Bubatzkarte: Das Gesetz erlaubt das Kiffen im Bad Oeynhausener Kurpark

Bad Oeynhausen. Rund um den Bahnhof und den alten Busbahnhof (ZOB) darf seit dem 1. April öffentlich Cannabis konsumiert werden. Der provisorische ZOB an der Kanalstraße allerdings ist Kiffer-Verbotszone, weil er in den Einzugsbereich des Sielbads fällt. Das zeigt ein Blick in die sogenannte &bdquo;Bubatzkarte“. Die Karte zeigt, wo in Deutschland öffentlich gekifft werden darf und wo nicht. Die Karte visualisiert die Verbotszonen, die die Bundesregierung in dem Gesetz zur Cannabis-Legalisierung definiert hat. Der Konsum ist beispielsweise in Sichtweite zu Schulen, Kitas, Jugendzentren und Spielplätzen (100 Meter Luftlinie zum Eingangsbereich) und ebenfalls in öffentlich zugänglichen Sportstätten verboten. Die nicht ganz offizielle Bubatz-Karte ist ebenfalls öffentlich zugänglich und kann von jedem ergänzt werden. Die Macher erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der Begriff &bdquo;Bubatz-Karte“ leitet sich von einer Bezeichnung für die mit Cannabis gefüllten Zigarette ab. Was früher schlicht &bdquo;Joint“ hieß, wird heute vor allem in sozialen Netzwerken als &bdquo;Bubatz“ bezeichnet. Auf den Friedhöfen ist das Kiffen erlaubt In der Karte sieht Bad Oeynhausen aus wie ein Flickenteppich aus roten Verbotskreisen. Die in einigen Bereichen skurrile Auswüchse haben. So darf zum Beispiel nur östlich der Polizeiwache an der Blücherstraße gekifft werden, denn die Hälfte des Gebäudes und des dazugehörigen Grundstücks fällt noch in den Einzugsbereich des Kinderspielplatzes in der Britensiedlung. Auch im Kurpark dürfte laut Karte und Gesetz grundsätzlich gekifft werden - wenn da nicht die Kurparkordnung wäre, die das Rauchen im Park grundsätzlich untersagt. Verboten ist das Kiffen im Kurpark laut Gesetz allerdings im Eingangsbereich am Verkehrshaus, ursächlich dafür ist der Kinderspielplatz am Rande des Kurparks. Die klassischen Kureinrichtungen des ehemaligen Staatsbades wie die Reha-Kliniken sind genauso wenig geschützt wie der Kurpark selbst. Allerdings gelten auch hier Kurparkordnung und Hausrecht der jeweiligen Klinik. Am Herz- und Diabeteszentrum NRW und dem Krankenhaus ist nur ein kleiner Kreis in der Bubatz-Karte als Verbotszone ausgewiesen - nämlich ein Radius von 100 Metern um die Kindertagesstätte &bdquo;Rappelkiste“. Erlaubt ist das Kiffen auch in der Klosterstraße, der Viktoriastraße, der Herforder Straße und am Augustaplatz - allerdings nur nicht tagsüber. Das Gesetz verbietet nämlich das Kiffen in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr. Erlaubt ist das Kiffen auch auf Friedhöfen wie dem Altstädter, dem Rehmer Friedhof und den Friedhöfen am Mosskamp, in Werste und den anderen Stadtteilen. Wer dagegen die großflächigste Verbotszone in Bad Oeynhausen sucht, sollte sich auf den Golfplatz zurückziehen. Denn der ist weitläufig und ist eine Sportstätte. Das ist erlaubt - und das nicht Die Konsum-Verbotszonen sind nicht die einzigen Einschränkungen: Unter 18 Jahren sind Besitz und Konsum verboten sein. In der Öffentlichkeit ist der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis erlaubt. Auf dem eigenen Privatgelände sind für den Eigenkonsum 50 Gramm und drei Cannabispflanzen erlaubt. Wer nicht selbst anbaut, soll künftig Marihuana und Haschisch über spezielle Cannabis-Social-Clubs beziehen können. Diese Clubs müssen eingetragene Vereine oder Genossenschaften sein und dürfen nicht mehr als 500 Mitglieder haben. Sie dürfen ab dem 1. Juli eine sogenannten &bdquo;Grow-Lizenz“ beantragen und in der Folge Cannabis in größeren Mengen anbauen. Dieser Antrag muss innerhalb von drei Monaten bearbeitet sein, so das ab Oktober 2024 mit dem Anbau zu rechnen ist. Ehe zum ersten Mal geerntet wird, dürfte es also 2025 sein.

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