Oerlinghausen. Kupery ermittelt wieder. Warum? Weil er es kann – oder besser: weil er nicht anders kann. Im dritten Kriminalroman von Jörg Czyborra, Sennewölfe“, wird Christian Kupery, Assistent der Geschäftsführung im Buchladen seiner Frau Susanne mitten in der Nacht in eine unerhörte Geschichte hineingezogen. Die beginnt mit einem Anruf von Jens Pölter, den Czyborra-Leser als „den Trapper“ kennen.
Es entwickelt sich eine Geschichte um zwei- und vierbeinige Wölfe, einen unsympathischen Studenten, veraltete Rollenbilder und ein paar altbekannte Originale, wie den ehemaligen Polizisten Schlotti, der nach einem mysteriösen Einsatz jetzt im Rollstuhl sitzt.
Der Truppenübungsplatz ist nicht unzugänglich
Der Krimi spielt hauptsächlich auf dem Truppenübungsplatz in der Senne und natürlich wieder in Oerlinghausen. Auf dem Truppenübungsplatz? Da kommt man doch gar nicht drauf . . . „Doch“, widerspricht Czyborra. „Es gibt zwar eine Anweisung der britischen Militärverwaltung, die die Senne für Übungen nutzt, die Straße nicht zu verlassen, aber bis auf einen kleinen Teil ist der Truppenübungsplatz nicht eingezäunt. Wer ins Gelände will, der kann das auch leicht schaffen.
Die Entscheidung, den Ort der Handlung auf den Truppenübungsplatz zu legen, traf Czyborra, als er die Gelegenheit hatte, das Gebiet einmal näher zu erkunden. Dabei kam er auch in die Reste des Dorfes Haustenbeck mitten in der Senne. Das war Ende der 30er Jahre geräumt worden, als die Nazis den Truppenübungsplatz vergrößerten. Diese Eindrücke und ein Foto aus dem Buch „Die Senne in alten Ansichten und Schilderungen“ ließen den Entschluss reifen, die Senne im Roman zu nutzen.
Es muss ein Bild im Kopf entstehen
Doch Czyborra beschränkt sich nicht auf die Vergangenheit. „Als aufmerksamer NW-Leser habe ich die Berichte über die Reichsbürger verfolgt – und über den Prinzen, der gern König von Deutschland werden wollte.“ Die handelnden Personen so zu beschreiben, dass beim Leser ein Bild im Kopf entsteht, sei nicht einfach, sagt Czyborra. Am schwierigsten sei der Einstieg. Da schaut er auch gern, wie es andere Autoren machen und lässt sich zum Beispiel von David Baldacci inspirieren. Ohne zu spoilern darf verraten werden, dass auch eine Wehrsportgruppe in dem Roman eine Rolle spielt und natürlich auch ein Wolf.
Auch darauf ist Czyborra durch seine Zeitungslektüre gekommen. „Als ich gelesen habe, dass wieder ein Wolf durch die Senne gezogen ist, habe ich darüber recherchiert. Dabei habe ich erfahren, dass die Senne Wolfsgebiet ist. Zwar wäre es für ein Rudel zu klein, aber immer wieder würden Wölfe durchziehen. Und so begegnet auch einer Protagonistin ein Wolf – und das sogar zweimal, wobei die zweite Begegnung auf dem Friedhof in Haustenbeck geschieht, auf dem die Protagonistin ein Versprechen einlöst.
Der Krimi „Sennewölfe“ erscheint in der 47. Kalenderwoche, zwischen dem 18. und 23. November. Die Premierenlesung wird am Donnerstag, 21. November, ab 19.30 Uhr in der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule veranstaltet.