Das Restaurant „Wiegands“ in Bad Oeynhausen erhält ein Qualitätssiegel

Bad Oeynhausen. Ausgezeichnet wurde Küchenmeister Frank Wiegand schon häufiger. Nicht nur mit dem &bdquo;Goldenen Kochhut“, sonder auch durch die Wahl zum Lokal des Jahres in NRW. Jetzt ist ein neues Prädikat dazugekommen: Vor seinem Restaurant &bdquo;Wiegands im Hotel Trollingerhof hängt eine Plakette, die die Gastronomie als Silber-Partner des Bioland-Verbandes auszeichnet. Dabei handelt es sich um einen geschützten Begriff, der bedeutet, dass 70 Prozent der Waren, die hier verarbeitet werden, aus Bioland-Betrieben kommen. Das wird einmal im Jahr von einer unabhängigen Kontrollstelle nachgeprüft. Küchenmeister Frank Wiegand, für den Geschmacksaromen und Bioprodukte aus der Region seit jeher das A und O seiner Küchenkunst waren, hat viele Jahre daran gearbeitet, um diesen Status zu erreichen. &bdquo;In der Corona-Zeit stand ich als 60-Jähriger vor einem Scherbenhaufen und habe die Zeit der Schließung dazu genutzt, mich in ein hochwertiges Bio-Konzept einzuarbeiten“, sagt der Gastronom, der zur Zertifizierung Gäste aus der Stadt, der Stadtsparkasse, Landwirte und Mitglieder aus den Bioland-Verbänden begrüßen konnte. Wiegand sah sich während der Pandemie auf den Biohöfen der Region um und holte sich dort Impulse für seine Küche. Selbst das Wasser hat Quellwasserqualität Inzwischen bezieht er frische Waren wie Gemüse, Salat, Kräuter, Eier, Fleisch und Käse zu 70 Prozent von lokalen Biohöfen wie Duftgarten, Wiehenglück, Dörmann und Wallbaum. Nutzt Kräuter wie Wilde Malve, Lungenkraut und Zitronenmelisse. Und selbst das Wasser hat Quellwasserqualität. Zwar kochen immer mehr Restaurants und sogar Alpenvereinshütten in Bio-Qualität und lassen sich das auch zertifizieren. Und trotzdem sind sie immer noch eine Rarität, wie Marion Wagener weiß. &bdquo;In unserem Landesverband gibt es nur in Hattingen einen Gastronomen und in Duisburg eine Schulkantine, die den Goldstatus erreicht haben, für den man zu mindestens 90 Prozent Biowaren verarbeiten muss“, sagt die Mitarbeiterin der Bioland-Herstellungsberatung in NRW über das Vorkommen. Das System der Auszeichnungen erinnert ein wenig an die Abzeichen, die es beim Schwimmen gibt und die mit dem Seepferdchen anfangen und über das Schwimmer-Abzeichen bis hin zum Rettungsschwimmer reichen. Frank Wiegand hat auf dem Weg zur Zertifizierung das Seepferdchen – in diesem Fall Bronze – übersprungen und hat sich gleich für das Schwimmer-Abzeichen qualifiziert. &bdquo;Wenn bei uns Bio drauf steht, ist auch Bio drin“ Elf Monate hat das von der ersten Beratung bis zur Aushändigung der Plakette gedauert, erzählt der Gastronom, der stolz auf die Auszeichnung und die damit verbundene hohe Qualität in seinem Restaurant ist. Denn: &bdquo;Das ist schon eine richtige Hausnummer und eine Plakette mit Inhalt, die unseren Gästen die Sicherheit bietet, dass wenn auf unseren Gerichten Bio draufsteht, auch Bio drin ist“, sagt der Spitzenkoch. Und noch ein weiteres Umweltproblem aus der Wertschöpfungskette hat Frank Wiegand in die Hand genommen: In seinem Restaurant werden inzwischen 60 Prozent weniger Plastik verwendet als noch vor Jahren. Das überzeugt auch Lars Bökenkröger: &bdquo;Frank Wiegand geht als Unternehmerpersönlichkeit mit Entschlossenheit neue Wege. Wir sind stolz darauf, so einen Gastronomen und Vorzeigebetrieb in unserer Stadt zu haben“, so der Bürgermeister. Oder wie es Florian Rohlfing, Projektleiter der Öko-Modell-Region Minden-Lübbecke formuliert: &bdquo;Sie sind ein Leuchtturm für unsere Region“. Bereits beim ersten gemeinsamen Gespräch habe er gemerkt, dass Frank Wiegand damals schon sehr eingearbeitet war. Für Marion Wagener ist der Küchenmeister ein &bdquo;Pionier in der Gastronomie“. Und zwar genauso ein Pionier wie die ersten Mitarbeiter von Bioland, die vor 50 Jahren mit dem Anbau begonnen haben.

Meistgelesen