Sanierung Exklusiver Einblick in ehemaliges Nobelhotel: Das ist im leerstehenden Königshof in Bad Oeynhausen geplant

Bad Oeynhausen. Wenn Manuel Ersay etwas angeht, dann richtig. Er ist keiner, der halbe Sachen macht. Weshalb der Investor für sein Bad Oeynhausener Objekt, den Königshof, eine Kernsanierung plant. Seit einigen Wochen ist Ersays Arbeitstrupp damit beschäftigt, das alte Gemäuer am Kurpark zu entrümpeln. 120 Kubikmeter Müll werden täglich entsorgt. &bdquo;Noch drei Wochen, dann haben wir Rohbauzustand“, ist Ersay überzeugt. Bevor auch die letzten Reste zusammengefegt sind, führt der Gütersloher durch das einstige Nobelhotel, das er 2018 kaufte. Viele Ideen hatte er seitdem, einige sollen nun umgesetzt werden. Ferienwohnungen und Gastronomie verspricht der Eigentümer, der zuversichtlich ist, bald die Baugenehmigung zu bekommen. &bdquo;Dann werden sofort die Mietverträge unterzeichnet“, kündigt er an. Für Manuel Ersay ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Umbauarbeiten starten können. In diesem Frühjahr, so ist er zuversichtlich, soll es losgehen. Erst einmal aber dominieren vor dem Eingang des einstigen Nobelhotels grüne Container. &bdquo;Drei Stück à 40 Kubik“, würden täglich abgefahren. Müll und Restbestände seien das. Alles andere sei bereits vorher verkauft oder verschenkt worden. Im Inneren dagegen dominiert vor allem im Erdgeschoss der Geruch nach Muff. Vom Foyer führt eine imposante Treppe zu den oberen Stockwerken. In den einstigen Hotelfluren stehen ausgehangene Türen, liegen Teppichreste oder kaputte Bilder auf Schutthügeln, der Blick aus dem Fenster fällt auf einen Holz-Friedhof im Innenhof. Die ehemaligen Zimmer sind leer, die Balkonplatten hochgenommen, die Bäder entkernt. Lediglich die Fenster sind noch an Ort und Stelle. Noch. Das liege, so erklärt der Eigentümer, an den Sicherheitsbestimmungen. &bdquo;Aber auch die kommen neu. Alles wird auf ein Effizienzgebäude 55 ausgelegt.“ 124 Ferienwohnungen Wie berichtet hat der Projektentwickler der Bielefelder Firma &bdquo;Arealplanung“ das frühere &bdquo;Erste Haus am Platze“ im Januar 2018 von Friedrich-Wilhelm Molzahn, dem Erben der langjährigen Eigentümerin Cäcilia Wolf, gekauft und damals versprochen, das Hotel zu einem Vier-Sterne-Haus zu machen. Diese Pläne gibt es nicht mehr. Stattdessen sollen aus den ehemals 242 Zimmern und 50 Apartments, verteilt auf fünf Geschossen mit jeweils 3.700 Quadratmetern Fläche (plus zwei Kelleretagen), kleine Ferienwohnungen werden, wie sie Manuel Ersay nennt. &bdquo;124 Ferienwohnungen in Etage eins bis vier.“ 38 Doppel- und 86 Einzelzimmer, alle zwischen 30 und 70 Quadratmeter groß. Dadurch soll der Königshof auf eine langfristige Verweildauer ausgelegt und vom Charakter her ein Boardinghaus werden. Alle Zimmer sollen mit einer kleinen Kücheneinheit ausgestattet werden. &bdquo;Wir werden selbst kein Serviceangebot, keine Küche haben“, sagt der Unternehmer. Denkbar sei aber, dass sich die Gäste in den Wohnungen über die Gastronomie Pazzo im Erdgeschoss oder die im Staffelgeschoss geplante Skybar versorgen ließen. Denn das jetzige Obergeschoss des Königshofes soll abgetragen und durch ein neues Staffelgeschoss samt großzügiger Dachterrasse ersetzt werden, schildert Ersay seine Pläne. Im Erdgeschoss bleibt im Foyer das gewohnte Bild bestehen. Auch das italienische Restaurant Pazzo, links vom Eingang, bleibe und werde ebenfalls saniert, erklärt Manuel Ersay. &bdquo;Auf die andere Seite, also rechts vom Eingang, kommt eine Eisdiele.“ Und den Saal im Inneren soll ein Gastronom bespielen, der sich auf Krimidinner spezialisiert hat. &bdquo;Das wird was“, ist der Investor überzeugt von seinem Konzept. Für all das habe er bereits Mieter und Betreiber an der Hand. Auch für die Wohnungen gebe es ausreichend Potenzial: &bdquo;Bad Oeynhausen zählt jährlich 970.000 Übernachtungen, Tendenz steigend – es gibt schon jetzt reichlich Nachfrage, ich glaube, wir können den Bedarf gar nicht decken“, ist Manuel Ersay zuversichtlich. &bdquo;Schließlich haben wir hier die beste Lage.“ Wenn er wie geplant t im Frühjahr mit dem Umbau beginnen könne, könne bis Mitte, Ende 2025 alles fertig sein. &bdquo;Spätestens 2026 werden wir dann eröffnen.“ &bdquo;Der Königshof steht an erster Stelle“ Für Manuel Ersay steht der Königshof an erster Stelle. &bdquo;Viele werfen mir vor, nur ein Parkhaus bauen und den Königshof leer stehen lassen zu wollen“, kennt er die Gerüchte, die durch die Stadt schwirren. Dem aber sei nicht so. &bdquo;Deshalb fangen wir auch direkt mit dem Königshof an. Erst danach kommt das Parkhaus.“ Weil Ersay die Fläche neben dem Hotel erst einmal braucht. Die Parkpalette soll als Baustofflager und Standort für den Baukran genutzt werden. Erst wenn der Hotelkomplex saniert sei, werde die alte Parkpalette abgerissen und mit dem Bau des neuen Parkhauses begonnen. Eben dieses Parkhaus war in den vergangenen Jahren der Knackpunkt bei den bisherigen der Stadt vorgelegten Konzepten. Erst sollten es 250 Stellplätze werden, dann nur noch 145, verteilt auf acht Geschossen und damit so hoch wie der Königshof. Letztlich genehmigte der Ausschuss für Stadtentwicklung ein maximal 20 Meter hohes Parkhaus mit 120 Stellplätzen. &bdquo;Wir planen derzeit mit 116 Plätzen auf vier Etagen.“ Bei der Höhe werde er sich an den Nachbargebäuden im Süden orientieren und deutlich niedriger bleiben als der Königshof selbst, sagt Ersay. Das Parkhaus werde in geschlossener Bauweise und mit einer Glasfassade gebaut. &bdquo;Das wird ein Fertigsystem werden.“ Einen &bdquo;zweistelligen Millionenbetrag“, so schätzt der Unternehmer, werde der gesamte Umbau kosten. &bdquo;Sanierung innen und außen, auch die Kolonnaden gehören dazu“, verspricht Ersay, der niemals überlegt hat, den Königshof wieder zu verkaufen: &bdquo;Daran habe ich nie gedacht. Auch nicht bei all den Diskussionen über meine Pläne“, betont er. Stattdessen habe er sich und das Gebäude für den Baubeginn vorbereitet. &bdquo;Wir haben zum Beispiel schon die Fernwärmeleitung gelegt. Und das Gebäude in den Rohbauzustand versetzt.“ Damit es mit Erteilung der Baugenehmigung sofort losgehen könne.

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