Schlagzeugensemble "Bi-Cussion" auf Konzerttour in Katalonien

Oerlinghausen/Bielefeld. Drei umjubelte Konzertauftritte in den Herbstferien im 1.700 Kilometer entfernten Spanien – welcher Jugendliche kann schon von sich behaupten, das erlebt zu haben? Neun Schlagzeuger des Ensembles &bdquo;Bi-Cussion“ der Musik- und Kunstschule Bielefeld können es. Dass eine solche Tournee noch einmal möglich sein würde, hatte der Oerlinghauser Schlagzeuglehrer Jörg Prignitz nach der langen Corona-Pause eigentlich ausgeschlossen. Seine Schüler aber investierten auch über den Unterricht hinaus Stunde um Stunde, um ein attraktives Programm zu erarbeiten, denn für sie stand fest: &bdquo;Wir wollen unbedingt.“ Und so wuchsen die Percussionisten über sich hinaus. Jörg Prignitz nutzte seine bereits seit dem Jahr 2009 bestehenden guten Kontakte. Drei Konzerte wurden organisiert, das Bi-Cussion-Ensemble machte sich mit Eltern, Geschwistern und Freunden mit Flugzeug oder Autos auf den Weg nach Altafulla. Altafulla liegt etwa eine Stunde entfernt von Barcelona. Im kleinen, malerisch gelegenen Küstenort in der spanischen autonomen Region Katalonien, der sich nach wie vor erfolgreich weigert, dem Massentourismus Tür und Tor zu öffnen, wurden zwölf Appartements bezogen und Leben in den kleinen Ort mit seinen 5.600 Einwohnern gebracht, dessen Strand als einer der saubersten in ganz Spanien gilt. Ein Sprinter voller Instrumente Vor der Abreise war ein Sprinter mit unzähligen Schlaginstrumenten, die vom Marimba- und Vibrafon über Pauken bis zur Taiko-Trommel und dem Drumset reichen, beladen worden. Trotz des immensen Aufwands gehören Auslandstourneen nach Spanien für das Ensemble &bdquo;Bi-Cussion“ seit 14 Jahren zum guten Ton. Seit dem Jahr 2009, danach 2012, dann im Zweijahrestakt geht es in den Herbstferien an die Costa Daurada. Nun erstmals wieder seit 2018 zur mittlerweile sechsten Tournee. Insgesamt 39 Personen begaben sich diesmal auf den europäischen Weg der musikalischen Völkerverständigung. Eltern und Geschwister packten beim Ausladen, beim Auf- und Abbau und beim Einladen der Instrumente mit an. Den Höhepunkt der Konzertreise erlebten die &bdquo;Bi-Cussions“ gleich beim ersten Auftritt in der altehrwürdigen &bdquo;Paranimf de la Universitat de Cervera“, einem der schönsten Barockgebäude Kataloniens. Gegründet wurde die Hochschule mit ihrer majestätischen Architektur im Jahr 1717 von König Felipe V. In der Versammlungshalle, zu der auch die Kapelle gehört, erlebten die vielen Zuhörer mit Stücken wie &bdquo;Peter Gunn“, &bdquo;Child’s Anthem“, &bdquo;Radar Love“, dem &bdquo;El Cumbanchero“ oder Mink de Villes &bdquo;Demasiado Corazon“ einen gelungenen Mix aus abwechslungsreichen Rhythmen, die auch eine Hommage an das Gastland enthielten. Nächstes Mal soll es auch ins Theater gehen Geboten bekam die auch das Auditorium in der Musikschule von Esparreguera im Nordosten Spaniens, gelegen in der Comarca Bais Llobregat. Dort nutzten neben Erwachsenen viele spanische Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit für einen Konzertbesuch. Theater-Mitglieder, die sich ebenfalls unter den Zuhörern befanden, waren sich einig, dass &bdquo;Bi-Cussion“ bei einem nächsten Besuch unbedingt vor noch größerer Kulisse, also eben im Theater, auftreten müsse. Unter freiem Himmel bei Temperaturen um die 30 Grad ging es am Tag darauf auf den Rathausplatz von Torredembarra. Empfangen wurden die Bielefelder dort von Bürgermeister Eduard Rovira Gual. Zwischen den Auftritten blieb Zeit, die Umgebung mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten zu erkunden, köstliche Tapas in der kleinen Strandbar &bdquo;Polini“ zu genießen und natürlich für ausgedehnte Strandbesuche bei stetig sehr warmen Temperaturen. Eine Reise wie die nach Spanien, vor Publikum zu spielen, Anerkennung zu ernten, zusammenzuhalten und zu organisieren, &bdquo;das ist für die Schüler ein ungeheurer Motivationsschub“ – so zieht Jörg Prignitz nach der Rückkehr ein rundum positives Resümee. Schüler und Eltern sind sich einig: In zwei Jahren wollen sie wieder nach Altafulla reisen, um dort mit ihrem &bdquo;Director“ erneut spanische Musikfans zu begeistern, Gemeinschaft zu leben, nebenbei den spanischen Wortschatz zu erweitern und Freundschaften zu festigen.

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