Neue Spezialitäten in der Kurstadt: Nachfolger für Spree-Engel gefunden

Bad Oeynhausen. Mit ausgefallenen Rezepten hat Julia Janke fünf Jahre lang ihre Gäste im Spree-Engel verwöhnt. Mit einem ähnlichen Anspruch gehen nach dem Auszug der Restaurantchefin nun Nadine Morawitz und Michael Kunth an den Start. Beide haben die Räume im Lenné-Karree gemietet und wollen dort das Verve Kaffee eröffnen; "Wir haben Spezialitäten, die es bisher noch nicht in Bad Oeynhausen gibt". In Minden betreibt das Paar das Café Outback. Burger bilden dort das Schwergewicht und haben dem Restaurant längst einen großen Stamm zufriedener Gäste beschert. "Professionell und qualitativ hochwertig", beschreibt Patrick Zahn seinen persönlichen Eindruck. Und weil der städtische Wirtschaftsförderer immer auf der Suche nach neuen Mietern eines Kurstadtladens ist, bietet er Morawitz und Kuntz die Räume im Lenné-Karree an. "Habe ich erst mal abgelehnt", erinnert sich Kuntz. Nicht zuletzt deshalb, weil für ihn derzeit ein neues Burger-Restaurant nicht in Frage kommt: "Wegen Corona herrscht großer Personalmangel in der Gastronomie, gute Köche sind derzeit nicht zu finden". Dennoch habe er schließlich dem hartnäckigen Werben Zahns nachgegeben und einen Mietvertrag abgeschlossen. "Die Lage ist top und die finanziellen Konditionen sind super", sagt der 35-jährige Hotelbetriebswirt und Koch. Nach dem Auszug des Spree-Engels hat Zahn die rund 250 Quadratmeter auf zwei Etagen mit in sein Kurstadtladenprojekt (die NW berichtete) aufgenommen. "Wir haben uns geeinigt", sagt Martin Kliem, stellvertretend für die AKKON Group, der das Lenné-Karre gehört. Den neuen Mietern wird eine um 30 Prozent reduzierte Miete gewährt, die Differenz gleicht Zahn aus den von der Landesregierung zur Verfügung gestellten Fördermitteln aus. "Ein tolles Programm, das uns hilft, die Innenstadt zu beleben", lobt Bürgermeister Lars Bökenkröger. "Flat white" soll der Renner werden Natürlich haben Morawitz und Kunth auch längst eine Alternative zu Burgern gefunden."Wir eröffnen hier das Verve Kaffee." Verve heißt übersetzt schwungvoll. Dem Namen soll der Betrieb natürlich gerecht werden. "Hier gibt es keine klassische Wiener Kaffeehausatmosphäre", kündigt Kunth an. Vielmehr solle es ein "ganz cooles Café" werden, in dem neben traditionellen Spezialitäten wie Crema, Espresso und Cappuccino auch die insbesondere bei jüngeren Menschen beliebten Trendsetter angeboten werden. "Flat white" nennt Morawitz als Beispiel und liefert auch gleich die fachkundige Erklärung: "Kaffee doppelt so stark wie beim Cappuccino und der Milchschaum schließt mit dem Tassenrand, eben flach, ab". Verschiedene Teespezialitäten, Smoothies und Shakes sollen ebenso auf der Speisekarte stehen wie kleine Snacks und hausgemachter Kuchen. Zusätzlich zu den Räumen im Erdgeschoss und der Fläche vor dem Café in der Victoriastraße sollen künftig auch die rund 110 Quadratmeter in der ersten Etage genutzt werden. "Größere Tische und Steckdosen", nennt Kunth als besondere Ausstattungsmerkmale. Mit denen er Gäste locken will, die beim Kaffeegenuss auch noch mal am Laptop arbeiten oder im Internet surfen wollen. Mitte September hat Julia Spanke ihren Spree-Engel geräumt, doch es wird wohl noch ein gutes halbes Jahr dauern, bis dort wieder Gäste bedient werden. "Wir müssen vorher noch ein weiteres Café in der Umgebung eröffnen", nennt Kunth als Grund. Erst dann könne er sich um den neuen Kurstadtladen kümmern. Eine umfangreiche Renovierung kündigt er an, dazu speziell gefertigtes Mobiliar. Spätestens im April soll es losgehen - natürlich schwungvoll.

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