. Auch für die Linie BO7 gibt es &bdquo;keine Lösung, da das Fahrzeug eine Folgefahrt an der Grundschule Wulferdingsen hat“, heißt es von den Verkehrsgesellschaften. Stattdessen schlagen die Experten ein zusätzliches Fahrzeug vor, was jedoch Folgekosten nach sich ziehen würde - oder die Änderung der Schulzeiten. Die Linie 461 über Dehme nach Minden ist Teil des &bdquo;Dienstagproblems“, das schon im März heftig diskutiert wurde. Dienstags haben die Schulen alle zur sechsten Stunden frei - die Schüler wollen alle gleichzeitig nach Hause. Derzeit wird ein Gelenkbus eingesetzt. MHV-Chef Achim Overath hatte schon im März zwei Möglichkeiten angekündigt, die immer noch aktuell, aber offenbar noch nicht entschieden sind: Entweder zahlt die Stadt einen zusätzlichen Bus - oder die Schulen passen ihre Stundenpläne an. Für die Abfahrtzeit der Linie um 16.03 Uhr am Schulzentrum Nord gibt es laut Verwaltung keine Änderungsmöglichkeit, dieser Bus sei getaktet. Um 16.18 Uhr gebe es aber zeitliche Reserven, der Bus könne auch wenige Minuten früher starten. Stichprobe ohne überfüllte Busse Die Kritik an einer übervollen Linie 458 nach Vlotho konnte die Verwaltung nicht nachvollziehen. Ab dem Zentralen Omnibusbahnhof bis Vlotho Bahnhof würden keine Zustiege erfolgen - und Fahrgäste nur noch aussteigen. Auf der Linie 613 nach Minden könne der Bus um 14.19 Uhr künftig auch sechs Minuten später, also um 14.25 Uhr am Schulzentrum Süd abfahren. Auf der Linie 614 nach Hüllhorst werde der Bus nicht mehr um 16.10 Uhr, sondern schon um 16.05 am Schulzentrum Nord abfahren, so der Lösungsansatz der Verwaltung. Die Abfahrt in Schnathorst könne aber grundsätzlich nicht später als derzeit erfolgen. Bei Stichproben vom 24. bis 28. Juni seien zudem auf der Linie &bdquo;keine überfüllten Fahrzeuge festgestellt“ worden.

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