Symbolischer Baubeginn am Medical City Plaza in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Die goldigen Schaufeln sehen nicht wirklich nach Arbeit aus. Sie passen aber recht gut zum Symbolhaften der Veranstaltung: Mit einem ersten Spatenstich feierten Investoren, Generalunternehmer und eine Handvoll Gäste am Donnerstag den Baustart für das Medical City Plaza. Die Medical City Plaza OWL Investment GmbH & Co KG will hier ein Gesundheitszentrum mit einer Gesamtnutzfläche von 18.000 Quadratmetern bauen. Bis die Bauarbeiten ernsthaft beginnen, kann es aber noch ein Vierteljahr dauern. Mit dem Bau des Medical City Plaza (MCP) entstehe nun das Kernobjekt des Gesundheitscampus an zentraler Stelle in Bad Oeynhausen, sagte Achim Fratzke, Geschäftsführer der MCP OWL Investmentgesellschaft. Die anderen beiden Elemente des &bdquo;Campus“ sind das Ärztehaus im ehemaligen Gebäude des Kinos &bdquo;Leiter“ und das Parkhaus, das bereits im März 2022 fertig wurde. Auf dem &bdquo;Hockeyplatz“, an der Kreuzung von Mindener Straße und Eidinghausener Straße, soll nun das MCP entstehen. &bdquo;50 Prozent der Flächen für Arztpraxen sind vermietet“ In dem in drei Baukörper gegliederten Bau mit markantem, fünfgeschossigen Turm an der Nahtstelle, wird die Altenpflege eine wichtige Rolle spielen. 103 stationäre Altenpflegeplätze, 40 Appartements für betreutes Wohnen, eine Tagespflege und ein ambulanter Pflegedienst sollen hier Platz finden. Dazu kommen ein Sanitätshaus, eine Apotheke und bis zu 20 Arztpraxen. Fratzke nennt hier eine Radiologie, eine Zahnarztpraxis, eine Gynäkologie, eine Hausarztpraxis und eine Physiotherapie als mögliche Nutzungen. &bdquo;Über 75 Prozent der Flächen sind bereits vermietet“, sagte Fratzke. Was aber noch nicht für die Arztpraxen gilt. Von den rund 3.500 Quadratmetern, die laut Exposé für die Praxen vorgesehen sind, ist laut MCP-Geschäftsführer bislang etwa die Hälfte vermietet. Der gesamte Komplex soll vollständig ohne fossile Energieträger beheizt und gekühlt werden, mit Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen, wie Fratzke erklärt. Mit dem offiziellen Baubeginn am Donnerstag erfüllte die Investmentgesellschaft eine Auflage der Stadt. Denn die Baugenehmigung erteilte die Stadt im März 2022 - und sie gilt zwei Jahre. Bis zum 6. März 2024 hätte der Bau also eigentlich schon beginnen müssen. Doch durch den Ukraine-Krieg und damit steigende Preise und Zinsen veränderten sich die Rahmenbedingungen für die Investoren, zu denen neben dem Bad Oeynhausener Unternehmer Marco Fennel die Unternehmerfamilie Ueckermann gehört. Die Investment GmbH beantragte eine Fristverlängerung, die der Ausschuss für Stadtentwicklung im Februar genehmigte. Die neue Frist endet am 6. Juli 2024, was mit dem symbolischen Spatenstich nun eingehalten werden konnte. Geschäftsführer von Ten Brinke beim Spatenstich Allerdings werde es bis zum wirklichen Start der Erdarbeiten wohl noch bis Ende September, Anfang Oktober dauern, stellte Eric Lammertink vom Bauunternehmen Ten Brinke in Aussicht. Es seien noch Umplanungen für das Regenrückhaltebecken zu erledigen, das nicht wie geplant unter der Kellersohle gebaut werden dürfe - wegen des Heilquellenschutzes. Im Herbst aber will Ten Brinke dann Tempo machen. &bdquo;Wir hoffen, dass wir Ende 2026 fertig sind“, sagte Arjan Kamphuis, Geschäftsführer von Ten Brinke, der eigens zum Spatenstich aus den Niederlanden nach Bad Oeynhausen gekommen war. Das niederländische Bauunternehmen ist Generalunternehmer für das MCP. &bdquo;Wir brauchen für ein Projekt dieser Größenordnung ja einen leistungsfähigen Partner“, sagte Achim Fratzke. Das sei Ten Brinke, versicherte Kamphuis. Sein Unternehmen setze mit 1.500 Mitarbeitern rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr um, berichtete er. Welche Summe in das MCP investiert wird, verriet Karl Ueckermann nicht. Er sprach bislang lediglich von einem zweistelligen Millionenbetrag. Hätte der Investor das Projekt auch angefasst, wenn er 2019, als der MCP-Plan erstmals öffentlich präsentiert wurde, gewusst hätte, was mit Corona und dem Krieg in der Ukraine auf die Welt zukommt? &bdquo;Ja“, versichert Ueckermann. &bdquo;Wir sind Langstreckenläufer. Und Unternehmer sein bedeutet immer auch, Risiken einzugehen.“ Zudem habe man im Grunde ja schon vor zehn Jahren begonnen mit dem Projekt Gesundheitscampus - mit dem Ärztehaus im &bdquo;Leiter“-Bau. Das solle nun auch vollendet werden. Neue Kapitalgesellschaft übernimmt den Bau &bdquo;Gut, dass es hier jetzt losgeht“, sagte Bürgermeister Lars Bökenkröger. &bdquo;Dies ist das größte Bauprojekt in Bad Oeynhausen. Und es zeigt, dass der Standort Bad Oeynhausen ein guter ist.“ Eine Veränderung kündigt sich indes in der Struktur der Trägergesellschaft an. Detlef Nowotzin löst Achim Fratzke als Geschäftsführer der Medical City Plaza OWL Investment GmbH & Co KG ab. Er selbst werde Vorstand einer neu gegründeten Kapitalgesellschaft, deren Namen er noch nicht nennen wolle, so berichtete Fratzke. An diese neue Kapitalgesellschaft werde die alte MCP OWL Investment GmbH dann das MCP-Gebäude und das Parkhaus verkaufen. Der Neubau liege dann in der Hand der neuen Gesellschaft, also bleibt Achim Fratzke weiter für das Großprojekt zuständig. Nach Informationen der NW sollen diese Änderungen auch vor dem Hintergrund der Kreditfinanzierungen stattfinden.

Meistgelesen