Und der Oscar geht an ... Die Oscar-Nacht 2025 ist vorüber, und Sean Bakers „Anora“ begeisterte auf voller Linie und holte fünf Auszeichnungen, einschließlich „Bester Film“, „Beste Regie“ (Sean Baker) und „Beste Hauptdarstellerin“ (Mikey Madison). Adrien Brody holte sich für „Der Brutalist“ seinen zweiten Oscar als „Bester Hauptdarsteller“, Kieran Culkin wurde als „Bester Nebendarsteller“ für „A Real Pain“ geehrt, und Zoe Saldaña überzeugte in ihrer Nebenrolle in „Emilia Pérez“. Als „Bester internationaler Film“ wurde „I’m Still Here“ ausgezeichnet, „Flow“ triumphierte in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ und „No Other Land“ siegte als „Bester Dokumentarfilm“.
Wenn Sie die Oscar-gekrönten Filme von 2025 sehen möchten, sind Sie in diesem Artikel genau richtig. Hier finden Sie, wie Sie diese Filme sehen können, ob sie schon in Streamingdiensten zu sehen sind oder noch im Kino laufen und auch, wo die Kurzfilme verfügbar sind.
Gewinner der Oscarverleihung 2025
Von der überragenden Performance von „Anora“ bis hin zur Würdigung von „The Substance“ und „Dune: Part Two“ – hier sind alle Gewinner und die Möglichkeiten, sie zu sehen. Ein Hinweis vorab: Viele Kinos in der Region holen Filme wieder ins Programm, die frisch oscarprämiert worden sind. Achten Sie also auch auf das Kinoprogramm in Ihrer Nähe und gehen Sie mal wieder ins Kino!
Anora
Auszeichnungen: „Bestes Drehbuch“, „Bester Schnitt“, „Beste Regie“, „Beste Hauptdarstellerin“, „Bester Film“
In Sean Bakers Dramödie übernimmt Mikey Madison, bekannt aus „Better Things“ und „Once Upon A Time in Hollywood“, die Rolle der Anora „Ani“ Mikheeva. Sie ist eine junge Sexarbeiterin, die im Rahmen ihrer Tätigkeit in einem Stripclub in Manhattan auf Wanja trifft (gespielt von Mark Eydelshteyn), den kindischen und verantwortungsscheuen Spross eines russischen Oligarchen, der ihre Dienste in Anspruch nimmt. Trotz der ungewöhnlichen Umstände entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, die sogar bis zur Hochzeit führt, sehr zum Missfallen von Wanjas Familie. Es folgen einige Turbulenzen. Regisseur Baker, der sich bereits in Werken wie „Tangerine L. A.“ (2015) und „The Florida Project“ (2017) mit dem Thema Sexarbeit auseinandergesetzt hat, nähert sich seinen Charakteren respekt- und humorvoll.
Wo Sie „Anora“ sehen können: Bei Apple TV, Amazon Prime Video und Maxdome kann der Film geliehen oder gekauft werden. Am 24. April 2025 erscheint er auf Blu-ray und DVD.
A Real Pain
Auszeichnungen: „Bester Nebendarsteller“
In der Tragikomödie reisen zwei Cousins nach Polen, um das Vermächtnis ihrer Großmutter zu würdigen. Ihre Tour führt sie von Warschau nach Lublin und zum bewegenden Besuch des KZ Majdanek. Abschließend sehen sie das letzte Zuhause ihrer Großmutter. Während der Reise brechen familiäre Spannungen erneut auf; David schwankt zwischen Frustration und Zuneigung, Benji verbirgt seine Traurigkeit hinter Charme. Sie erkennen beide, dass sich ihre Lebenswege auseinanderbewegt haben.
Wo Sie „A Real Pain“ sehen können: Derzeit ist der Film nur im Kino zu sehen – Kinostart in Deutschland war am 16. Januar 2025. Ein Verkaufsstart für eine DVD- oder Bluray-Veröffentlichung ist noch nicht bekannt.
