Wann der 40-Millionen-Euro-Campus fertig sein soll

Bad Oeynhausen. Modern wird es. Lichtdurchflutet. Grün. Und groß. Das zumindest zeigen die Pläne des schwedischen Architekturbüros Sweco. 2025 soll der neue Medi-Campus an der Herforder Straße bezugsbereit sein, im kommenden Jahr sollen die Abrissbagger zum City Center rollen. Wie mehrfach berichtet, investiert die IG Real Estate Asset Kappa GmbH (IGRE) 40 Millionen Euro mitten in der Kurstadt. Nun haben die Berliner erste Visualisierungen für das Gesundheitszentrum vorgestellt. Der Campus wird aus fünf einzeln stehenden Gebäuden errichtet, die durch Verbindungsbauten und einen eingeschossigen Sockel miteinander verbunden sind. "Es wird ein schlichter, ruhiger, aber dennoch ausdrucksstarker Bau, der sich gut in das Stadtbild und die Fußgängerzone einfügt - und zudem grüner wird als bisher", ist Christian R. Ernst, Geschäftsführer der IGRE, überzeugt. Dafür aber müsse "der 40 Jahre alte Betonklotz", wie Ernst das City-Center nennt, weichen. Seit Anfang des Jahres kümmern sich die Architekten um die Pläne für Bad Oeynhausen. Die Sweco-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Stockholm und gehört mit 16.000 Mitarbeitern zu den zehn größten Architekturbüros der Welt. Nun sollen sie dafür sorgen, so Christian R. Ernst, dass der hochkomplexe Medi-Campus sich in die Innenstadt mit den vielen historischen Gebäuden aus der Gründerzeit einpasst. "Als künftiges Aushängeschild der Stadt soll er kein Fremdkörper sein, sondern sich in die Nachbarschaft einfügen und das Stadtbild verbessern", gibt Ernst die Devise vor. Wenn es nach der IGRE geht, dann soll der Medi-Campus nicht nur eine wohnortnahe medizinische Versorgung garantieren und den Gesundheitsstandort stärken, sondern auch bundesweit Beachtung finden. "Wir haben den Standort bewusst gewählt, denn mit den 15 angesehenen Fachkliniken gehört die Stadt zu den wichtigsten Gesundheitsstandorten in NRW." Die Nähe zum Kurpark und zum Bahnhof spiele eine wichtige Rolle, um Patienten aus ganz Deutschland mit den Angebot anzusprechen. Dem IGRE-Geschäftsführer sei von Anfang an wichtig gewesen, dass der Campus ein zukunftsweisenden Projekt wird: "Es soll auch baulich alle Voraussetzungen erfüllen, um Spitzenmedizin anzusiedeln." Eine kleine Stadt in der Stadt Die neuen fünf Gebäudeteile sind in ihrer Höhe entgegen dem Uhrzeigersinn von fünf auf drei Vollgeschosse abgestaffelt und nehmen, so Romy Robst, die die Öffentlichkeitsarbeit für die IGRE übernommen hat, somit "einen respektvollen Bezug zur Nachbarbebauung". Zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Gebäude befindet sich der Zugang zum Campus - auf Höhe der Herforder Straße. "Der Campus dient als gemeinschaftlicher Erholungsraum für Bewohner, Beschäftigte und Besucher", so Robst. Die monolithisch wirkenden einzelnen Baukörper würden mit einer Überbauung zu einer architektonischen Einheit verschmolzen und bildeten zugleich eine kleine Stadt in der Stadt. Großzügige Schaufensterfronten zur Herforder Straße und zum Campus sowie begrünte Dächer rundeten das Bild ab. "Die Planung der Geschosse hat ebenfalls Form angenommen", teilt Robst mit. So verfügt beispielsweise das Erdgeschoss über einen zentralen Innenhof, der die Besucherführung übernimmt. An der Südseite zur Herforder Straße liegt der Zugang zu den Wohngebäuden, an der südwestlichen Ecke wird eine Erlebnisgastronomiefläche das vorhandene Angebot rund um den Lennéplatz ergänzen. Vom Innenhof wird auch das Ärztehaus erschlossen, dessen Empfang sich in der Lobby befinden wird. "Die Obergeschosse gliedern sich primär in zwei Funktionsbereiche", erklärt Robst. So beherbergen die "aufgehenden nördlichen und östlichen Gebäude" den Medi-Campus. Dort können auf einer Ebene bis zu 17 Praxismodule entstehen. Die beiden südlichen Gebäude dienen dem Wohnen und haben je Etage drei bis fünf Wohnungen. Außerdem sind sie barrierefrei und haben einen gemeinsamen Dachgarten. "Das vierte Obergeschoss hat elf Praxis-Module sowie einen Dachgarten fürs Ärztehaus." Viele Interessenten haben sich vormerken lassen 2019 hatte die Berliner IGRE das City Center vom früheren Eigentümer erworben - der es allerdings erst Anfang 2021 leer übergeben hat. Entstehen soll insgesamt eine Fläche von 11.000 Quadratmetern. Rund 3.000 Quadratmeter davon sind für Gastronomie und Einzelhandel im Erdgeschoss vorgesehen. "Ein so großes Projekt braucht eine gute Planung und entsprechende Bauzeit", weiß Ernst. Er geht davon aus, Ende dieses Jahres oder spätestens Anfang 2022 einen Bauantrag einreichen zu können. Weil es sich um eine sensible Lage mitten in der Innenstadt handele, werde viel Zeit investiert in vorausschauende Planungen von Abriss und Neubau. "Wir sind bemüht, die Belastungen für Anwohner, Kurgäste und Geschäftsleute so gering wie möglich zu halten." Zu potenziellen Mietern macht Ernst derzeit noch keine Angaben. Nur so viel: "Wir stehen in einem regen Austausch mit vielen Interessenten, die sich haben vormerken lassen." Die Mediziner unter ihnen dürfen hoffen, denn so viel verspricht Ernst: "Mit dem Neubau lassen sich tonnenschwere Diagnosegeräte problemlos installieren."

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