Eltern aus Bad Oeynhausen klagen gegen das Schulamt des Kreises

Bad Oeynhausen. Anfang Januar &bdquo;überraschte“ das Kreisschulamt die beiden Realschulen und die Europaschule mit 42 Kindern aus Bad Oeynhausen, die nach den Sommerferien in den drei weiterführenden Schulen inklusiv beschult werden sollen. Nach NW-Informationen sind das deutlich mehr Viertklässler mit Förderbedarf als in den Vorjahren. Und zu viele für die drei Bad Oeynhausener Schulen. Kurzerhand teilte die Kreisverwaltung am 22. Januar acht Eltern mit, dass ihre Kinder keinen Platz an einer Bad Oeynhausener Schule bekommen, sondern an der Verbundschule Hille. Gegen diesen Zuweisungsbescheid des Kreises klagen nun vier Eltern vor dem Mindener Verwaltungsgericht. Ein Elternpaar hat nicht nur Klage eingereicht, sondern auch einen Eilantrag gestellt. &bdquo;Mit einer besseren und deutlich früheren Kommunikation zwischen Eltern, Schulen und Kreisschulamt wäre es sicher gar nicht so weit gekommen“, sind Beteiligte überzeugt. Vier Klagen und ein Eilantrag Den Eingang des Eilantrags und der vier Klagen gegen den Landrat bzw. das Schulamt des Kreises Minden-Lübbecke bestätigt Amrei Stocksmeyer, Richterin und Sprecherin des Mindener Verwaltungsgerichts. “Eine Klägerin begründet die Klage unter anderem mit der Entfernung zur Schule in Hille“, so Amrei Stocksmeyer. Wann über die Klagen und den Eilantrag entschieden werde, konnte die Gerichtssprecherin nicht sagen. Die Verbundschule in Hille sei 15 Kilometer vom Wohnort der Familie entfernt. Außerdem lägen die Schule und die Arbeitsstätte der Mutter vom Wohnort aus gesehen in entgegengesetzter Richtung. Wunschschule der Familie sei die Europaschule oder die Realschule im Schulzentrum Nord. Die Wegstrecke zum Schulzentrum Nord könnte das heute zehnjährige Kind später selbstständig mit dem Fahrrad bewältigen. Der Weg nach Hille sei dafür zu weit. Aus Sicht des Kindes wäre es sicherlich auch schöner, wohnortnah zur weiterführenden Schule zu gehen, weil dann die Chance groß ist, dass es in der neuen Schule auch auf Mitschüler aus der Grundschule trifft. &bdquo;Die Zuweisung der Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf erfolgt durch das Schulamt des Kreises Minden-Lübbecke“, teilt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich zum Prozedere mit. Grundsätzlich gebe es an den weiterführenden Bad Oeynhausener Schulen ein breites Spektrum an Förderschwerpunkten. Die Stadt Bad Oeynhausen habe aber auf die Verteilung keinen Einfluss, so Müller-Ulrich weiter. Informationen über die Förderbedarfe sind dem Kreis seit Jahren bekannt Nach Auffassung des Kreisschulamtes sollen nun von den 42 jeweils zehn Kinder an den beiden Realschulen beschult werden und 12 Kinder mit Förderbedarf an der Europaschule. Die Kapazität richtet sich nach der Zügigkeit der Schulen - also wie viele Klassen es pro Jahrgang gibt. Acht sollen also zur Verbundschule nach Hille. Welchen Förderbedarf die Kinder haben und wie umfangreich die Unterstützung sein muss, die die Kinder benötigen, ist dem Kreisschulamt hinlänglich bekannt. Auch dass es in diesem Jahrgang vergleichsweise viele Kinder mit Förderbedarf in Bad Oeynhausen gibt. Und wohl auch deshalb schlägt die Vorgehensweise des Schulamtes so hohe Wellen. Der Förderbedarf wird vor oder im Verlauf der Grundschulzeit festgestellt, sodass die Kinder bereits in den ersten vier Schuljahren entsprechend gefördert werden. Die Kreisverwaltung möchte übrigens nach Auskunft von Kreissprecherin Sabine Ohnesorge die Entscheidung des Verwaltungsgerichts erst abwarten, bevor sie Auskunft zu den Verteilungskriterien gibt.

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