Der Brutalist
Auszeichnungen: „Beste Kamera“, „Bestes Originaldrehbuch“, „Bester Schauspieler“ (Adrien Brody)
„Der Brutalist“erzählt die Geschichte des jüdischen Bauhaus-Architekten László Tóth (intensiv dargestellt von Oscar-Gewinner Adrien Brody), der den Holocaust überlebt und sich in den USA eine neue Existenz aufbauen will. Trotzdem wiegt die Vergangenheit schwer und er findet sich in einer feindseligen Umgebung wieder, die ihn sogar in die Obdachlosigkeit treibt, bis er in einem christlichen Männerheim Unterschlupf findet. Sein Leben ändert sich schlagartig, als ein Industrieller mit rassistischen Ansichten sein architektonisches Talent erkennt – bis alles ins Wanken gerät. Dieses visuell beeindruckende 215-Minuten-Epos von Brady Corbet, hauptsächlich als Schauspieler bekannt, wurde im monumentalen 50er-Jahre-Format Vistavision gedreht.
Wo Sie „Der Brutalist“ sehen können: Derzeit ist der Film nur im Kino zu sehen – Kinostart in Deutschland war am 30. Januar 2025. DVD und Blu-ray erscheinen am 17. April 2025.
Konklave
Auszeichnungen: „Bestes adaptiertes Drehbuch“
Schwarzer Rauch steigt über dem Vatikan auf: Der Papst ist verstorben und ein neuer muss gewählt werden. Regisseur Edward Berger, der mit „Im Westen nichts Neues“ Erfolge feierte, inszeniert die Ankunft der Kardinäle zum Konklave voller Spannung und scharfem Humor. Der britische Kardinal Lawrence, gespielt von Joseph Fiennes, übernimmt die Leitung des immer mehr an Spannung gewinnenden Wahlverfahrens, das mit einem cleveren Twist abschließt. Die packende Filmmusik von Volker Bertelmann und die beeindruckende Kameraarbeit von Stéphane Fontaine unterstreichen die Verfilmung des Romans von Robert Harris.
Wo Sie „Konklave“ sehen können: Der Thriller ist gegenwärtig bei Amazon Prime Video, Apple TV+ und Magenta TV in einer Kaufversion streambar, schon am 7. März 2025 erscheint er auf DVD und Blu-ray. Filkmstart in den deutschen Kinos war am 21. November 2024.
Dune – Part Two
Auszeichnungen: „Beste visuelle Effekte“, „Bester Ton“
„Dune: Part Two“ fährt fort mit der epischen Erzählung von Paul Atreides, verkörpert von Teenie-Idol Timothée Chalamet. Nach einem hinterhältigen Anschlag sucht er Schutz bei den Fremen, den einheimischen Bewohnern der Wüstenwelt Arrakis, die in ihm ihren ersehnten Erlöser sehen. Der Film skizziert Pauls Machtergreifung, die Schatten einer heraufziehenden Tyrannei und einen atemberaubenden Ritt auf einem gigantischen Sandwurm. Ebenso eindrucksvoll ist der düster-theatralische Soundtrack von Hanz Zimmer.
Wo Sie „Dune: Part Two“ sehen können: Momentan gibt es das Sci-Fi-Epos auf Amazon Prime Video, Apple TV+ und anderen Anbietern zu kaufen. Bei Wow/SkyGo ist der Film in der Flatrate enthalten. „Dune: Part Two? ist außerdem auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Emilia Pérez
Auszeichnungen: „Bester Originalsong“, „Beste Nebendarstellerin“
In Jacques Audiards „Emilia Pérez“ verwebt sich die Welt des Musicals mit der des Thrillers. Die Geschichte folgt einer transsexuellen Frau, die einst als mexikanischer Drogenboss lebte. Sie strebt nach einem Neuanfang als Emilia Pérez, gespielt von Karla Sofia Gascón, und inszeniert zu diesem Zweck ihren eigenen Tod, selbst vor den Augen ihrer Familie. Trotz des Wunsches, ihre Kinder aufwachsen zu sehen, bleibt sie ihnen gegenüber vier Jahre lang „tot“. Dann jedoch sucht sie erneut den Kontakt zur Familie, ohne jedoch ihre wahre Identität zu offenbaren.
Wo Sie „Emilia Pérez“ sehen können: Der Film erscheint am 17. April 2025 auf DVD und Blu-ray. Kinostart in Deutschland war am 28. November 2024.
