Dies sind die Problemzonen des Bad Oeynhausener Parkkonzeptes

Bad Oeynhausen. Der größte Parkplatz in Bad Oeynhausen gehört auch zu den größten Problemzonen der Kurstadt. Das geht aus dem Parkraumbewirtschaftungskonzept hervor, das die Stadtwerke dem Stadtrat in seiner nächsten Sitzung zur Diskussion vorlegen. Überraschend: Die zweitgrößte Anlage, die Tiefgarage am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), scheint in dem Konzept keine Rolle zu spielen. Das Planungsbüro SHP Ingenieure aus Hannover hat für die Stadtwerke ein Parkraumkonzept erarbeitet. Auf 34 Seiten stellen die Gutachter die Probleme dar und schlagen Maßnahmen vor. Insgesamt 14 einzelne Parkbereiche werden dabei betrachtet. Die Tiefgarage am ZOB mit ihren 300 Stellplätzen ist nicht dabei. "Wir können da nur etwas für die Sicherheit und Sauberkeit tun" "Vergessen haben wir die Tiefgarage nicht", versichert Stadtwerke-Vorstand Andreas Schwarze. Allerdings spielt sie trotz ihrer Größe auch keine wesentliche Rolle in dem Planspiel. "Zum einen ist die Tiefgarage am ZOB durch die Dauerparker sehr gut ausgelastet", erklärt Schwarze. Der die Belegungsquote auf 80 Prozent schätzt. Zum anderen sei hier der Handlungsspielraum extrem begrenzt. "Aufgrund der Pfeiler können wir in der Tiefgarage zum Beispiel nicht die Parkbuchten verbreitern", sagt Schwarze. So, wie es die Stadtwerke schon im Parkhaus am Sültebusch getan haben. Deshalb spiele die Tiefgarage im Parkraumkonzept nur eine Nebenrolle. "Wir können da nur etwas in Sachen Sicherheit und Sauberkeit tun", sagt Schwarze. Und das gilt grundsätzlich für alle Parkanlagen in der Innenstadt. Denn vor allem bei den größten Anlagen gibt es massive Probleme. Das Parkhaus am Sültebusch weist 546 Stellplätze aus, der Parkplatz daneben noch einmal 92. Doch beide sind im Schnitt nur zu 20 Prozent ausgelastet. Was auch Schwarze ein wenig ratlos macht. "Warum die Belegung hier so schlecht und in der Tiefgarage am ZOB so gut ist, wissen wir nicht", so der Stadtwerke-Vorstand. Schwarze empfiehlt nur in einem Parkhaus die "Brötchentaste" Noch schlimmer stellt sich die Lage in der Parkpalette auf dem Wear-Valley-Platz dar. Die 180 Plätze sind gerade mal zu vier Prozent belegt. Hier parken nach Einschätzung der Gutachter nicht einmal die Besucher des GOP-Varietés. Die allerdings sorgen für eine ordentliche Auslastung des Parkplatzes Morsbachallee, direkt am Kaiserpalais, der allerdings zum Staatsbad gehört und nicht von den Stadtwerken verwaltet wird. Vergleichsweise gut steht auch das Parkhaus an der Herforder Straße da. Die 190 Stellplätze sind durchschnittlich zu 63 Prozent belegt. Auch hier gibt es einen hohen Anteil an Dauerparkern. Um die Parksituation rund um den Kindergarten "Altstadt-Spatzen" zu verbessern, rät Schwarze hier zur Einführung einer "Brötchentaste". Gemeint ist damit, das gebührenfreie Parken für zum Beispiel 20 Minuten, in der Eltern dann ihre Kinder zur Kita bringen oder sie von dort abholen könnten. In den anderen Parkhäusern oder in der Tiefgarage hält Schwarze diese "Brötchentasten-Regelung" nicht für sinnvoll. Neue Namen, neues Leitsystem Aus dem Gutachten von SHP leitet Schwarze insgesamt 20 Maßnahmen ab, die er zur Umsetzung empfiehlt. Unter anderem rät der Stadtwerkechef zu neuen Namen: Das Parkhaus Sültebusch sollte künftig Parkhaus Innenstadt/Bahnhof heißen, die Parkpalette Wear-Valley-Platz in Kurpark/Südbahnhof umbenannt werden und das Parkhaus Herforder Straße den Namen Kliniken/Kurpark bekommen. Mit den jetzigen Namen könnten allenfalls eingeweihte Einheimische etwas anfangen, so die Gutachter. Außerdem empfiehlt Schwarze ein neues Parkleitsystem, zunächst als statisches, mittelfristig als dynamisches System, das dann auch die aktuell freien Stellplätze anzeigen könnte. Am Westkorso solle auch sonntags das Parken verboten sein, rät Schwarze. An der Südbahnstraße könne ein zentraler Abstellplatz für Reisebusse entstehen. Grundsätzlich sollten die derzeitige Parkgebühren beibehalten werden, die auch die Gutachter als "moderat" einstufen. Und: Das Parken solle konsequent durch das Ordnungsamt der Stadt überwacht werden. Komplettes Parkverbot an der Lessingstraße In einem Punkt geht Schwarze deutlich über die Empfehlungen der Gutachter hinaus: So rät er, das Parken am Rande der Lessingstraße zu verbieten und den Geländestreifen "gärtnerisch zu gestalten" oder hier einen Rad- und Gehweg anzulegen. Der Stadtrat beschäftigt sich am Mittwoch, 3. Juli, mit dem Thema. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

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