Stadt Bad Oeynhausen hat den Wasserstand auf der Insel im Blick

Bad Oeynhausen. Der Flusspegel der Weser ist derzeit auf Normalniveau. Nach dem trockenen Sommer des vergangenen Jahres und dem zwischenzeitlich extrem niedrigen Wasserstand von unter 90 Zentimetern eine gute Nachricht. In den kommenden Tagen könnte der Pegel zudem kurzfristig weiter steigen. Denn das Wasser- und Schifffahrtsamt Weser ändert seine Strategie beim Wassermanagement der Edertalsperre - es wird in diesen Tagen mehr Wasser abgegeben. Im August des vergangenen Jahres hatte die Edertalsperre, die mit ihrer 48 Meter hohen Staumauer 200 Millionen Kubikmeter Wasser stauen kann, die kritische Marke von 40 Millionen Kubikmetern Wasserinhalt unterschritten - seitdem wurde konstant nur noch die Mindestabgabemenge von sechs Kubikmetern pro Sekunden an die Eder und damit nachrangig auch an die Weser rausgelassen. Erst nach mehr als fünf Monaten wurde nun aufgrund der anhaltenden Regenfälle und des Füllstandes von 71 Prozent mehr Wasser auf die Reise geschickt. Noch bis Donnerstag werden pro Sekunde 90 Kubikmeter Wasser abgelassen, danach bis Samstag 60 Kubikmeter. Genutzt wird das Wasser des Edersees zur Regulierung der Weser und des Mittellandkanals - wozu in der Regel 30 Kubikmeter pro Sekunden abgegeben werden. Talsperre zu 71 Prozent gefüllt Zuerst wurde, wie das WSA mitteilte, am Montag die Abgabemenge von bisher vier Kubikmeter pro Sekunde auf 25 Kubikmeter erhöht. Mittwoch und Donnerstag sind sogar 90 Kubikmeter geplant. Es sei deshalb mit &bdquo;erhöhten Wasserspiegeln an der Oberweser zu rechnen“, erklärte die Behörde. Also im Bereich von der Mündung bis Minden. Der Effekt sei rund drei Tage nach der Maßnahme an der Weser in der Region spürbar. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Weser begründete den Schritt mit dem guten Füllstand der Edertalsperre von derzeit 71 Prozent. Der verbleibende Raum soll als Hochwasserschutzraum für weitere Niederschläge in den kommenden Wochen frei gehalten werden. Aktuell pendelt der Wasserstand am Pegel Porta bei 2,21 (Mittwoch, 16 Uhr) Meter. Im trockenen Sommer 2022 lag er einige Zeit sogar nur bei 88 Zentimeter. Der Mittelwert des Wasserstandes in Porta liegt bei 2,23 Meter, von Hochwasser wird ab 4,80 Meter gesprochen - dann würde auch die Schifffahrt eingestellt. Davon aber ist die Weser derzeit weit entfernt. Auch wenn das WSA offenlässt, wie hoch der Wasserstand infolge der Öffnung der Talsperre steigen könnte. Überflutungsgebiete freihalten Dennoch bittet die Bezirksregierung Detmold als Obere Wasserbehörde darum, Rundballen und andere Gegenstände aus Überschwemmungsgebieten zu entfernen. &bdquo;Während der hochwassergefährdeten Zeit bis Ende März besteht eine besondere Gefahr, dass Flüsse und Bäche ausufern und die Landschaft überfluten. Gegenstände, die im Überschwemmungsgebiet liegen, werden unter Umständen vom Wasser mitgerissen und verstopfen stromabwärts Durchlässe, Brücken und Stauanlagen“, erklärt Pressesprecher Peter Westphal. Dadurch könne sich das Wasser an diesen verstopften Stellen höher als erwartet stauen und großen Schaden anrichten. Deshalb müssen alle sogenannten abschwemmbaren Gegenstände wie Rundballen, Gartenmöbel, Laubschnitt oder Wohnwagen aus Überschwemmungsgebieten entfernt werden. Und die Baustelle entlang der Weser auf der Rehmer Insel? Was passiert dort eigentlich im Hochwasser-Fall? "Sollte sich ein Hochwasser ankündigen, werden natürlich sämtliche Gegenstände, die in Ufernähe stehen und ein Strömungshindernis darstellen, entfernt", erklärt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW. Auch wassergefährdende Dinge wie Maschinen würden dann beseitigt. Wie berichtet wird auf der Rehmer Insel im ersten Bauabschnitt der Rad- und Fußweg verbreitert und ist deshalb derzeit weiträumig abgesperrt. Weil sich aber immer wieder Fußgänger an der Absperrung vorbeigemogelt hatten, verlängerte die Stadt den Bauzaun direkt bis ans Weserufer. "Wir werden aber den Pegel im Blick haben und im Falle des Falles alles rechtzeitig abbauen", so Müller-Ulrich. Weitere Informationen über die Lage von Überschwemmungsgebieten in der Region unter www.uesg.nrw.de, weiterführende Infos zum Hochwasserschutz unter www.flussgebiete.nrw.de.

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