Anfang Juli: Ein Biergarten für Hotel "Wittekindsquelle" in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Nein, bereut hat Uwe Krabbe den Kauf nicht. Im vergangenen Sommer erwarb der Geschäftsführer von "Greenfiber" für seine Holding das Hotel "Wittekindsquelle" in Bergkirchen. Und eigentlich wollte er sofort den Biergarten öffnen. Das hat nicht geklappt. Auch, weil viele, viele Kleinigkeiten ausgebessert werden mussten. Doch nun sind Krabbe und sein Team startklar. Anfang Juli wollen sie die Biergarten-Gastronomie öffnen und dort auch firmenfremde Gäste empfangen. Der Rest des Restaurants bleibt - wie das Hotel - vorerst noch geschlossen. "Das nutzen wir derzeit intern für unsere Mitarbeiter." Von denen hat die Unternehmensgruppe derzeit gut 200, Tendenz steigend. Denn Krabbe stellt nach eigenen Angaben derzeit 15 bis 20 neue Mitarbeiter pro Monat ein. Nun investiert er zudem 100 Prozent mehr als geplant in die Renovierung der Wittekindsquelle: "Eine sechsstellige Summe." Es war Liebe auf den ersten Blick. &bdquo;Die Wittekindsquelle wollte ich haben“, sagt der Geschäftsführer von &bdquo;Greenfiber“. Und so hat die Hamburger Holding, die sich eigentlich um den Glasfaser-Ausbau im Kreis Minden-Lübbecke kümmert, nun ein Hotel mit Restaurant im Firmen-Portfolio. Krabbe kennt die Region. Gebürtig aus Gütersloh mit familiären Wurzeln in Hüllhorst, verschlug es ihn vor Jahrzehnten nach Hamburg. Dort betreibt er seit 30 Jahren ein Ingenieurbüro und seit zehn Jahren zusammen mit Ehefrau, Kindern und dem Ehepaar Gummert &bdquo;Greenfiber“. &bdquo;Hier in der Wittekindsquelle haben wir alle unsere Mitarbeiter unter einem Dach, haben das Privileg, immer Zimmer zu bekommen, und zudem Platz für Schulungen.“ Ein Hotel mitten in Deutschland, mitten im Kreis. &bdquo;Optimal“, nennt das der Chef. "Wir expandieren enorm." Waren es vergangenen Sommer noch 50 Mitarbeiter, so hat das Unternehmen nun schon 200. "Hinzu kommen 500 Tiefbauer und weitere Partner." Uwe Krabbe plant, mit seinem Unternehmen dauerhaft im Kreisgebiet zu bleiben. "Die Projekte im Kreis ziehen sich. Und wir haben auch noch Kreis Gütersloh hinzubekommen sowie Hille. Das wird Jahrzehnte dauern. Wir bleiben. Und stellen weiter ein." Mehr als 50 Prozent Auslastung Eigentlich sollte die Wittekindsquelle schneller wieder startklar für die Öffentlichkeit sein. Doch daraus wurde nichts. "Die Struktur des Hauses ist klasse - aber es gibt die eine oder andere Bausünde aus den vergangenen Jahren", bilanziert Krabbe. Elektroverkabelungen oder der zurückgebaute Kühlraum würden nun nach und nach wieder hergerichtet. "Dabei steht uns der Ursprungsarchitekt Nico Ott zur Seite, der auch designmäßig alles wieder herstellen wird." Trotz der Bauarbeiten wird das Hotel bereits als Tagungszentrum von "Greenfiber" genutzt. "Mehr als 50 Prozent Auslastung", nennt der Geschäftsführer. Irgendwann sollen auch Hotelgäste übernachten und Restaurantgäste empfangen werden können. "Wir haben keine Eile, weil wir wirtschaftlich nicht von diesem Haus abhängig sind", erklärt Krabbe. "Also erst einmal in Ruhe alles schick machen, dann eröffnen", fasst Pressesprecher Hinrich Bernzen zusammen. Auch adäquates Personal sei momentan nicht von heute auf morgen zu bekommen. "Also lieber mit Verspätung als blamabel." Die Menschen im Ort hätten schließlich Erwartungen an das Traditionshaus. Bernzen: "Und die sollen erfüllt werden, wenn sich die Türen öffnen. Das hat in der Vergangenheit ja nicht immer geklappt." Uwe Krabbe aber bereitet alles vor. Sechs Mitarbeiter kümmern sich inzwischen schon um das Hotel, weitere zehn bis zwölf sollen noch hinzukommen. Mit Betriebsleiter und Koch Moritz Weber hat Krabbe zudem einen jungen engagierten Küchenchef, der schon jetzt die "Greenfiber"-Mitarbeiter bekocht. "Die Teller sind leergeleckt, da bleibt keim Krümel drauf, so wunderbar kocht er", berichtet Uwe Krabbe und lacht. Auch er selbst schätzt gutes Essen und legt Wert auf Omas Küche in der Wittekindsquelle. "Ostwestfälisches und Bodenständiges kommt hier auf den Tisch." Lokal und regional nennt das Moritz Weber, der schon einige Hofläden der Umgebung als Lieferanten hat. Nachhaltig ist ein weiteres Stichwort für seine Kochkunst: "Ich verwerte ganze Tiere. Zurzeit liegt ein Schwein aus dem Aktivstall im Froster. Ich koche damit, was das Tier hergibt. Das sind nun mal keine 40 Filetstücke." Wenn dann Anfang Juli der Biergarten für die Öffentlichkeit öffnet, wird es aber erst einmal Snacks geben, sowie Kaltgetränke und Kaffee. Letzterer soll irgendwann selbst geröstet werden. "Die Wanderer im Wiehengebirge sollen wieder einen Anlaufpunkt bekommen", hofft Hinrich Bernzen. Und was die für eine Pause verlangten, stehe künftig auf der Karte.

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