Flow
Auszeichnungen: „Bester Animationsfilm“
Als eine schwarze Katze erwacht, entdeckt sie eine Flut, die ihre Heimat verschlingt. Sie flüchtet auf ein Segelboot, zusammen mit einem schlauen Äffchen, einem freundlichen Labrador, einem schläfrigen Wasserschwein und einem stolzen Sekretärvogel. Bald erkennen sie, dass ihre Unterschiede sie stärken, und gemeinsam meistern sie die Herausforderungen ihrer neuen Welt. Regisseur Gints Zilbalodis entführt uns in „Flow“ in eine zauberhafte Tier- und Wasserwelt. Die Tiere, die ohne menschliche Züge auskommen, drücken sich allein durch ihre natürlichen Laute aus. „Flow“ ist ein tierisches Highlight für Jung und Alt.
Wo Sie „Flow“ sehen können: Der Film kommt am 6. März 2025 in die deutschen Kinos und ist ab 6 Jahren freigegeben. Er ist bei Amazon Prime Video vorbestellbar, bislang aber ohne Datum.
Für immer hier
Auszeichnungen: „Bester internationaler Spielfilm“
Der erste Oscar für Brasilien! Ein Gegner der brasilianischen Militärdiktatur, dargestellt von Selton Mello, wird gewaltsam aus seinem Heim entführt und bleibt verschwunden. Daraufhin begibt sich seine bisher politisch desinteressierte Frau Eunice, gespielt von Fernanda Torres, im Rio de Janeiro von 1971 auf die Suche nach ihm. Im Verlauf kämpft sie gegen das autoritäre Regime, wird zur Anwältin und Menschenrechtsaktivistin. Der zehnte Streifen des brasilianischen Filmemachers Walter Salles, bekannt für „On The Road – Unterwegs“ (2012), basiert auf realen Ereignissen und Personen, die der Regisseur persönlich kannte.
Wo Sie „Für immer hier“ sehen können: Der Film kommt am 13. März 2025 in die deutschen Kinos.
No Other Land
Auszeichnungen: „Bester Dokumentarfilm“
„No Other Land“, eine palästinensisch-norwegische Dokumentation von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham und Rachel Szor, feierte seine Erstaufführung auf der Berlinale 2024 in der Panorama-Sektion und erhielt dort den „Berlinale Dokumentarfilmpreis“. Nach dem Eklat der „documenta fifteen“ löste der Auftritt der Filmemacher bei der Preisverleihung eine weitere Diskussion um Antisemitismus in der deutschen Kulturszene aus. Im selben Jahr gewann das Werk den „Europäischen Filmpreis“.
Wo Sie „No Other Land“ sehen können: Der Film ist am 14. November 2024 in die deutschen Kinos gekommen. Eine Veröffentlichung auf DVD oder Bluray ist noch nicht bekannt; der Film ist außerdem bei keinem Streaming-Anbieter im Programm.
The Substance
Auszeichnung: „Bestes Make-up und Hairstyling“
In Coralie Fargeats „The Substance“ trifft die mitreißende Geschichte auf Horror. TV-Fitnesscoach Elisabeth, gespielt von Demi Moore, kämpft gegen das Altern, während ihr Chef (Dennis Quaid) sie wegen jüngerer Kolleginnen, die höhere Einschaltquoten versprechen, entlassen will. Getrieben von der Verzweiflung, greift sie zu einem mysteriösen Serum, das in einem zweifelhaften Werbeclip als Jungbrunnen angepriesen wird. Was folgt, ist eine überraschend blutige und makabre Verjüngungskur. Der Film, eine moderne Version von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“, kritisiert scharf die Schönheitsindustrie und die Besessenheit von Selbstoptimierung und markiert gleichzeitig das Comeback von Demi Moore.
