Der Herforder Janup erhält zwei Wohnkomplexe mit halböffentlichen Innenhöfen

Herford. Der Wettbewerb für die Neubebauung der städtischen Flächen zwischen Janup, Löhrstraße und Kirchgasse ist abgeschlossen. Gewonnen hat ein gemeinsamer Entwurf der ASP-Architekten aus Stuttgart und der Treibhaus-Architekten aus Hamburg. Demnach sollen zwei neue Komplexe mit insgesamt drei Gebäuden auf dem Gelände entstehen, die jeweils halböffentliche Innenhöfe mit Grünflächen erhalten. Der Hanseblock im Norden an der Straße Auf der Freiheit besteht aus zwei Gebäuden. Ein weiteres, hufeisenförmiges Gebäude ist im Süden zwischen Jakobi-Kirche und Bestandsbebauung am Janup geplant. Durch die Innenhöfe sind Wegeverbindungen zu den anliegenden Straßen vorgesehen. Der Wettbewerb Zum Auftakt des Wettbewerbs hatte die Bauverwaltung im Juni 2024 den beteiligten Architekturbüros die Aufgabe erklärt und war mit ihnen über das Gelände gegangen. Eine der Herausforderungen war dabei auch, die denkmalgeschützte Fassade des früheren Dohm-Hotels einzubinden. Die Büros hatten dann bis Oktober Zeit, einen Entwurf zu erarbeiten. Elf Beiträge gingen fristgerecht bei der Stadt ein. Eine Jury aus externen Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Vertretern aus Politik und Verwaltung beurteilte die Arbeiten im November. Einen eindeutigen Favoriten hatte sie zunächst nicht. Deshalb vergab sie zwei zweite Preise. Die beiden Architekturbüros entwickelten ihre Entwürfe anschließend weiter. Neu bewertet wurden diese im März. Der Entwurf Der Preisträger-Entwurf sieht zwei nun durchbrochene Baublöcke vor, den &bdquo;Hanseblock“ und den &bdquo;Jakobihof“, die jeweils Tiefgaragen erhalten: Geplant sind 160 Stellplätze in einer zweigeschossigen Tiefgarage unter dem Hanseblock und einer eingeschossigen unter dem Jakobihof. Der Hanseblock ist zur Straße Auf der Freiheit und zur Löhrstraße viergeschossig geplant, in Richtung des Janup dreigeschossig. Der Jakobihof ist zur Kirchgasse mit zwei Geschossen plus Satteldach niedriger, sogar niedriger als das Kirchenschiff. Die geplante Bebauung ermöglicht eine flexible Nutzung, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. &bdquo;Die Empfehlung der Jury ist, gewerbliche Nutzungen vollständig im Hanseblock unterzubringen und den Jakobihof für Wohnen vorzuhalten.“ Lesen Sie auch: Neue Wohnungen beim Herforder Janup - Diese Pläne sind die Favoriten Neue Freiflächen und neue Querungsmöglichkeiten entstehen für den Fuß- und Radverkehr durch die Innenhöfe zu den anliegenden Straßen. Innerhalb des Hanseblocks liegen halböffentliche, gemeinschaftlich nutzbare Grünflächen. Im Jakobihof befinden sich sowohl zu den Erdgeschosswohnungen zugehörige private Gärten als auch ein gemeinschaftlicher Innenhof. Der Entwurf des Rahmenplans ist für die Verwaltung die Basis, auf der sie den Bebauungsplan aufsetzt. Dabei muss sie auch noch eine Lösung für Privatheit finden, wo Innenhof-Flächen gemeinschaftlich genutzt werden. Zudem will die Verwaltung mit dem Rahmenplan Investoren ansprechen. Die &bdquo;dem Standort angemessene bauliche Dichte“ mache das Vorhaben aus Sicht der Immobilienwirtschaft interessant, heißt es in der Vorlage. Die Bewertung Der Bau- und Umweltausschuss stimmte dem mit einer Gegenstimme zu. Das Nein kam von Christian Bäuerle (FDP), der &bdquo;reflexartig“, wie Thomas Bischoff (SPD) meinte, immer dann Vorhaben ablehne, wenn Parkplätze wegfielen. Tatsächlich sei ein Teil der Parkflächen unter den Gebäuden aber für die Öffentlichkeit vorgesehen, wie Baubeigeordneter Peter Maria Böhm erklärte. Auf Nachfrage von Michael Wollgramm (CDU) erklärte Böhm auch, dass es technisch möglich sei, ein Parkhaus unter der Wasserlinie zu bauen. Das sei allerdings eine Frage der Kosten und damit des Investors. Bäuerle hatte seine Ablehnung des Vorhabens auch damit begründet, dass seine Fraktion auf dem Janup gerne ein Kulturzentrum errichtet hätte. Ausschussvorsitzender Werner Seeger (UfH) erinnerte jedoch daran, dass es Ideen einer Partei dafür gegeben habe – er sprach von der CDU –, die schon allein aus Platzgründen &bdquo;vorne und hinten nicht passten“. Lesen Sie auch: Wo wird im Kreis Herford gebaut? Hier entstehen neue Wohngebiete In Richtung Bäuerle ergänzte Seeger, sie müssten als Baupolitiker politisch glaubwürdig sein und auch mal klar sagen, wofür sie stehen. Die Bebauung des Janup sei etwas Besonderes: Sie schafften damit Wohn- und Verwaltungsräume, deren Nutzer in der Innenstadt einkaufen und essen gehen. &bdquo;Das ist etwas Positives für Herford.“ Es habe viele Gespräche im Vorfeld und viel Fachkenntnis in der Jury und im Beirat gegeben, auf die sie sich auch verlassen könnten. Mit einem Nein brächten sie die Stadt jedenfalls nicht weiter. Claudia Schumacher (Grüne) bat darum, dass an den Zugängen zu den Innenhöfen keine Angsträume entstehen: Die Durchbrüche zwischen den Gebäuden müssten offen und transparent gestaltet werden, sagte sie. Wegen der vielen Leerstände in der Stadt sehe sie den Fokus der Nutzung in dem Bereich des Wohnens: &bdquo;Das belebt die Innenstadt.“ Zudem erinnerte sie Christian Bäuerle daran, dass die Stadt gerade intensiv an einer deutlichen Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs arbeite. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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