Schwärmerei in der Warteschlange: Ansturm auf Autobahn-DVD mit Widmung

Bad Oeynhausen. Die ersten standen schon eine halbe Stunde vor Beginn vor der Tür, der Letzte kam eine halbe Stunde nach Ende. Drei Stunden lang standen Regisseur Daniel Abma und Produzent Niklas Burghardt mit ihrem kleinen Tischchen vor der NW-Geschäftsstelle - sie verkauften und signierten DVDs ihres Dokumentarfilms "Autobahn". Resonanz und Lob fielen üppig aus. Der eine hatte extra den Start in den Urlaub um einen halben Tag nach hinten verschoben, der andere Beton für eine der Nordumgehungs-Brücken angeliefert. Wieder andere wollten nun endlich die Chance nutzen, den vielbeachteten Dokumentarfilm von Daniel Abma über die Mindener Straße und ihre Menschen zu sehen. Und dann waren da natürlich noch die hartgesottenen Fans. Wie Thomas Kriete. Der den "tollen Film", wie er sagt, sowohl im Kino als auch beim Open-Air-Kino auf der Naturbühne der Aqua Magica gesehen hat. Und der nun zusätzlich eine DVD erwirbt: "Für Mama", sagte er und Regisseur Abma schrieb. Widmung, Datum und Unterschrift zierten danach das Booklet der DVD. Das übrigens stammt aus dem Hause NW und enthält einige der erschienenen Texte und Fotos zum Film und ihren Hauptdarstellern. Acht Jahre lang immer wieder vor Ort Acht Jahre lang hat der Niederländer Daniel Abma die Mindener Straße und die Menschen um sie herum in Szene gesetzt, hat zusammen mit Kameramann David Schittek Bauarbeiten der Nordumgehung gefilmt und das alles letztendlich zu einem rund 90-minütigem Dokumentarfilm zusammengefasst. &bdquo;Autobahn“ heißt das Werk, weil es zum einen die ehemalige Stadtautobahn, zum anderen die Nordumgehung zum Thema hat. Und das alles neutral mit dem Blick von außen, ohne Sympathien oder politische Diskussionen. Ein Film, der wie die meisten der bisherigen Zuschauer meinen, ein Stück Stadtgeschichte widerspiegele und sehenswert sei. Bisher haben mehr als 7.000 Besucher den Film in Bad Oeynhausen gesehen, deutschlandweit sind es rund 9.000. Es fanden sich am Samstag durchaus auch einige Niederländer in der Schlange wieder, die sich - Corona konform mit Abstand - immer mal wieder bildete. Sabine Gropp holte gleich einen ganzen Stapel. Eine davon trägt nun die Widmung "Für Jörg, den Planer". Eine Erinnerung an das Jahrhundertwerk. "Wir haben den Film mehrfach gesehen", sagte Gropp, die nun die Familie mit Exemplaren versorgt. Und auch ein Rehapatient der Gollwitzer-Meier-Klinik kaufte interessiert ein Exemplar: "Ein Staatsbad mit so viel Lärm. Das habe ich noch nie erlebt", sagte er Kopf schüttelnd. Sein Zimmer liege zur Herforder Straße: "Unvorstellbar, was da los ist. Da wohnt man ja in der Innenstadt von Dortmund ruhiger." Und weil er begeistert vom Projekt der Potsdamer Filmstudenten war, ließ es sich auch gleich die E-Mail-Adresse geben: "Falls ich weitere Exemplare brauche." Noch immer von der Premieren-Atmosphäre begeistert Doch Ulli Sowa aus Werste toppte so schnell wohl niemand in der Schlange. "Fünf Mal", gab er zu, habe er den Film gesehen. "Und er hat mich jedes Mal wieder begeistert", schwärmte er. Schon bei der Premiere Ende Januar sei er im Kino gewesen: "Das war eine unglaubliche Atmosphäre. Ich habe Leute getroffen, die ich 20, 25 Jahre lang nicht gesehen habe." Und alle an der Zahl seien vom Film begeistert. "Eine ganz tolle Dokumentation. Deshalb habe ich sehnsüchtig auf die DVD gewartet und nun extra hierher gekommen." Damit hatte er sich Samstagmorgen ins Herz von Regisseur Abma gestohlen. Der strahlte mit der Sonne um die Wette und schrieb glücklich eine Widmung nach der anderen. Die DVD, die auch bisher unveröffentlichte Szenen sowie ein Interview mit Regisseur Daniel Abma enthält, ist derzeit im Online-Shop (shop.nw.de) der Neuen Westfälischen erhältlich sowie ab September in den dann vermutlich wieder geöffneten NW-Geschäftsstellen. Außerdem gibt es Exemplare in Stahls Imbiss.

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