Wo Sie „The Substance“ sehen können: Der Bodythriller ist derzeit beim Filmstreamingdienst Mubi in der Flatrate streambar, Amazon Prime Video (nur Originalfassung), Apple TV, freenet Video, Maxdome und Rakuten TV haben Leih- und Kaufversionen. „The Substance“ ist auch auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Wicked
Auszeichnungen: „Bestes Kostümdesign“, Bestes Produktionsdesign“
Jon M. Chus Film „Wicked: Teil 1“ taucht in die Vergangenheit der berüchtigten Hexe des Westens (Cynthia Erivo) und der gütigen Hexe des Nordens (Ariana Grande) ein, als sie noch junge Studentinnen an der Glizz-Universität waren. Der Film adaptiert den ersten Teil des äußerst populären Musicals „Wicked – Die Hexen von Oz“, das auf den Charakteren des Kinderbuchklassikers „Der Zauberer von Oz“ und der ikonischen Verfilmung „Das zauberhafte Land“ von 1939 basiert. Während ein Ohrwurm wie „Somewhere over the Rainbow“ fehlt, besticht der Soundtrack dennoch durch charmante Lieder. Zudem vermittelt der Film eine aktuelle Botschaft gegen Hass und Rassismus auf eindrucksvolle Weise.
Wo Sie „Wicked“ sehen können: Das Fantasymusical ist derzeit als Leih- und Kaufversion bei allen bekannten Streamingdiensten erhältlich. Da der Film von Universal produziert wurde, ist eine spätere Veröffentlichung als Gratisstream bei Wow/Sky wahrscheinlich. Seit dem 27. Februar 2025 gibt es den Film auch schon auf DVD und Blu-ray.
In the Shadow of the Cypress
Auszeichnung: „Bester animierter Kurzfilm“
Ein ehemaliger Kapitän, gezeichnet von einer posttraumatischen Belastungsstörung, lebt mit seiner Tochter zurückgezogen in einem Küstenstädtchen. Ihr Zuhause, im Schatten einer symbolträchtigen alten Zypresse, spiegelt Ehrlichkeit und Widerstand wider – Eigenschaften, die der Vater seit dem Iran-Irak-Krieg zu verkörpern versucht. Trotz seines Bestrebens, ein guter Vater zu sein, wird ihre Beziehung durch seine psychischen Narben und sein unberechenbares Verhalten belastet. Als ein Wal am Strand neben ihrem Haus strandet, versuchen sie gemeinsam, ihn zu retten. Doch als ihre Anstrengungen scheitern, wird der Vater von traumatischen Kriegserinnerungen übermannt und zieht sich zurück, während die Tochter allein weiter um das Tier kämpft.
Wo Sie „In the Shadow of the Cypress“ sehen können: Auf Vimeo ist derzeit eine Leihversion verfügbar, sonst derzeit auf keiner bekannten Streaming-Plattform.
Die einzige Frau im Orchester
Auszeichnung: „Bester Dokumentar-Kurzfilm“
Im Jahr 1966 machte Leonard Bernstein Orin O’Brien als erste weibliche Kontrabassistin bei den New Yorker Philharmonikern zum Mitglied seines Orchesters. Trotz ihres ungewollten Aufmerksamkeitserfolges erlangte O’Brien dadurch Bekanntheit.
Heute, im Alter von 87 Jahren und im wohlverdienten Ruhestand, reflektiert Orin O’Brien in diesem Kurzfilm über ihr beeindruckendes Leben und ihre Laufbahn. Sie selbst sieht sich nicht gerne im Mittelpunkt und betont lieber ihre Rolle als Förderin ihrer Familie, ihrer Schüler, Freunde und Kollegen.
Wo Sie „Die einzige Frau im Orchester“ sehen können: Die 35 Minuten lange Doku können Sie derzeit bei Netflix sehen.
I’m Not a Robot
Auszeichnung: „Bester Live-Action-Kurzfilm“
„I’m Not a Robot“ ist ein Kurzfilm, der die Grenzen zwischen Menschlichkeit und Technologie verwischt. Musikproduzentin Lara Vermeulen erlebt eine befremdliche Reise der Selbstentdeckung, als sie nach einem Systemneustart auf unerklärliche Schwierigkeiten mit Captcha-Tests stößt. Ein mysteriöser Anruf beim Kundenservice lässt sie an ihrer eigenen Existenz zweifeln. Ihre Suche nach Antworten führt zu einer schicksalhaften Begegnung mit ihrem Freund Daniël und einer gewissen Pam, die behaupten, mehr über Laras wahre Natur zu wissen. Diese Enthüllungen stellen Lara vor die Herausforderung, zu verstehen, was es wirklich bedeutet, zu fühlen und eine Wahl zu haben.
Wo Sie „I’m Not a Robot“ sehen können: Der Film ist im Youtube-Kanal von „The New Yorker“ zu sehen. (clu)