Zweite Amtszeit

Martin Hoffmann als gemeinsamer Bürgermeisterkandidat in Leopoldshöhe

Amtsinhaber Martin Hoffmann (SPD) tritt bei der Kommunalwahl 2025 erneut an und bekommt parteiübergreifend Zuspruch. Das sagen die Vorsitzenden der Ortsverbände.

Anna Lena Hinder
13.03.2025 | 15.08.2025, 13:53

Leopoldshöhe. Dass sich alle Parteien auf einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten verständigen, ist eine Besonderheit und keineswegs die Regel – doch in Leopoldshöhe ist genau das geschehen. Alle im Gemeinderat vertretenen Parteien unterstützen Amtsinhaber Martin Hoffmann (SPD) für die Kommunalwahl im September. Das bestätigt er im Gespräch mit der Neuen Westfälischen.

„Leopoldshöhe zeichnet sich durch eine vertrauensvolle und konstruktive politische Zusammenarbeit aus“, sagt Hoffmann. Vertreter von SPD, CDU, FDP und den Grünen seien sich einig, dass ein polarisierender Wahlkampf die Fortschritte der vergangenen Jahre gefährden und wertvolle Zeit für die Entwicklung der Gemeinde kosten würde. Die Vertreter entschieden, Hoffmann als gemeinsamen Kandidaten für das Bürgermeisteramt ihren jeweiligen Parteigremien vorzuschlagen.

Hoffmann selbst gibt sich bescheiden, wenn es um die Frage geht, welche Fähigkeiten ihn auszeichnen, um ein solch parteiübergreifendes Vertrauen zu genießen. Doch seine politischen Weggefährten sind sich einig: Der 44-Jährige habe nicht nur bewiesen, dass er Themen entschlossen anpackt, sondern auch bereit sei, kontroverse Diskussionen zu führen und konstruktive Lösungen zu finden, erklärt sein Parteikollege Nils Schotte. Auch der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Leopoldshöhe, Klaus Fiedler, schätzt Hoffmanns Engagement und seine Bereitschaft, sich auch schwierigen Themen zu stellen. „Das zeichnet ihn aus“, sagt Fiedler.

Hoffmann als Problemlöser und Brückenbauer

Ähnlich äußern sich Hermann Graf von der Schulenburg, FDP-Fraktionsvorsitzender in Leopoldshöhe, und Tobias Jaehn, Vorsitzender des FDP-Stadtverbands Oerlinghausen/Leopoldshöhe: „Er ist ein Dorfkind der Gemeinde und gleichzeitig ein gewandter, kreativer Brückenbauer, der es versteht, Menschen zusammenzuführen und komplexe Aufgaben zu lösen.“

Zwar haben alle Parteien im Gemeinderat dem Amtsinhaber ihre Unterstützung zugesichert, jedoch nicht alle Fraktionen. Der Fraktionsvorsitzende der PUB (Parteilose Unabhängige Bürger) hält eine breite Unterstützung für undemokratisch und möchte sich nicht daran beteiligen. Er betont, dass alle Optionen für eine Kandidatur würden geprüft werden.

Mehr zum Amtsinhaber: Martin Hoffmann will Leopoldshöhes nächster Bürgermeister werden

Hoffmann selbst will keine Zeit verlieren und die Gemeinde zügig voranbringen. Ein zentrales Thema bleibt dabei passende Wohnangebote. Viele junge Menschen ziehen in die Nachbarkommunen, weil geeigneter Wohnraum fehle. Gleichzeitig finden Bürger, die ihr Haus verkaufen möchten, oft keine bezahlbare Alternative innerhalb der Gemeinde. Umso wichtiger sei es, so Hoffmann, das Baugebiet Brunsheide als modernes Quartier weiter voranzutreiben. „Es fühlt sich gut an, dieses Projekt konsequent fortzuführen und dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.“

Investition in Bildung und Haushaltssanierung

Zudem stehe die Gemeinde vor der Herausforderung, in den Bereich Bildung zu investieren. Die Schulen müssen saniert und wegen des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung (OGS) ab 2026 ausgebaut werden. Mit Blick auf die Haushaltslage steht fest, dass die Gemeinde den Gürtel enger schnallen muss. Zwar ist der Haushalt nach Einbeziehung der Ausgleichsrücklage für das Jahr 2025 (fiktiv) ausgeglichen, dennoch müsse an viele Stellen gespart werden. „Aktuell haben die Beratungen begonnen“, sagt Hoffmann. Dabei gehen die Verantwortlichen alle Positionen durch und krempeln jeden Bereich um.

Es sei auch wichtig, zu prüfen, in welchen Bereichen eine interkommunale Zusammenarbeit möglich sei, um Ressourcen effizient zu nutzen und gemeinsame Lösungen zu finden. Seit 2012 ist Hoffmann Professor an der Fachhochschule Bielefeld am Campus Minden im Studiengang Informatik – doch das ist nun vorbei. Für die vergangene Amtszeit wurde er beurlaubt, doch bei einer erneuten Kandidatur um das Bürgermeisteramt sei das nicht mehr möglich, erklärt der Familienvater. „Es ist das Ende eines Kapitels“, sagt er. „Aber wer weiß, vielleicht führt es mich irgendwann wieder zurück in mein Labor.“